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Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady

Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady

Titel: Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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hier auf einem sehr heiklen Gebiet.»
    «Wie haben Sie ihm mitgeteilt, daß ich komme?»
    Benson lächelte. «Ich nehme an, Sie wissen selbst gut genug, daß man mit Luzifer am besten fährt, wenn man ihm einfach die bloßen Fakten gibt und sie ihn dann auf seine eigene Art interpretieren läßt. Ich sagte ihm lediglich, daß sein treuester Diener, Modesty, um Ihr en weltlichen Namen zu gebrauchen, ihm um Audienz ersuche. Er schenkte mir ein huldvolles Lächeln und antwortete, daß er sie bereits erwarte, denn er selbst habe sie durch einen Boten aus den unteren Regionen herbeirufen lassen. Was immer das bedeuten mag.»
    Modestys Stimme klang ein wenig traurig, als sie sagte: «Er stellt sich das vor, was er des Nachts in seinen Halluzinationen sieht, wenn er herniedersteigt und zwischen den vielen Feuern und den vor Schmerz schreienden Seelen in seinem unterirdischen Reich umherwandert.»
    Benson blickte sie fragend an. «Dürfte ich erfahren, wie Sie zu dieser Kenntnis gelangt sind, Verehrteste?»
    «Ich habe mit ihm geschlafen, und er hat es mir dabei erzählt.»
    «Oh.» Dr. Benson senkte verlegen den Blick. «Entschuldigen Sie, das habe ich nicht gewußt.»
    «Seff befahl es. Seine Kreatur, der Psychiater, meinte, es würde entweder Luzifers präkognitive Gaben steigern oder den Wunsch in ihm wecken, mich zu töten.»
    «Dann hatten Sie Glück.»
    «Ich mußte ihm helfen, mit dem Gedanken fertig zu werden, daß Satan sich mit menschlichen Geschäften befaßte. Aber es gelang. Er brauchte viel Hilfe.»
    «Ich verstehe.» Benson klappte schwungvoll die Akte zu und entspannte sich. Das Mädchen empfand offenbar keine Verlegenheit, und das machte es ihm leicht, die nächste Frage zu stellen. «Mr. Dall hat dafür Sorge getragen, daß Luzifer hier über eine eigene Suite verfügt. Beabsichtigen Sie, wieder mit ihm zu schlafen?»
    «Wenn er es möchte. Ich könnte mir vorstellen, daß es meine Chancen auf ein gutes Resultat steigert.»
    «Zu einem kleinen Prozentsatz zumindest, meine ich.»
    Wieder zeigte sie ihm das freundliche, unbekümmerte Lächeln. «Dann wollen wir einmal die Prozentsätze ins Spiel bringen.»
    Er erwartete sie in seinem kleinen Privatgarten. Er trug schwarze Jeans und ein feuerrotes Sporthemd, ein überaus gutaussehender junger Mann mit dichtem, kurzgelocktem schwarzem Haar und lebhaften blauen Augen.
    Als sie näher kam, streckte er ihr beide Hände entgegen und lächelte sie traurig an.
    «Modesty. Treueste aller meiner Diener.»
    «Ich war glücklich, daß du mich rufen ließest, Luzifer.» Sie standen sich gegenüber, und er legte ihr die Hände auf die Schultern. Einen Augenblick später beugte er sich vor und küßte sie zärtlich auf die Stirn.
    Sie fühlte, wie seine Hände ein wenig zitterten. Er sah an ihr herunter. Unter dem roten Cheong-sam hatte sie nichts an. Wie zufällig glitt seine Hand von ihrer Schulter und blieb einen Augenblick auf ihrer Brust liegen. Dann trat er fast scheu zurück und legte die Hände auf den Rücken.
    «Ich war in den unteren Regionen rastlos am Werk, Modesty. Wie verläuft der Kampf gegen meinen himmlischen Kollegen hier?»
    «Gut, Luzifer. Er verliert überall an Boden. Das Chaos vervielfacht sich unter der Macht deiner Diener.» Und das, so dachte sie, war nicht einmal eine Lüge.
    «Gut.» Sein Lächeln wurde fröhlicher, und er faßte ihre Hand. «Du wirst jetzt für viele weltliche Jahre bei mir bleiben, Modesty. Du hast eine lange Ruhepause verdient.»
    «Deine Worte machen mich glücklich, Luzifer. Ich bitte dich nur um eines. Verzweiflung ergreift den Feind, und seine Höflinge sind durchtrieben. Wenn sie das Feuer des Aufstands in deinem Reich entzünden, vielleicht schon in den nächsten Stunden, Tagen oder Jahren, dann sende mich wieder gegen sie. Laß keinen anderen den Vertrautesten deiner Krieger sein.»
    «So soll es sein.»
    «Ich fühle mich zutiefst geehrt.» Zumindest hatte sie ihm eine gewisse Handhabe geboten, den Schock der Enttäuschung zu verarbeiten, wenn sie wieder fortging.
    Er sagte: «Ich besitze hier in den oberen Regionen ein Geheimversteck, Modesty. Dorthin wollen wir uns jetzt begeben.» Er ergriff ihre Hand. «Für ein paar Stunden will ich nun die Bürde ablegen, die dem Gefallenen aufgeladen wurde, als Er und seine Engel mich hinabstießen.»
    «Wieder machst du mich glücklich. Es ist gut für Luzifer, seine schwarzen Schwingen abzulegen und eine Weile menschliches Aussehen anzunehmen.»
    Später, in der Dunkelheit

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