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Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady

Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady

Titel: Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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zweimal gehabt. Beide Male von der Siesta bis Dinner.»
    «Wir warten also noch zehn Minuten.»
    Marker sagte: «Ich bin draußen. Ich habe in meinem Leben noch nie Befehle von einer Frau entgegengenommen.»
    Er wandte sich zur Tür und fand sich Valdez gegenüber. «Teresa hat recht», sagte der Südamerikaner leise.
    «Du bist ein dummes Schwein, Marker. Wir alle nehmen Befehle von einer Frau entgegen. Hier in Limbo. Ich glaube, diese Modesty ist unsere einzige Chance. Also warte jetzt auf sie … oder versuche, durch mich hindurchzugehen.»
    Modesty knöpfte sich die Bluse zu und stopfte sie in den Rock, zog die Sandalen an und blickte ausdruckslos auf Sinclair, der in der geöffneten Tür des Vorraums lehnte und sie anstierte. Alles, was in den letzten Stunden geschehen war, erschien ihr schon verschwommen und unwirklich.
    Ihr Geist war damit beschäftigt, sich alles, was sie gesehen hatte, noch einmal vor Augen zu führen und sich ein Bild vom Grundriß des Hauses zu machen und abzuschätzen, wie lange sie brauchen würde, um die nahegelegenen Unterkünfte der Spezialen zu erreichen.
    Hier lag der Schlüssel zur Beherrschung Limbos, der Ort, wo sich die Waffen befanden und die Männer, die damit umzugehen wußten. Wenn es ihr und Willie gelang, hier einzudringen, würde hier auch die Entscheidungsschlacht geschlagen und gewonnen werden.
    Sinclair trat von der Tür weg und wies mit dem Kopf nach draußen. Sie ging hinaus, einen Gang entlang, eine Dienstbotentreppe hinunter, an der Küche vorbei und durch eine Hintertür hinaus in die Nacht.
    Sinclair folgte ihr.
    Damion hatte eine Waffe, Sinclair hatte eine Waffe, der Mann in dem wartenden Landrover ebenfalls. Ein andermal, wenn nach dem gleichen Schema verfahren würde, konnte sie bis zu diesem Zeitpunkt vier der Gegner ausgeschaltet und drei Schußwaffen erobert haben. Und wenn Willie Garvin hier wartete, einsatzbereit …
    Sinclair gab ihr einen Stoß in den Rücken und schob sie zum Landrover. Er war im Vorraum herumgestanden vor zehn Minuten, als Damion sie aus dem Zimmer gestoßen hatte, ihre Kleider zusammengeknüllt im Arm. Einen Augenblick dachte sie daran, wozu Sinclair sie gezwungen hatte, bevor er ihr erlaubte, sich anzuziehen, und spürte eine grimmige Genugtuung bei der Vorstellung, seinen leblosen Körper zu ihren Füßen liegen zu sehen. Es gab Männer, die in einer Frau den Wunsch erweckten, es gäbe eine Hölle, um sie dorthin zu schicken.
    Fünf Minuten später hielt der Landrover vor dem Sklavenlager. Modesty begegnete, als sie durch die geöffnete Pforte eintrat, nur ein paar Leuten, die durch die Abendluft schlenderten oder müßig herumsaßen.
    Vom anderen Ende her, aus der Ecke, wo die langgestreckten Hütten zusammenstießen, erklang gedämpfter Gesang, eine klagende Melodie, die sie nicht kannte.
    Martha näherte sich ihr und sagte: «Du hast Schlimmes hinter dir, Kindchen. Ich weiß. Setz dich einfach hin und laß dich von mir umsorgen.»
    «Nein. Ich bin in Ordnung. Wirklich. Ich möchte gern zu Mrs. Schultz.»
    «Ich glaube, sie ist hinüber in die Kirche gegangen. Aber John sagt, es sei so etwas wie ein privates Treffen.»
    «Ist sie noch nicht zurück?»
    «Nein.»
    «Ich werde draußen warten, bis sie fertig sind. Ich möchte für eine Weile allein sein.»
    «Ich weiß, wie du dich fühlst. Sie bringen einen dazu, daß man nicht mehr leben möchte.»
    Danny Chavasse stieß die Tür auf, als Modesty die Veranda der Kirche betrat, und schloß sie dann hinter ihr.
    Die anderen standen in einer Gruppe auf der hartgestampften Erde, die den Fußboden der Kirche bildete, und blickten sie an.
    Teresa sagte: «Pech gehabt, Kindchen.»
    Modesty nickte und trat nach vorn. Sie blickte Kim an und fragte: «Wer ist für mich?»
    Mit sachlicher Stimme antwortete er: «Danny und ich, Teresa und Valdez. Marker nicht. Schultz und Mrs. Schultz haben sich noch nicht entschieden.» Während er sprach, sah er, daß auf ihrem Gesicht noch grobe Reste von dickem Make-up klebten, die ihr in dem gelben Lampenlicht ein bizarres Aussehen verliehen.
    Doch ihre Augen blickten gelassen und unbeschwert.
    Sie sah Marker an und fragte: «Weil ich eine Frau bin?»
    «Das ist es.» Er zuckte die Achseln. «Sei mir nicht böse.»
    «Ihr seid stärker? Klüger? Besser ausgestattet?»
    Seine Augen wurden härter. «Das stimmt.»
    Sie verschränkte die Arme, stellte sich vor ihn hin und blickte ihn unter langen Augenwimpern an. Ihre Augen schienen schwarz. Marker fand

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