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Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady

Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady

Titel: Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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weiter. Er blickte zu Schultz an der Schuppenwand, der seinen Kopf halb herumwandte und ihn über die Schulter beobachtete. Mr. Brads Karabiner schwenkte langsam von den Sklaven auf Marker, dann wieder zurück zum Schuppen. In zwanzig Schritt Entfernung rief er: «Du stellst dich auch an den Schuppen, Mann!»
    «Ich habe eine Meldung für Sie, Mr. Brad!» rief ihm Marker verzweifelt entgegen und humpelte weiter.
    «Mr. Sam schickt mich.»
    Der mißtrauische Blick des Aufsehers heftete sich nun auf die blutige Spitze des Hackenstiels. Seine Augen weiteten sich. «Was ist das? Was ist das für Blut?»
    «Ein Unfall. Mr. Sam schickte mich, ich soll es Ihnen sagen», hörte sich Marker stammeln. Er wußte, er war erledigt. Der Karabiner zielte nun auf ihn. Zehn Schritte. Er würde es nie schaffen. Aber er kannte seine Kraft. Und wenn die Kugel keine lebenswichtigen Körperteile traf, konnte er immer noch den Schwarzen niederwerfen und Schultz eine Chance, eine ganz kleine Chance, geben.
    Mr. Brad drohte: «Komm noch näher, und ich schieße, Mann.» In seiner Stimme schwang Panik, seine Augen flackerten. Marker bewegte sich weiter, spannte sich zur letzten Anstrengung, bereitete sich auf den Aufschlag des Geschosses vor. Irgendetwas glitzerte in der Luft, schräg oben zwischen ihm und dem Aufseher. Er hörte das Geräusch eines dumpfen Aufpralls und starrte verwirrt auf das schwarze Ding, das plötzlich aus Mr. Brads Brust hervorsprang und dort herausragte wie …
    Wie das Heft eines Messers.
    Mr. Brad knickte zusammen. Instinktiv warf sich Marker nach vorn und fing den Karabiner auf, der aus den kraftlosen Händen des Aufsehers fiel. Der Mann stürzte, sein Atem rasselte, ein kurzes Röcheln, dann war er still. Marker drehte sich um, völlig verständnislos, und sah einen Mann im dschungelgrünen Tarnanzug vom Giebel des Schuppendachs springen. Es war ein großer Mann mit blondem Haar, das unter einer grünen Jockeymütze hervorlugte. Er war sauber rasiert, trug einen Karabiner auf dem Rücken, Munitionstaschen an der Brust, ein Päckchen an der Hüfte und ein Fernglas über der Schulter.
    Er sprach mit ruhiger Stimme und starkem Cockney-Akzent. «In Ordnung. Alle die Hände runter und kein Laut.» Er trat auf Marker zu, deutete mit dem Daumen zum Dach, wo er sich versteckt hatte.
    «Ich habe gerade gesehen, wie Modesty Blaise sich ein paar von den Kerlen in einem Laster vornahm. Ich nehme an, irgendeine Bombe ist hier hochgegangen.»
    Marker holte tief Luft und sagte mit heiserer Stimme: «Garvin? Sie sind Garvin?»
    Der große Mann nickte, bückte sich, um das Messer aus der Leiche zu ziehen, wischte es ab und steckte es in die Halterung unter dem offenen Jackett.
    Schultz kam heran, seine Frau an der Hand. Die anderen Sklaven starrten verständnislos, einige mit aufkeimender Hoffnung, andere voll banger Furcht.
    Schultz fragte: «Miss Benita ist tot. Es geht los, ja, Marker?»
    Willie Garvin unterbrach ihn. «Einen Augenblick. Sagen Sie mir erst, was Modesty Blaise vorhat.»
    Marker bemühte sich, seine Gedanken zu sammeln.
    «Sie will mit einem oder zwei anderen auf die Anhöhe. Sie will dort mit den Gewehren, die wir inzwischen besitzen, in Stellung gehen.» Er blickte Schultz an. «Teresa bringt die anderen beiden Abteilungen hierher. Du sorgst dafür, daß sie hier ruhig in den Schuppen bleiben.» Er streckte den Zeigefinger vor. «Sie braucht Gasparro als Meldegänger, und Stavros soll ein Gewehr …»
    Von Norden her erklang plötzlich Geknatter von Kleinfeuerwaffen. Willie Garvin begann zu laufen.
    Modesty Blaise war gerade angekommen, eine Minute bevor die Spezialen aus dem Großen Haus kamen und sich zur Pflanzung begeben wollten. Nun lag sie eng an die flache Mauer gepreßt, der Lauf des Schnellfeuergewehrs ruhte zwischen Mauer und Rohrleitung. Bisseau lag neben ihr mit dem Colt. Fünfzig Meter weiter an der Mauer befand sich Danny Chavasse mit Valdez. Ihr erster Schuß verfehlte sein Ziel um ein paar Zentimeter und traf nur den Gewehrkolben des Mannes. Der nächste, bei dem sie die Abweichung berücksichtigt hatte, traf ins Schwarze. Valdez erwischte mit seinem zweiten Schuß einen Mann an der Schulter. Ein paar von den Spezialen warfen sich hin, die anderen huschten in Deckung.
    Ein wilder Feuerstoß durchsiebte die Bäume hinter ihr. Sie gab Valdez ein Zeichen, das Feuer einzustellen.
    Sie hatten jeder nur ein Magazin. Ein Landrover rollte hinter dem Haus hervor, und drei Männer sprangen heran

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