Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady

Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady

Titel: Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
Vom Netzwerk:
Wenn der Pilot Zweifel hat, können wir Fallschirme benutzen. Wir müssen Mus unbeobachtet erreichen, damit wir uns anschauen können, was da vor sich geht, ehe wir mitten hinein geraten.»
    Presteign musterte Modesty mit verwundertem Blick, schaute dann zu Tarrant und sagte: «Ich nehme an, Sie sind an so etwas schon gewöhnt?»
    Tarrant lächelte verzerrt. «Nur bis zu einem gewissen Grad. Auch ich finde Miss Blaise immer noch ein wenig verwirrend.»
    Presteign schaute wieder zu Modesty. «Das kann ich mir vorstellen. Entschuldigen Sie mich einen Augenblick.» Er zog eine Schublade auf und entnahm ihr einen Bogen geprägten Papiers. Mit einem Füllfederhalter aus reinem Gold schrieb er rasch und ohne Zögern etwa sechzig Sekunden lang.
    «Dies ist die Adresse meines Agenten in Algier, und hier die notwendige Vollmacht.» Er stand auf und kam um den Schreibtisch herum, um Modesty das Papier zu übergeben. «Wird das genügen?»
    Sie las es eilig durch. Die Schriftzeichen waren kühn und klar. «Das umfaßt alles. Danke, Sir Howard.»
    «Wann, meinen Sie, werden wir von Ihnen hören?»
    «Sobald es etwas zu berichten gibt. Wir werden mit Sir Geralds Nachrichtenbüro eine Funkverbindung unterhalten.»
    «Ich fürchte, das wird nicht klappen.» In Presteigns Stimme lag ein Anflug von Entschuldigung. «Man hat mir gesagt, Mus wäre eine tote Funkzone – was immer das bedeuten mag. Hat wohl etwas mit den Bergen dort zu tun, mit dem Tademait-Plateau. Darum habe ich auch keine Funkverbindung mit Tangye. Ich bin auf die Post angewiesen.» Er schritt langsam zum Fenster. «Vielleicht könnten Sie über drei oder vier Stationen eine Verbindung aufbauen und so das Problem umgehen – ich kenne mich in diesen Dingen nicht so aus.»
    «Nein.» Modesty schaute Tarrant an. «Das ist zu umständlich.»
    Tarrant antwortete zögernd mit einem zustimmenden Nicken.
    «Vielleicht macht es auch keinen Unterschied», sagte Presteign, «außer bei uns die Besorgnis dadurch zu dämpfen, daß wir ständig informiert sind. Wenn Sie einen Hilferuf senden würden, gäbe es sehr wenig, was wir tun könnten. Sie befinden sich auf algerischem Boden, und ich möchte mich auf keine Spekulation darüber einlassen, wie lange es dauern würde, bis ich die dortige Regierung zum Einschreiten veranlaßt habe.»
    Tarrant seufzte innerlich. Gewiß, Presteign hatte recht. Aber er, Tarrant, wünschte sehr, daß seine Besorgnis gedämpft wurde. Wie die Dinge lagen, würde er nichts erfahren, bis alles vorbei war – so oder so.
    «Geben Sie mir drei Wochen», sagte Modesty. «Ich weiß, das ist eine lange Zeit, aber Mus ist auch weit weg von allem. Ich weiß noch nicht, was wir vorfinden werden, oder in welcher Weise wir das, was getan werden muß, in Angriff nehmen werden. Lassen Sie das Flugzeug seine regulären Flüge fortsetzen und geben Sie uns drei Wochen.»
    Nach kurzem Schweigen fragte Presteign: «Und wenn wir bis dahin nichts gehört haben?»
    Sie stand auf. «Dann müssen Sie damit rechnen, daß wir gescheitert sind. Dann wird es bei Ihnen und Sir Gerald liegen, über den nächsten Schritt zu entscheiden. Um ehrlich zu sein – ich wüßte nicht, was Sie tun können, das von Nutzen wäre.»
    «Aber ich», erwiderte Presteign ruhig. «Wenn wir nach drei Wochen nichts von Ihnen gehört haben, nehme ich es als ein Zeichen dafür, daß eine offene Aktion keinen Schaden mehr anrichten kann. Dann fliege ich in Begleitung eines oder zweier algerischer Minister und einer Eskorte selbst hinaus. Aber ich hoffe, es wird nicht dazu kommen.» Er schaute Modesty an. «Ich hoffe inständig, daß es nicht dazu kommen wird.»
    Mitternacht. Es goß in Strömen. Modesty lag im Bett, als sie das Geräusch des Fahrstuhls hörte, der zum Penthouse gehörte. Sie nahm den Zorn, der in ihr aufstieg, in festen Griff und lag wartend da. Eine Minute später ein leises Pochen an der Schlafzimmertür. «Komm rein», rief sie.
    Collier öffnete die Tür. Sie schaltete die Nachttischlampe ein. Er stand auf der Schwelle, den Türgriff noch in der Hand. Seinen Regenmantel hatte er ausgezogen.
    Sein Haar und der untere Rand seiner Hosen waren durchnäßt.
    «Hoffentlich habe ich dich nicht aufgeweckt», sagte er ruhig. «Ich dachte, ich sage dir lieber, daß ich wieder zurück bin.»
    Sie stützte sich auf einen Ellbogen. «Fünf Stunden. Von wo zurück, Steve?»
    Er machte eine unbestimmte Geste. «Ich bin einfach herumgelaufen. Ich konnte nicht stillsitzen.»
    «Du hättest bei

Weitere Kostenlose Bücher