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Modesty Blaise 07: Die silberne Lady

Modesty Blaise 07: Die silberne Lady

Titel: Modesty Blaise 07: Die silberne Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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schlafen könne.
    Janet lag in ihrem warmen Bett, schaute durchs Fenster in den neuen Tag hinaus und überlegte, was die anderen jetzt wohl tun mochten. Ein Gefühl von innerer Unruhe überkam sie. Von einer Gelegenheit abgesehen hatte sie es nie gewußt, wenn Willie an einem derartigen Unternehmen beteiligt war. Er sagte es ihr nicht, obwohl sie es manchmal nach seiner Rückkehr erriet. Sie wußte nur wenige fragmentarische Einzelheiten von den Dingen, die er mit Modesty ausgeführt hatte. Aber dies hier geschah jetzt und ganz nahe. Nahe genug, daß sie sich auch als Teil davon fühlte.
    Ihr Mund verzog sich zu einem trockenen Lächeln.
    Nun hatte sie was sie wollte.
    Es klopfte leise an der Tür. Sie setzte sich auf und rief: «Entrez!»
    Die Tür öffnete sich, und Quinn streckte den Kopf herein. Er war unrasiert und sah müde, aber zufrieden aus. «Guten Morgen, Schwester Janet. Habe ich dich aufgeweckt?»
    «Nein, ich bin vor fünf Minuten aufgewacht. Es ist wirklich schön dich zu sehen, Quinn.»
    «Hast du etwas dagegen, wenn ich hereinkomme?»
    «Eitelkeit sagt nein, aber Neugier sagt ja. Ich muß fürchterlich aussehen mit meinen verquollenen Augen, aber du hast mich jetzt ohnedies schon gesehen.»
    Quinn schloß die Tür, ging auf einen hochlehnigen Stuhl beim Fenster zu und setzte sich. «Um ehrlich zu sein», sagte er, «ich dachte gerade, wie wunderbar du aussiehst. Es ist einfach unfair. Du gehörst zu den Leuten, die immer so aussehen, als kämen sie gerade aus dem Bad auch wenn sie gar keines gehabt haben. Es muß der Teint sein.» Sie war erfreut und zeigte es in ihrem Lächeln.
    «Mädchen vom Land.»
    «Nein, du machst überhaupt nicht den Eindruck. Es ist die Haut eines Kindes.»
    «Ich bin fünf Jahre älter als du, Quinn.»
    «Wirklich? Ich habe scheinbar eine Phase, in der ich für ältere Frauen schwärme.» Sein Lächeln war ansteckend. «Du hast keine Idee, wie aufregend es für mich ist, mit der Tochter eines Earl in ihrem Boudoir zu plaudern. Ich muß irgendwo einen servilen Zug haben.»
    Sie schaute ihn neugierig an. «Willie sagte, du könntest ein bißchen wild sein, aber ich habe noch nichts bemerkt.»
    «Oh, das kann ich, Janet, das kann ich. Aber …»
    «Aber was?»
    «Ich weiß eigentlich nicht, Modesty war unheimlich anständig zu mir, nachdem ich mich benommen hatte wie ein Schwein, und dann gab mir Willie eine riesige Ohrfeige, und seitdem habe ich mich besser gefühlt. Möchtest du jetzt frühstücken?»
    «Ich möchte wissen, was heute früh geschehen ist.»
    «Nun ja … nichts Besonderes, aber es war auf eine seltsame Weise aufregend. Wir versteckten die Wagen etwa vier Kilometer vom Höhleneingang entfernt und gingen dann zu Fuß. Modesty und Willie schleppten jeder einen großen Packen Ausrüstung, aber sie ließen sich nicht helfen, und es schien ihnen nichts auszumachen. Stört es dich, wenn ich rauche?»
    «Bitte gib mir auch eine Zigarette.»
    Nachdem er die Zigaretten angezündet hatte, sagte er: «Sie verwendeten die Vergrößerung irgendeiner Landkarte. Ich sagte, daß ich nur den Fußweg kannte, aber sie meinten, wir würden später auf ihn treffen, und sie hatten recht, obwohl es während der ersten drei Kilometer noch beinahe dunkel war. Ich konnte mich dann orientieren, und wir waren bei Sonnenaufgang im Tal.»
    «Und du hast die Höhle gefunden?»
    «Innerhalb von zwanzig Minuten. Ich konnte mich besser erinnern, als ich dachte. Und innen war es fast genauso, wie ich es mir während des Fluges ins Gedächtnis gerufen hatte. Zuerst kurvig, dann ein langer, steiler Abstieg, dann ein Absturz von zwanzig Metern und ein Quergang an einem Fluß entlang, bis man zur großen Stalaktitenhöhle kommt. Das ist ein unglaublicher Anblick. Diese Höhle wird von einem anderen Fluß durchquert, oder es ist vielleicht derselbe, bloß erweitert er sich hier zu einem See. Zum Überqueren benutzten wir das Schlauchboot, einzeln nacheinander.»
    «Ist der See tief?»
    «Du lieber Gott, ja. Es ist eine komische Sache. Als ich zum erstenmal in der Höhle war, ließ unser Instrukteur ein Gewicht an einem 52 Meter langen Seil hinunter und fand keinen Grund. Es ist eine wassergefüllte Höhle. Aber wir hätten auf jeden Fall das Boot verwendet, auch wenn es möglich gewesen wäre zu waten. Beim Höhlenwandern bleibt man so lange trocken, wie man kann. Wenn man einmal feucht ist, verliert man zuviel Körperwärme.» Er schloß die Augen halb und rekapitulierte. «Dann ist da ein enger

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