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Modesty Blaise 07: Die silberne Lady

Modesty Blaise 07: Die silberne Lady

Titel: Modesty Blaise 07: Die silberne Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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was sie vorhaben, wenn sie einmal drinnen sind?»
    «Nicht genau. Aber ich nehme an, das Ziel ist im allgemeinen, die Gegner zu lokalisieren und auszuschalten, dann mit genügend Zeit Tarrant zu suchen, uns anzurufen, damit wir uns nicht mehr sorgen, und ihn wegzubringen.»
    «Wie funktioniert das ‹ausschalten›?»
    «Hoffentlich recht ruhig. Sie haben eine Reihe interessanter Ausrüstungsgegenstände, einschließlich Ätherspray und solcher Sachen, aber wenn sie plötzlich in irgendjemanden hineinlaufen, werden sie eher grob mit ihm umgehen, fürchte ich.» Er überlegte einige Zeit.
    «Ich sah zu, wie Modesty drei Männer in fünf Sekunden fertigmachte. Wenn Willie ebenso gut ist, woran ich nicht zweifle, haben wir allen Grund, uns zuversichtlich zu fühlen, meinst du nicht auch?»
    Sie streichelte seine Hand. «Sag mir das jede Stunde einmal.»
    Der Hotelwirt betrat die Lounge. «Entschuldigen Sie, Madame. Eine englische Dame ist angekommen. Sie spricht nicht Französisch, und ich verstehe nicht, was sie wünscht. Würden Sie bitte so freundlich sein, mit ihr zu sprechen?»
    Bei der ersten Erwähnung einer englischen Dame waren Quinn und Janet aufgestanden, Erregung erfüllte sie. Nun wechselten sie einen etwas bitteren Blick, und Quinn sagte: «Es hätte ohnedies nicht Modesty sein können. Viel zu früh.»
    «Gehen wir lieber und fragen sie, was sie will.»
    Eine Frau wartete in dem kleinen Hof. Sie trug einen leichten Reisemantel und ein Kopftuch. Die darunter hervorschauenden Haare waren rötlichblond. Sie hatte entschlossene Züge, aber die dünne, gebogene Nase gab dem Gesicht etwas Raubvogelartiges.
    Lady Janet sagte: «Kann ich Ihnen helfen? Ich spreche ein wenig Französisch.»
    Die großen Augen leuchteten erleichtert auf. «Gott im Himmel, Sie müssen aus Schottland sein. Es stimmt doch, nicht wahr?» Lady Janet lächelte höflich. «Wir scheinen überall zu sein, nicht? Wie kann ich Ihnen helfen?»
    «Ich bin mit meiner Nichte unterwegs, und unser Wagen ist ein paar hundert Meter von hier entfernt zusammengebrochen. Ich fürchte, ich habe selbst einen dummen Fehler gemacht. In der Garage, wo wir den Wagen mieteten, sagten sie uns, daß der Zeiger an der Benzinuhr nicht richtig funktioniert, aber ich vergaß darauf zu tanken.»
    «Ist es nur das Benzin?» fragte Quinn.
    «Ja, ich bin ganz sicher. Ich hatte einen Reservekanister und füllte ihn ein, aber die Batterie versagte, bevor genügend Benzin durch den Vergaser kam – das meint jedenfalls Angelica. Ich kenne mich mit solchen Dingen gar nicht aus.»
    «Es gibt hier eine kleine Garage», sagte Lady Janet.
    «Sie werden Sie abschleppen.»
    «Ich war da, meine Liebe. Der Mann ist fort, und seine Frau sagt, er wird erst in zwei Stunden zurückkommen.»
    «Machen Sie sich keine Sorgen», sagte Quinn. «Wir werden zurückfahren und Sie anschleppen.»
    «Oh, das ist sehr freundlich von Ihnen.»
    Fünf Minuten später bremste Quinn vor einem blauen Kombi, einem Citroën Safari, und reversierte. Ein hübsches Mädchen in einem kurzen weißen Kleid stand am Straßenrand neben dem Wagen. Quinn öffnete die Tür, um auszusteigen, als er ein leises Keuchen hörte. Er wandte den Kopf und erstarrte. Im Vordersitz neben ihm saß Janet mit seltsam nach hinten verdrehtem Kopf.
    Ihr Gesicht war schneeweiß. Die Schottin hinter ihr sagte: «Bleiben Sie bitte, wo Sie sind, Mr. Quinn.»
    Sie hielt Janet mit einer Hand an den Haaren und zog ihren Kopf zurück. In der anderen Hand hatte sie ein dünnes Messer, dessen Spitze Janets Hals ritzte. Die Frau sagte: «Ich muß es nur ein paar Zentimeter hineinstoßen, und sie ist tot.»
    Das Mädchen im weißen Kleid stand jetzt neben Quinn. Sie kicherte und sagte: «Und wie sie dabei draufgeht, da kannst du Gift drauf nehmen, Sonnyboy.»
    «Hör auf, so ordinär daherzureden, Angel», sagte die Schottin streng. «Steigen Sie wieder ein, Mr. Quinn, und fahren Sie nicht zu schnell. Sie werden Angel folgen. Ich rate Ihnen, keinen Unsinn zu machen, etwa plötzlich zu bremsen, beispielsweise. Ich muß nur die große Arterie hier treffen, verstehen Sie? Wir werden nach drei Kilometern halten und aus Ihrem Wagen in unseren umsteigen. Sie werden keine Chance für irgendwelche Heldentaten haben, Mr. Quinn. Angel hat eine Pistole mit einem Schalldämpfer in der Handtasche. Habe ich mich verständlich ausgedrückt?»
    Quinn war blaß, seine Hände zitterten auf dem Lenkrad. Er nickte langsam. Angel schlug die Tür zu, und mit

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