Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady

Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady

Titel: Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
Vom Netzwerk:
eine gute Begründung, ein bißchen herumzutaumeln.»
    Collier schaute sie verständnislos an. Ihm war zumute, als sei etwas in seinem Innern zerbrochen. «Aber …», sagte er und schüttelte wieder den Kopf, «aber du konntest doch gar nicht wissen, daß du siegen würdest.»
    Sie blickte voller Mitgefühl in sein hageres Gesicht, beugte sich dann vor und nahm es zwischen ihre Hände. «Ich weiß es jetzt, und das allein ist wichtig. Komm, Liebling, laß es gut sein. Noch eine ordentliche Anstrengung, und wir sind ungeschoren auf dem Weg nach Hause.»
    Willie richtete sich auf und sah sich an, was er in das Notizbuch geschrieben hatte. Es gab unter den vorderen Seiten eine, die sich mit dem Aktionsplan nach dem Auffinden des Schatzes befaßte. Dort stand: «G. übernimmt Kommando. Vorber. und durchführen Verschüttung durch Felsmassen von Tangye und Begltg. (Vorher geeignete Stelle suchen).» Hier war ein Zwischenraum freigelassen, und in dessen erster Zeile stand der Eintrag: «M. B. und Begltg? Mit G. über anderweitige Erledigung reden.»
    Der nächste Eintrag konnte sowohl eine gleich am Anfang gemachte Notiz wie auch ein Nachtrag sein. Er lautete: «Erledigung S. L. und Cessna. T-Bombe für Expl. während d. Fluges.»
    Willie Garvin hatte diesen Eintrag mit beachtlicher Geschicklichkeit vorgenommen. Er reichte Modesty das Notizbuch herüber und begann die Illustrierte über dem kleinen Feuer zu verbrennen, das er zum Abkochen des Wassers entfacht hatte.
    Sie studierte die Fälschung sorgfältig und lächelte dann. «Wunderbar, Willielieb.»
    «Was passiert, wenn McWhirter sein Notizbuch vermißt?» fragte Collier. «Angenommen, er kommt darauf, daß du in seine Tasche gelangt hast?»
    Dinah, die neben ihm saß, gab die Antwort. «Würden Sie auf so etwas kommen, Steve – in tausend Jahren? Nach einem solchen Kampf und mit einem Loch im Arm sollte Modesty …? Nein. McWhirter wird es überall suchen. Aber nicht hier.»
    «Wir haben da ein gescheites Mädchen», sagte Willie voller Stolz. «Hübsch, sexy und dazu auch noch tüchtig und gescheit. Ich bin wirklich ein Glückspilz.»
    Dinah ließ ihre Hände über ihre Wangen gleiten.
    «Du machst nur Spaß», sagte sie. «Ich bin zu sehr abgemagert, um noch hübsch zu sein. Auch meine Brust hat abgenommen, darum kann ich nicht einmal mehr sexy aussehen.»
    Willie grinste. «Du siehst prima aus», sagte er sanft.
    «
… die kleinen Hügel sind umher lustig
. Psalm 65, Vers 13.»
    Es war eine halbe Stunde später, als sie das ferne Geräusch der auf der Bahn außerhalb des Tals landenden Cessna hörten. Eine weitere Stunde verging. Die Wachtposten würden jetzt ausladen und dann das Flugzeug mit Seilen gegen den ständigen Wind sichern, der über die unfruchtbare Ebene strich, ein Wind, der sich plötzlich zu einer steifen Bö erheben konnte. Sie würden die Tanks auffüllen. Modesty wußte, daß die Tanks nach der Landung gefüllt wurden: als Skeet Lowry vor zwei Tagen morgens den Gemeinschaftsraum verlassen hatte, hatte sie schon zehn Minuten später die Maschine starten hören. Das mußte die Zeit sein, die es kostete, die Zündkerzen einzusetzen – die Zündkerzen, die Delicata aufbewahrte, um die Maschine flugunfähig zu halten.
    Skeet Lowry kam herein. Die Tür schloß sich hinter ihm, und dann folgte das Geräusch von Stahlriegeln, die vorgeschoben wurden. Er schlenderte auf ein leeres Bett zu, legte seinen Schlafsack darauf und zündete sich eine Zigarette an. Sein Blick wanderte müßig durch den Gemeinschaftsraum. «Hallo, Skeet», sagte Modesty.
    «Hallo, Madam.» Er nahm ein Päckchen Zigaretten heraus und bewegte sich gemächlich dorthin, wo die vier auf Willies und Colliers Betten saßen. «Zigarette gefällig?»
    Sie nahmen alle eine.
    Skeet sagte mit nur beiläufigem Interesse: «Hab gehört, Sie hätten sich mit Wenczel geschlagen, Madam.
    Haben ihn fertiggemacht, wie?»
    Sie nickte. «Bei der Gelegenheit hab ich mir was ergattert, Skeet. Schon mal McWhirters Notizbuch gesehen?»
    Er lächelte schwach. «Ich hab’s satt, es zu sehen. Der Kerl schreibt doch auf, wenn sich hier jemand die Nase putzt.»
    Willie reichte ihm das aufgeschlagene Notizbuch.
    «Wir meinen das Innere. Schauen Sie sich’s nur mal an. Steht ’ne Kleinigkeit drin, die Sie vielleicht interessiert.»
    Skeets Augenbrauen hoben sich ein winziges Stück.
    Er nahm das Notizbuch und studierte die Seite, indem er ohne Eile die Abkürzungen entzifferte. Dann wurde sein Gesicht

Weitere Kostenlose Bücher