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Modesty Blaise 07: Die silberne Lady

Modesty Blaise 07: Die silberne Lady

Titel: Modesty Blaise 07: Die silberne Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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Durchschlupf zwischen waagrechten Felsschichten. Das war für Willie ein wenig schwierig, aber er schaffte es.
    Nachher muß man dreizehn Meter hochklettern, und der Rest ist eben. Ich zeigte ihnen die Wasserrinne, die Gleitbahn, die zum Schloß hinaufführt, und dann kehrten wir um.»
    Lady Janet starrte aus dem Fenster in den hellen Sonnenschein und versuchte, die eisige Feuchtigkeit zu fühlen, zu sehen, wie das jahrhundertealte Dunkel vom Strahl der Lampen durchdrungen wurde. Die Höhle ist wie ein riesiges, ausgestreckt daliegendes Tier, dachte sie, das seit Jahrmillionen unter der Erde lauert.
    Sie sagte: «Und sie haben nicht nachgesehen, ob am Ende der Rinne ein Gitter ist?»
    «Nein, das tun sie heute nacht. Sie ließen ihre ganze Ausrüstung dort zurück und werden sicher mit einem Gitter fertig, falls es eines gibt.»
    «Wo sind sie jetzt?»
    «Unterwegs zurück zum Schloß, um es sich anzusehen.»
    «Zurück?»
    «O ja. Als wir aus der Höhle herauskamen, führten sie mich direkt zu den Wagen zurück. Das war vielleicht seltsam. Wir überquerten eine Reihe von Tälern. Zuerst legten wir uns flach hin und blickten uns fünf Minuten lang um. Dann ging Willie ins Tal hinunter und den nächsten Abhang hinauf. Er schien sich nicht zu beeilen, aber er kam verdammt schnell vorwärts. Dann verschwand er, er verschmolz praktisch mit dem Boden, und wir warteten noch ein paar Minuten, bevor Modesty und ich weitergingen. Sie hatten beide ein Automatic-Gewehr, M 16 nannten sie es.
    Auf diese Weise deckten sie einander bei jeder Bewegung.»
    «Warum war es seltsam?»
    «Na ja … wenn man sie so trifft, würde man sie nicht für besonders vorsichtig halten, aber sie waren unglaublich konzentriert und leisteten sich nicht das geringste Risiko.»
    «Das finde ich beruhigend.»
    «Ich auch. Und es ist seltsam, sie zusammenarbeiten zu sehen. Sie sprechen kaum, aber sie handeln wie ein einziges Paar Hände.»
    «Ja.» Lady Janet drückte ihre Zigarette aus. «Nun, ich glaube, das ist ebenfalls beruhigend.» Quinn warf ihr einen schnellen Blick zu, sagte aber nichts. Nach einer kleinen Pause meinte sie lächelnd: «Ich werde jetzt ein Bad nehmen. Du holst am besten ein wenig Schlaf nach, Quinn.»
    «Ja.» Er verschluckte ein Gähnen. «Weckst du mich zu Mittag?»
    «Einverstanden. Wann wollen Modesty und Willie schlafen?»
    «Zwischen der Abenddämmerung und drei Uhr. Das ist der Zeitpunkt, an dem sie ins Schloß eindringen wollen. Sie werden einfach in der Höhle schlafen. Wir ließen Schlafsäcke, Lebensmittel und einige Ausrüstungsgegenstände dort.»
    Lady Janet schloß einen Moment die Augen und öffnete sie dann wieder. «Ich bin froh, daß du dein Taschenschachspiel mitgebracht hast, Quinn. Ich glaube, wir beide werden in dieser Nacht kaum schlafen.»
    Mr. Sexton lag ausgestreckt auf einem ans Fenster geschobenen Tisch. Er senkte seinen Feldstecher und murmelte: «Sie sind so gut wie ihr Ruf, und der ist wirklich ausgezeichnet.»
    «Können Sie sie noch immer nicht finden?» fragte Colonel Jim.
    «Keine Spur.» Mr. Sexton glitt vom Tisch und ging vom Fenster weg. «Und dabei habe ich jetzt ein paar Stunden lang die Umgebung von mehreren Richtungen aus genau beobachtet.» Mellish blickte von seinen Notizen auf. «Vielleicht sind sie nicht hier.»
    «Sie sind ganz sicher hier.» Mr. Sexton lächelte. «Sie erkunden die Gegend, um den besten Weg hier herein und wieder hinaus zu finden. Mich überrascht nur, daß sie dieses Paar im
Lion Rouge
mitgebracht haben. Blaise und Garvin arbeiten sonst immer allein.»
    Colonel Jim rieb sein schweres Kinn. «Wann werden sie es Ihrer Meinung nach versuchen?»
    «Oh, wahrscheinlich heute nacht. Sie wissen, daß Tarrant in einer üblen Lage ist, also arbeiten sie gegen die Zeit.»
    «Das denke ich auch. Die Frage ist nur, wie sie es versuchen werden.»
    Mr. Sexton zuckte die Achseln. «Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Keine davon ist sehr gut, und wir werden auf alles vorbereitet sein.» Er blickte auf die Uhr. «Clare und Angel sollten bald zurück sein, und dann erfahren wir Nützliches.»
    «Ja.» Colonel Jim mixte sich nachdenklich einen Drink. «Ich frage mich nur, wie sie uns hier gefunden haben. Vielleicht hat dieser Quinn etwas gesehen, als sie Tarrant gefangennahmen, aber das verrät ihnen das Schloß nicht. Wo ist also die undichte Stelle?»
    «Das ist gewiß eine Frage, die beantwortet werden muß», stimmte Mr. Sexton gut gelaunt zu. «Aber wenn wir die Blaise

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