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Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel

Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel

Titel: Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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Griff bekam. Bei nächster Gelegenheit würde sie nach der Toilette fragen und dort das Pistolenhalfter in der Handtasche verstauen.
    «Es wäre sehr lieb von Ihnen, mir das Haus zu zeigen», sagte sie.
    «Okay. Hier herein.» Und er ging auf eine Tür am anderen Zimmerende zu. In diesem Moment wurde sie geöffnet, und herein trat Steve Collier. Zunächst erkannte er Modesty nicht, aber während er sich schon an Jack Wish wenden wollte, riß es ihn zurück, und er starrte sie verwundert an.
    «Lieber Himmel, Modesty, ich hab dich im Moment gar nicht erkannt. Wie in aller Welt kommst du hierher?»
    Wish fuhr herum und starrte ihr ins Gesicht. Aber sie ging weiter und blickte Collier mit höflichem Erstaunen an.
    «Wie bitte?» sagte sie. Aber die Hoffnung, Wish täuschen zu können, schwand so rasch, wie sie gekommen war. Collier hatte ihren richtigen Vornamen genannt, und sie hatte sich doch als Hilde Geibel vorgestellt. Es war gar nicht nötig, daß Wish den Namen Modesty mit Blaise assoziierte. Aber er reagierte sofort. Seine Hand fuhr nach dem Schulterhalfter unter seiner Jacke.
    Ihre Pistole war nicht griffbereit. Ohne den verblüfften Collier aus den Augen zu lassen, tat sie noch einen Schritt vorwärts, schwang dann geschmeidig herum und traf Jack Wish mit einem sausenden Tritt ihres sandalenbewehrten Fußes in den Magen. Mit einem erstickten Laut ging er in die Knie, während seine Hand die Pistole losließ.
    Schon hatte Modesty den Kongo in der Faust, schlang Wish den Arm um den Nacken, um seinen Fall zu dämpfen, und schlug zu.
    Er sackte in sich zusammen, und sie ließ ihn zu Boden gleiten. Sprachlos und offenen Mundes starrte Collier sie an, während sie ihm eindringlich zuflüsterte:
    «Weißt du überhaupt, was hier vorgeht?»
    «Vorgeht?» wiederholte er verständnislos. «Was meinst du, um Himmels willen?»
    Sie beugte sich über Wish und zog sein Jackett zur Seite, um Collier den siebenschüssigen Colt Commander .45 in dem Berns-Martin-Halfter zu zeigen.
    Benommen schüttelte Collier den Kopf. Er begriff überhaupt nichts mehr.
    Sie überlegte blitzschnell. Colliers Bestürzung konnte nicht gespielt sein. Was immer er hier tat – er wußte wirklich nicht, was in diesem Haus vorging. Abgesehen von anderen Gründen, die sie an seine Ahnungslosigkeit glauben ließen. Sie bedachte ihren nächsten Zug.
    Wish war zumindest für fünf Minuten außer Gefecht.
    Inzwischen konnte sie sich weiter umsehen und jeder Gefahr sofort begegnen. Vielleicht fand sie dabei irgendeine Spur. Steve Collier aber mußte mehr wissen; nicht die Wahrheit, aber er kannte zumindest die Leute und wußte, wohin sie gehen wollten – und wie.
    Collier starrte noch immer auf den Colt. Modesty richtete sich auf und sagte: «Wir müssen schnell hier heraus, Steve. Auf dem Weg, den ich gekommen bin. Bleib hinter mir, bis wir um das Haus herum sind. Und wenn ich es sage, dann rennst du los, nach links in die Dünen.»
    Er schaute sie fragend an, aber sie schnitt ihm das Wort ab. «Erklärungen später.» Sie wandte sich herum und ging auf die Fenstertür zu. Aber sie hatte noch keine drei Schritte getan, als sie ein kurzes, leises Geräusch hinter sich hörte, dem ein Stöhnen folgte. Sie fuhr herum.
    Collier, das Gesicht noch ihr zugewandt, lag auf Knien und Händen und rollte eben langsam zur Seite.
    Hinter ihm stand ein großer Mann in leichtem weißem Hemd und schwarzen Slacks. Gesicht und Arme waren bronzefarben, das Haar kurz und schwarz. Er war jung, erstaunlich schön, aber sehr männlich.
    Er stand in der offenen Tür, die erhobene Faust noch zum Schlag geballt. Seine Züge zeigten weder Schrecken noch Spannung, nicht einmal gesteigerte Wachsamkeit. Die blauen Augen blickten ruhig und interessiert.
    So absurd das war, der Mann schien ihr nicht gefährlich. Er kam nun, an Collier und Wish vorbei, unbefangen lächelnd auf sie zu.
    «Eine Rebellin», sagte er verwundert. «Einer meiner kleinen Untertanen entzündet das Feuer der Empörung in meinem Königreich. Schlägt einen meiner Diener nieder. Verleitet einen zweiten zum Ungehorsam. Du bist eine mutige Frau.»
    Er machte keinen Versuch, sich zu decken. Sie ging ihn mit einer geschmeidigen Finte an und schlug dann mit dem Kongo zu – aber er wehrte den Schlag ab.
    Sie erschrak heftig, als sie erkannte, daß seine Bewegung nicht besonders schnell gewesen war; er hatte reagiert,
bevor
sie zugeschlagen hatte. Mit der anderen Hand griff er nach ihr, sie duckte ab, schlug wieder zu

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