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Modesty Blaise 11: Die Lady spannt den Bogen

Modesty Blaise 11: Die Lady spannt den Bogen

Titel: Modesty Blaise 11: Die Lady spannt den Bogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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gemacht.«
    Sie stieg von Ferdie herunter und kniete sich neben ihm auf das Bett, wobei sie ihm ein entschlossenes Lächeln zuwarf. »Du bist dran für einen leichten Galopp, Ferdie, und ich muß sagen, du scheinst mir in recht guter Form zu sein.« Sie griff nach dem Stuhl, auf dem ihre Kleider lagen, und nahm sich das schwarze Kopftuch, das sie seit dem Tod ihres Mannes immer beim Reiten trug. »Komm schon, alter Knabe, sitz auf. Hinein in den Sattel, die Zügel locker, und los geht’s.«
    »Wie geht es denn deiner Schulter?«
    »Tut höllisch weh. Du mußt mich unbedingt verhätscheln. Kleinen Moment mal, hier kommt der nächste Viehzaun.« Willie Garvin faßte das blinde Mädchen um die schlanke Taille und hob sie hinüber.
    »Angeber«, rüffelte ihn Collier.
    Sie folgten einem Pfad durch das Weidegebiet zwischen Modestys Landhaus und dem kleinen Dorf Benildon in Wiltshire. Dort waren sie im
White Hart
auf einen sonntäglichen Frühschoppen eingekehrt, zu dem sie Modesty überredet hatte, damit sie in Ruhe das Mittagessen zubereiten konnte.
    »Dinah hat an Gewicht verloren, du kümmerst dich wohl nicht ordentlich um sie?« bemerkte Willie, als er nun selbst auf den Zauntritt stieg.
    »Hah! Und wer ist wohl daran schuld?« fragte Collier mit einem aggressiven Unterton. »Von dem Augenblick an, als du mit Modesty in der Versenkung verschwunden bist und Weng uns nicht sagen konnte, wo ihr seid, hat sie sich zu Tode geängstigt um euch.
    Und was ist das Ergebnis? Ihr zwei kommt mehr oder minder in einem Stück wieder zurück, oder vielmehr in zwei Stücken, aber ich sitze nun da mit einer ausgemergelten Ehefrau!«
    »Du hast dich doch ganz genauso angestellt«, gab Dinah zurück. »Jeden Morgen hast du alle Zeitungen mit der Lupe durchsucht, deine Cornflakes ständig danebengeschüttet, dauernd miese Laune gehabt und morgens nicht mehr gewußt, wo du am Abend vorher den Wagen geparkt hattest.«
    »Ach Unsinn, das ist doch nur Altersschwäche, Liebling. Ich sorge mich um diese beiden schon seit langem nicht mehr. Und im übrigen, was sind denn schon ihre Gefahren gegen die, die ich ausstehen mußte? Aber sieh sie dir doch an: Sind sie etwa ausgemergelt? Hat irgendeiner von euch meinetwegen auch nur ein einziges, kümmerliches Gramm seiner Leibesfülle verloren?«
    »Was waren denn das für Gefahren, Tarzan?« wollte Dinah wissen.
    »Mein liebes Kind, wie kannst du da noch fragen? Ich habe doch schließlich unbewaffnet ein Zimmer betreten, in dem sich die Gräfin St. Maur, Witwe des entschlafenen Earl St. Maur, aufhielt, oder etwa nicht? Für diese Aufgabe hätte ich mit einer Dompteurpeitsche und einem Stuhl zur Verteidigung ausgerüstet sein müssen, mit mehreren Männern in Bereitschaft, die im Ernstfall Platzpatronen verschossen hätten. Der Himmel mag wissen, warum Tarrant für diese Komödie ausgerechnet
mich
ausgesucht hat.«
    Willie nahm Dinah beim Arm, und sie setzten ihren Weg zwischen den Weiden wieder fort. »Es mußte doch jemand sein, der über die ganze Affäre schon Bescheid wußte, Steve«, erklärte er, »und da gibt es gar nicht so viele. Einen von seinen Profis wollte Tarrant auch nicht dafür einsetzen. Er wollte jemanden mit untadeliger Vergangenheit haben, der die ganze Geschichte auch kunstvoll und plausibel erzählen konnte.«
    Willie drückte Dinahs Arm kurz an sich. »Jemanden, der intelligent, weltgewandt, zuverlässig und wohlbekannt in akademischen Kreisen ist.«
    »Ach so, jetzt begreife ich, warum er dabei auf mich gekommen ist«, räumte Collier huldvoll ein. »Trotzdem hat man mich jedenfalls nicht vor der Gefahr gewarnt, das steht fest.«
    »Also, nun hör aber auf«, sagte Dinah. »Willst du uns denn tatsächlich immer noch erzählen, daß du um ein Haar von einer Gräfin vergewaltigt worden wärst?«
    »Du bist ja nicht dabeigewesen«, erwiderte ihr Mann mit zitternder Stimme. »Sie war gerade von einem Ausritt zurückgekommen und hat mich in den Stallungen empfangen. Ich kann dir sagen, wenn der alte Collier in diesem Moment nicht eine ganz hervorragende Beinarbeit geleistet hätte, dann wäre sie in perversester Absicht auf der Stelle über mich hergefallen, mitten im Stroh.
    Sie trägt hautenge Reithosen, und das bedeutet, daß man genau sehen kann, was für Schenkel sie hat, und die sind … also, beängstigend wäre dafür noch eine Untertreibung. Sogar ihr Pferd ist mir so vorgekommen, als wäre es in der Mitte ein wenig zusammengedrückt.«
    »Das klingt ja fast, als

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