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Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady

Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady

Titel: Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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höflich.
    «Ich habe nicht den geringsten Zweifel, daß das alles im wesentlichen zutrifft», antwortete Tarrant. «Ich meine, daß in Mus irgend etwas vor sich geht und daß das Mädchen dorthin gebracht worden ist.»
    Presteign nickte. «Ich kenne Ihre Funktion im Civil Service. An sich sollte mir das nicht bekannt sein, aber es ist nun einmal so. Ich akzeptiere Ihre Auffassung über die Stichhaltigkeit dieser Sache. Meinen Sie, die Gangster haben in Mus das Kommando übernommen?»
    «Das ist meine Überzeugung.»
    «Hegen Sie den Verdacht, daß Professor Tangye daran beteiligt ist?»
    «Nein. Es ist vielleicht nicht ganz unmöglich, aber sicher unwahrscheinlich.»
    «Seine Berichte enthalten keine Andeutung darüber, daß irgendwelche Schwierigkeiten bestehen.»
    «Würden sie auch nicht enthalten, wenn Gabriel und Delicata dort das Kommando führen», erklärte Tarrant ein wenig trocken. «Immerhin schien Aaronson in Tangyes Briefen etwas Sonderbares zu entdecken.»
    Presteign nickte. «Er kannte Tangye besser als ich.
    Es scheint, daß uns drei Möglichkeiten zur Wahl stehen: eine Anfrage unserer Regierung bei der Regierung Algeriens mit der Bitte um Nachforschung. Ein Ersuchen meinerseits an die algerische Regierung auf der gleichen Basis. Und schließlich irgendeine Art privater Erkundung.»
    Tarrant setzte zum Sprechen an, doch Presteign hob in höflicher Geste die Hand. «Ich meine, das erste Vorgehen ist zwecklos. Die beiden Regierungen stehen nicht gerade in einem besonders freundschaftlichen Verhältnis zueinander. Das zweite Vorgehen ist denkbar. Ehe ich Tangye und sein Team finanzierte, mußte ich zuerst beim algerischen Kultusminister die Genehmigung zu den Ausgrabungen erwirken. Es kostete mich einen beachtlichen Beitrag zu dem neuen Museum, dessen Bau sie planen. Deshalb habe ich dort drüben vielleicht einen kleinen, persönlichen Einfluß.
    Aber ich zweifle daran, daß die Nachforschungen von seiten der Algerier rasch erfolgen würden. Es könnte auch unklug sein. Wenn diese Dinah Pilgrim in Gefahr ist, und mit ihr möglicherweise auch Tangye und die übrigen, können wir es uns nicht leisten, ungeschickt vorzugehen.» Presteign schaute zu Modesty Blaise. Ein leises Lächeln umspielte seine Lippen. «Ich sprach davon, daß ich über Tarrant Bescheid weiß», fuhr er fort.
    «Ich weiß auch einiges von Ihnen, Miss Blaise. Bei dieser Kuwait-Affäre haben Sie Selby um seinen Ministersessel gebracht, glaube ich.»
    Es war Tarrant, der darauf antwortete. «Selbys Kopf rollte, weil er es ablehnte, die Information anzunehmen, deren Beschaffung Miss Blaise beinahe das Leben kostete. Dadurch überließ er es ihr, ein paar sehr heiße Kastanien aus dem Feuer zu holen.»
    «Ja.» Presteigns Blick ruhte noch immer auf Modesty. «Ich hätte sagen sollen, daß Selby sich selbst um seinen Posten gebracht hat. Ihm fehlte es eben an Instinkt.»
    «Instinkt wofür?» fragte Modesty ruhig. Es war das erste Mal, daß sie seit der kurzen Bekanntmachung sprach.
    «Zu wissen, wann man spielen muß. Und auf wen man dabei setzt. Ich glaube nicht, daß ich mit diesem Mangel behaftet bin. Was soll ich nach Ihren Wünschen tun, Miss Blaise?»
    «Arrangieren Sie mit dem Piloten Ihres Versorgungsflugzeugs, daß er bei dem nächsten regulären Flug zwei Passagiere mitnimmt. Verzeihung – ich meine drei.»
    «Sie selbst, Garvin und – wie hieß er doch?-Collier. Ja.» Presteign öffnete seinen großen Terminkalender.
    «Der nächste Flug von Algier nach Mus wird am Donnerstag, also übermorgen, stattfinden.»
    «Dann fliegen wir morgen hinüber. An wen wenden wir uns in Algier?»
    «An meinen Agenten. Ich werde Sie mit einer unterzeichneten Blankovollmacht versehen und ihn außerdem heute abend anrufen. Er wird den Piloten Ihren Anweisungen unterstellen.»
    «Und werden beide Stillschweigen bewahren?»
    «Ja. Ich wähle meine Leute mit Sorgfalt aus – sozusagen eigenhändig. Jedenfalls kann niemand nach Mus Bescheid geben, ehe Sie dort eintreffen, da Sie ja den nächsten Flug mitmachen.»
    Sie nickte befriedigt. «Ist der Pilot gut?»
    «Ich würde ihn unter den sechs besten in Europa und den USA einordnen.»
    «Das hilft. Ich möchte, daß er uns irgendwo ungefähr zehn Meilen vor Mus absetzt, dann seinen Flug fortsetzt und uns vergißt.»
    Presteign hob die Augenbrauen. «Ist das Terrain geeignet?»
    «Ja. Die Sahara besteht nur zu einem Siebentel aus Sanddünen. Es gibt dort eine ganze Menge harte, ebene Bodenflächen.

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