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Modesty Blaise 05: Die Goldfalle

Modesty Blaise 05: Die Goldfalle

Titel: Modesty Blaise 05: Die Goldfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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reichte er ihr die Hand. «Also dann – gute Nacht, Miss Blaise. Es war mir ein Vergnügen. Ein großes Vergnügen.»
    Als Fraser fort war, sagte Willie zögernd: «Er könnte recht haben, Prinzessin. Wir müssen einen neuen Gesichtswinkel finden, oder wir haben keine Chance. Ich selbst hab nicht den geringsten Schimmer.»
    «Man sieht eine neue Idee nie kommen, bevor sie da ist, Willie. Das weißt du. Schalt einfach auf Empfang und vergiß es. Schlaf gut.»
    «Sicher.» Er nahm ihre Hand und legte seine Wange an die Rückseite ihrer Finger, eine Geste, die ganz allein für Modesty vorbehalten war. «Ich schaue noch nach, ob alles abgeschlossen ist.» Ein Schlafzimmer im Penthouse war ständig für Willie reserviert. Bevor er zu Bett ging, überprüfte er sorgfältig die Alarmanlagen. Giles Pennyfeather würde irgendwann im Laufe der Nacht heimkommen, fiel ihm ein. Pennyfeather hatte seinen eigenen Schlüssel für die unteren Türen des Aufzugs, und sie hatten ihm den Geheimschalter gezeigt, mit dem sie sich oben öffnen ließen. Außerdem kannte ihn der Nachtportier.
    Aber als zusätzliche Vorsichtsmaßnahme stellte Willie das Kontrollbrett neben den Lifttüren auf 75 Kilo ein.
    Falls jemand versuchte, Pennyfeather zu zwingen, ihn mit hinauf zu nehmen, würde der Lift nicht funktionieren.
    Zufrieden ging er zu Bett. Weil er nicht über das Haus am Welbury Square nachdenken wollte, dachte er über seine laufende Kampagne nach, deren Ziel es war, eine enge und horizontale Beziehung zu einer gewissen Erica Nolan, Alter siebenundzwanzig, herzustellen, einer Professorin für Soziologie an der London School of Economics, deren philosophische Ansichten er erheiternd fand, deren physische Attribute jedoch eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf ihn ausübten.
    Innerhalb von fünf Minuten war er eingeschlafen.
    Modesty erwachte kurz nach halb fünf, als Pennyfeather heimkam. Sie hörte ihn auf Zehenspitzen hereinkommen und ein paar Minuten im Bad rumoren, dann rief sie ihn leise. «Du brauchst nicht leise zu sein, Giles. Ich bin wach.» Sie setzte sich auf und knipste die Nachttischlampe an.
    «Oh, das tut mir leid.» Er kam aus dem Bad und zog sich den Pullover über den Kopf. «Habe ich dich aufgeweckt, als ich das Badesalz umstieß?»
    «O mein Gott, doch nicht schon wieder?»
    «Doch, leider. Ich wollte mir im Dunkeln die Zähne putzen, weißt du, und irgendwo muß ich wohl an den Topf gestoßen sein. Ich hab übrigens noch nie diese Zahnpasta mit dem Zitronengeschmack probiert. Sie schmeckt ganz angenehm, aber sie schäumt nicht besonders, findest du nicht?»
    «Das ist eine Tube Handcreme, Liebling.»
    «Ah, ich verstehe. Das erklärt alles. Daß sie nicht schäumt, meine ich.»
    «Ja, gewiß. Hast du eine aufregende Nacht hinter dir?»
    «Nicht besonders.» Er zog sich das Hemd aus. «Die meiste Zeit hab ich neben dem Telefon gesessen und
Reader’s Digest
gelesen. Einmal wurde ich gerufen, aus der Garage mit Nachtdienst gegenüber. Der Bursche hat sich eine Batterie auf den Fuß fallen lassen und ihn ein bißchen zerquetscht, aber ich hab ihn einfach ins Krankenhaus geschickt. Wir sind ja hier nicht in Kalimba.»
    «Nein. Wirklich nicht.» Sie sah ihm liebevoll zu, wie er seinen Marks-and-Spencer-Pyjama anzog, und dachte dabei an die Stunden in dem primitiven, behelfsmäßigen Operationssaal.
    «Ich glaube, Kalimba hat besser zu dir gepaßt, Giles.»
    «Ja, das glaube ich auch. Ich schreibe am laufenden Band Bewerbungen, um etwas Ähnliches zu bekommen.» Er stand da, die Hände auf die Hüften gestützt, und sah sie an. «Weißt du, es ist unheimlich nett von dir, daß du mich bei dir wohnen läßt, Modesty.»
    «Ich freue mich, daß du da bist. Willst du draußen stehenbleiben, oder kommst du ins Bett?»
    «Oh, ich komme ins Bett.» Er stieg hinein. «Hast du einen schönen Abend verlebt?»
    «Interessant. Du bist ja halb erfroren.»
    «Ja, leider. Ich hab eine halbe Stunde in der eisigen Garage gesessen und mit dem verletzten Burschen geredet, während er auf die Ambulanz wartete. Komm mir lieber eine Weile nicht zu nahe.»
    «Verführ mich nicht zur Feigheit. Wenn der Mann in meinem Bett sich bei der Pflichterfüllung der Kälte ausgesetzt hat, hat er das Recht, ein bißchen von meiner Hitze abzubekommen.»
    Er lachte und gab nicht eher Ruhe, als bis sie über ihm lag, seine Arme sie umschlangen und ihr Kopf neben seinem auf dem Kissen ruhte. «Wunderbar warm», sagte er genießerisch. «Hast du im Bett nie

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