Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Modesty Blaise 05: Die Goldfalle

Modesty Blaise 05: Die Goldfalle

Titel: Modesty Blaise 05: Die Goldfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
Vom Netzwerk:
und wandte sich ab. Die anderen beiden Männer blieben noch einen Augenblick wie angewurzelt stehen und starrten Modesty an. Jackos Gesicht war kalt und häßlich. Adrian Chance wirkte nachdenklich, beinahe geistesabwesend. Er sagte: «Ich hoffe, ich kann Ihnen eines Tages ein langes, interessantes Erlebnis vermitteln.» Er sprach leise, wie zu sich selbst. Einen Augenblick lang erhellte ein strahlendes Lächeln sein Gesicht, und gleichzeitig zeigten sich plötzlich feine Schweißperlen auf seiner Stirn. «Mein Gott», flüsterte er inbrünstig, «wie ich mir das wünsche.» Sie wandten sich gleichzeitig ab und entfernten sich rasch, um Brunel einzuholen. Willie machte es sich auf seinem Stuhl bequem und sagte: «Ich kann Kerle nicht leiden, die sich nicht beherrschen können. Widerliches Volk. Ist noch etwas Kaffee da, Prinzessin?»
    «Ja, mehr als genug, Willie, Liebling. Gib mir deine Tasse.»
    Fraser sagte: «Sie haben sich demnach mit Brunels Kerlen irgendwie angelegt. Was war los?»
    Sie berichtete ihm mit knappen Worten das Wesentliche. Als sie geendet hatte, sog er die Luft durch gespitzte Lippen ein und sagte: «Sie hätten sie erledigen sollen, solange Sie die Gelegenheit hatten. Bei Gott, das hätten Sie tun sollen, Herzchen. Sie halten sich für das beste Team der Branche und sind sehr auf ihren Ruf bedacht.»
    Sie zuckte mit den Achseln. «Ich muß mich ein bißchen vorsehen, solange sie in der Nähe sind, aber sie dürften wohl nicht lange hierbleiben. Brunels Hauptquartier ist doch diese Farm in Ruanda, oder?»
    Fraser nickte. «Ja. Gar nicht weit von der Grenze Tansanias. Andere werden aus Schwarzafrika hinausgeworfen, aber nicht Brunel. Unserer Akte über ihn zufolge residiert er dort wie ein kleiner Fürst auf. seinem eigenen Grund und Boden. Ich nehme an, daß der gefolterte Mann Ihres Dr. Pennyfeather von dort entflohen ist.»
    «Weist irgendwas in Brunels Akte darauf hin?» wollte Willie wissen. Fraser schnitt eine Grimasse. «Brunel hat seine Finger in einem Dutzend verschiedener Affären; die Akte ist entsprechend dick. Sie wissen nicht, wer der Mann war, wie er aussah oder warum Brunel wissen wollte, was er gesagt hatte, bevor er starb. Was also erwarten Sie von mir?»
    «Ich dachte nur.» Willie überlegte einen Moment lang. «Ich schätze, die Folterung hat unser silberhaariger Freund besorgt. Dem muß so was Spaß machen.»
    «Gut möglich. Oder es war das Mädchen.»
    «Was für ein Mädchen?» fragte Modesty.
    «Ach, Entschuldigung. Ich dachte, Sie wüßten Bescheid über Brunels Umgebung. Jacko Muktar und Adrian Chance sind seine Schläger. Aber irgendwo ist auch ein Mädchen mit im Spiel. Beziehung unklar, aber offiziell Brunels Adoptivtochter. Herkunft unbekannt. Nennt sich Lisa Brunel. Ausgesprochen schön, auf ihre Art.»
    «Auf welche Art?» wollte Willie wissen.
    «Sie ist ein Albino. Weißes Haar, kaum Pigmentbildung. Augen leicht rosa. Sie trägt die meiste Zeit eine dunkle Brille.» Fraser nahm sich eine Zigarette aus dem Etui, das Modesty ihm hinhielt. «Danke.»
    Sie sagte: «Was wollte Brunel vorhin von uns? Anscheinend dachte er, Sie hätten etwas Geschäftliches mit uns zu besprechen, und das gefiel ihm nicht.»
    Fraser nickte düster. «Ja, ich weiß, was er dachte. Sie würden wohl nicht in Erwägung ziehen, ihn als Geburtstagsgeschenk für Tarrant umzubringen? Das wäre zwar nichts, was sich der Alte auf den Kaminsims stellen könnte, aber es heißt ja, daß es bei Geschenken vor allem auf den guten Einfall ankommt.»
    Modesty richtete sich ein wenig auf. «Sie sagten vorhin gerade etwas über Tarrant, als die drei auftauchten. Was war es?»
    «Ich wollte sagen, daß sein Kopf bald fallen wird.»
    Seine Stimme wurde bitter. «Eine politische Notwendigkeit.»
    «
Tarrant?
»
    «Ja.» Fraser streifte die Asche von seiner Zigarette.
    Wut lag in seinem Blick. «Voriges Jahr haben wir in Singapur ein Ding gedreht, um den Kommunisten ein bißchen auf die Finger zu klopfen. Ein dreckiger kleiner Job, wie die meisten, die wir besorgen müssen. Natürlich geschah es mit stillschweigendem Einverständnis der dortigen Regierung, und alles lief bestens. Außer daß irgendein idiotischer Bürokrat in ihrem Geheimdienst einen Bericht über die ganze Sache verzapfte, fein säuberlich, schwarz auf weiß, handgeschrieben, mit Kapiteln und Abschnitten, Datumsstempel und allen Schikanen.
    Brunel hat sich den Bericht unter den Nagel gerissen, keiner weiß wie, aber das ist auch

Weitere Kostenlose Bücher