Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Modesty Blaise 07: Die silberne Lady

Modesty Blaise 07: Die silberne Lady

Titel: Modesty Blaise 07: Die silberne Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
Vom Netzwerk:
herrschte Schweigen in dem großen Raum. Quinn betrachtete Modesty und Willie neugierig. Ihre Augen waren ausdruckslos, aber man konnte die Intensität des Nachdenkens dahinter beinahe hören.
    Willie sagte: «Er nahm die Tür herunter, um das Fehlen des Körpers zu begründen.»
    Modestys dunkler Kopf bewegte sich zustimmend.
    «Das heißt, es ist eine Entführung.»
    «Bei der sie auch Nonnen verwenden.»
    «Es muß kein Zusammenhang mit der Nonne von der Erpressung bestehen.»
    «Aber …»
    «Ja. Falsche Nonne und falsche Nonnen – ein bißchen viel, sogar für deine Strömung, Willie.»
    «Ich hätte gar nichts dagegen, zu erfahren, wovon ihr eigentlich redet», sagte Quinn.
    Sie schaute durch ihn durch. Dann hielt sie den Atem an und schlug langsam mit der Faust auf ihr Knie, um selben Rhythmus mit ihren Worten. Leise sagte sie:
    «Willie, Willie, Willie …
natürlich

    Willie richtete sich ein wenig auf, mit leuchtenden Augen. «Siehst du einen Zusammenhang?»
    «Wir nehmen an, Tarrant sei von einer gegnerischen Gruppe entführt worden, um Informationen über den Sicherheitsdienst aus ihm herauszubekommen.»
    «Vielleicht nicht?»
    «Hör zu, als wir über Janets Schwierigkeiten Theorien aufstellten, sagten wir, daß die Aufzeichnungen eines Psychiaters eine gute Quelle für Erpressungen auf großer Basis wären.
Was ist also mit all den Dingen, die ein Mann wie Tarrant im Kopf hat?
»
    Willie sagte mit einer ruhigen, ehrfürchtig erstaunten Stimme: «Jesus weinte.» Er stand auf, ergriff Modestys Hand und legte den Handrücken an seine Wange. Dann richtete er sich lächelnd auf und sah auf die Uhr. «J. Straik, Château Lancieux.»
    «Was?» sagte Quinn.
    Modesty atmete erleichtert auf und richtete dann den Blick auf ihn. «Oh, entschuldige. Wir haben überlegt.»
    «Das dachte ich mir. So schlau bin ich auch.»
    Modesty stand auf, stellte sich hinter seinen Sessel, legte ihre Hände auf seine Schultern und massierte sie zärtlich. «Hör mal, Willie und ich müssen für ein paar Tage verreisen. Hast du irgendwelche Pläne?»
    «Ich bin momentan ein freier Mann und lebe von meinem Kapital. Kein großes Kapital natürlich. Ich habe keine Familie, ich treibe mich nur so herum. Der einzige Plan, den ich habe, ist, von dir zu erfahren, was, zum Teufel, hier vor sich geht.»
    «Würdest du vielleicht eine Weile hierbleiben? Ich habe auch ein nettes Landhaus in Wiltshire, wo du wohnen könntest. Wir organisieren eine Deckung für dich, bis diese Sache abgeschlossen ist.»
    «Deckung? Ah ja, ich bin der Mann, der zuviel weiß, nicht wahr? Sagst du mir jetzt vielleicht, was ich euch so Wichtiges erzählt habe?»
    «Das kann ich nicht, Quinn. Geheimsache.»
    Er stand auf und wandte sich ihr zu. «Red keinen Blödsinn, Liebling», sagte er freundlich. «Ich habe die Hälfte schon erraten. Mein Freund in Fleet Street erwähnte Tarrant, als er über die Räubergeschichten sprach. Tarrant war in dem grauen Wagen, der abstürzte, nicht wahr? Nein, war er nicht, denn jetzt glaubt ihr, er sei entführt worden. Betrifft irgendeine Sache mit Informationen für Erpressungen. Und ihr macht euch jetzt mit Höchstgeschwindigkeit auf die Rettungsexpedition. Das stimmt vielleicht nicht hundertprozentig, aber bekomme ich eine Bronzemedaille für den Versuch? Vergeßt nächstes Mal nicht, daß ich anwesend bin, wenn ihr laut denkt.»
    Willie sagte: «Erzähl ihm lieber alles, Prinzessin, damit er nicht wieder mit seinem Kumpel in Fleet Street spricht. Das könnte Tarrant den Rest geben, bevor wir ihn erreichen.»
    «Ich habe drei Menschenleben auf dem Gewissen», sagte Quinn ruhig, «das genügt mir. Ihr könnt euch wirklich auf mich verlassen.»
    «Ich weiß. Komm und setz dich neben mich.»
    Drei Minuten später sagte Quinn: «Ihr geht jetzt also zu diesem Château Lancieux in den Pyrenäen, um ihn herauszuholen?»
    «Ja.»
    «Warum können das nicht die Franzosen übernehmen? Ich nehme an, du hast dort Einfluß.»
    Sie sah Willie an, der die Schultern hob und ein Gesicht schnitt, dann wieder Quinn. «Ich glaube, wir können das besser. Tarrant tatsächlich herausholen, meine ich. Die Franzosen müßten innerhalb gesetzmäßiger Grenzen operieren, und das würde einen offenen Angriff auf das Schloß bedeuten. Bei Leuten, die auf Schwierigkeiten vorbereitet sind, ist diese Art der Aktion nicht schnell genug. Tarrant würde nicht lebendig herauskommen.»
    «Was wollt ihr also tun? Ins Schloß eindringen, die Gegner

Weitere Kostenlose Bücher