Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady
alle schon tot. Danny hat das doch alles erklärt.»
Valdez mischte sich ein. «Sie ist genau das, worauf ich immer gewartet habe.»
Schultz fragte: «Wie meinst du das?»
«Hier muß eine starke Persönlichkeit her mit viel Energie, jemand, der die Sache in die Hand nimmt, aber jemand mit Erfahrung.» Valdez zuckte die Achseln. «Einmal dachte ich, es könnte Marker sein. Aber nein, du willst mit dem Kopf durch die Wand, mein Freund. Die hier ist anders. Ich habe sie die ganze Woche lang beobachtet.»
Teresa sagte: «Ich kann sie nicht leiden, das tut aber nichts zur Sache. Ich kann ohnehin keine Frauen leiden. Was meinst du, Kim?»
Der Schwarze blickte rundum in die finsteren, ernsten Gesichter. «Danny kennt sie gut. Er sagte, im Kampf wäre ihm Modesty lieber als jeder Mann. Und wenn Danny das sagt, nehme ich es ihm ab. Und dann ist da noch dieser ständige Begleiter von ihr, dieser Garvin. Er ist auch auf dem Weg hierher.»
Marker stieß einen verächtlichen Laut aus. «Durch den Dschungel? Er ist schon längst tot, Mensch!»
Danny Chavasse an der Tür widersprach: «Nicht Willie Garvin. Sie wählt die besten aus, Marker. Glaub es mir.»
Schultz sagte: «Wenn wir zu lange fortbleiben, merken es die andern. Laßt uns das hier also beschleunigen.
Kim sagt, wenn Miss Benita stirbt, sterben wir alle. Sie kann jetzt jederzeit abgehen.» Er blickte langsam in die Runde. «Jemand anderer Ansicht? Also müssen wir bald handeln, wenn wir nicht einfach auf ihren Tod warten wollen. Das Mädchen kam absichtlich nach Limbo, Dannys wegen. Sie bat Kim und Danny, Sklaven auszusuchen, die verläßlich sind und nicht in Panik verfallen, und sie einzuweihen. Okay, das ist jetzt geschehen.
Ich nehme an, sie möchte jetzt, daß wir ihr unser Einverständnis geben, die Sache auf ihre Art aufzuziehen, wenn es soweit ist. Stimmt das, Kim?»
Der Arzt nickte. «Irgendjemand muß entscheiden, wie, wo und wann.»
Mrs. Schultz fragte: «Hat sie einen Plan?»
Alle Köpfe wandten sich Danny zu, der die Achseln zuckte. «Sie wartet auf Willie Garvin und das Mädchen.
Dann hat sie vor, mit Willie einen Nachtangriff zu starten und sich der Spezialen anzunehmen. Das sind diejenigen, die wir schlagen müssen.»
Teresa wurde steif. «Red keine Scheiße! Sie wird niemals an den Hunden vorbeikommen.»
Kim entgegnete: «Sie hat daran gedacht. In dem Eisschrank, in dem ich die Medikamente aufbewahre, habe ich Fleisch gelagert, und ich habe eine Menge Betäubungsmittel.»
Ein kurzes Schweigen trat ein. Dann sagte Valdez:
«Angenommen, Miss Benita stirbt, bevor dieser Garvin eintrifft. Was geschieht dann?»
«Genau das möchte sie mit uns besprechen. Wenn wir nicht darauf vorbereitet sind, werden wir herumflattern wie ein Haufen verschreckter Küken.» Marker sagte: «In Ordnung. Wir sind hier, wenn sie mit uns sprechen will. Und warum ist sie nicht da?»
«Ich dachte, jeder wüßte das», erwiderte Kim langsam. «Paxero und Damion kamen heute morgen an. Sie haben jetzt im Erschließungsgebiet Daueraufenthalt genommen und fliegen ständig her, um nach Miss Benita zu sehen. Sie ließen Modesty direkt nach der Siestazeit ins Herrenhaus holen.»
«Wozu?»
Teresa blickte den Südafrikaner an. «Für eine große säuische Narrensitzung, du dummes Schwein. Was sonst?» Ein kurzer Schauder schüttelte sie, als wäre jemand über ihr Grab gelaufen. «Armes Luder. Sie wird danach nie direkt hierherkommen und noch vernünftig reden …»
Danny entgegnete: «Sie war froh über die Gelegenheit, mehr von dem Haus zu sehen. Ich glaube, sie hat vor, nächstes oder übernächstes Mal diesen Augenblick zum Zuschlagen zu benutzen.»
Schultz fuhr mit der Hand über sein stoppeliges Haar: «Wie meinst du das denn?»
«Wenn Willie Garvin hier ist. Angenommen, Paxero und Damion lassen sie wiederkommen. Sie tötet sie, dann schießt sie die Spezialen zusammen, während Willie von draußen kommt.»
Marker fragte ungläubig: «Sie tötet sie? Einfach so?»
«Ja.» Die Italienerin blickte Danny Chavasse überrascht an. «Du redest niemals Unsinn, Danny. Okay. Wenn du und Kim möchten, daß sie die Sache in die Hand nimmt, ich bin dabei.»
«Ich auch», erklärte Valdez.
Marker schüttelte den Kopf. Schultz sagte: «Ich möchte gern hören, was sie vorhat, aber wir können heute abend nicht zu lange warten.» Er blickte Teresa an. «Sie müßten jetzt mit ihr fertig sein und sich zum Dinner umziehen, wie?»
Sie nickte. «Sie haben mich letztes Jahr
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