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Modesty Blaise 11: Die Lady spannt den Bogen

Modesty Blaise 11: Die Lady spannt den Bogen

Titel: Modesty Blaise 11: Die Lady spannt den Bogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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Hilflosigkeit davonging.
    Nach einer Weile blickte er zurück, aber sie war nicht mehr zu sehen.
    In London war es sechs Uhr morgens, und Tarrant saß im Bademantel auf dem Rand seines Bettes. Er sprach mit jemandem am Telefon. »Ich dachte, Sie würden das auch ganz gern erfahren. Ich habe die Information an Robson von Ihrem Londoner Büro weitergeleitet, weil die direkte Verbindung mit dem CIA in Langley einen Zerhacker hat. Er hat mich gerade mit einer Bestätigung von Bernard Mason zurückgerufen, also hat er anscheinend sofort jemanden ganz oben erreicht.«
    Willie Garvin stand am Fenster seines Schlafzimmers und blickte über eine Wiese auf eine Reihe von Pappeln, die das Ufer der Themse bildeten. Er war mit einer leichten Hose, einem Pullover und Turnschuhen bekleidet und hatte gerade eine Stunde lang joggen wollen, als Tarrant ihn angerufen hatte.
    »Willie, sind Sie noch dran?«
    »Ich denke gerade nach.«
    »Entschuldigen Sie.«
    Nach einigen Sekunden sagte Willie: »Hat Modesty Ihnen gesagt, was sie vorhat?«
    »Sie will versuchen, den Kontakt wiederherzustellen und dann die Gruppe beobachten, mit der Christie zusammen ist, aber sie hofft, daß bald ein Team vom CIA mit ihr in Verbindung treten wird und die Sache dann selbst übernimmt.«
    »Wenn das Boot zurückkommt und Ben Christie nicht dabei ist, wird sie etwas unternehmen.«
    »Ja, ich weiß. Und es kann verdammt lange dauern, bis der CIA ein Team auf die Beine bringt. Sie haben ja nicht überall verfügbare Agenten auf Abruf sitzen.«
    »Ja, darüber habe ich gerade nachgedacht, Sir G. Warum schleust denn der CIA bei einer inneramerikanischen Angelegenheit überhaupt jemanden ein? Damit beschäftigt sich doch normalerweise das FBI.«
    »Grundsätzlich schon. Aber bei dieser Sache könnte es Verbindungen mit dem Ausland geben, also geht es den CIA an.«
    »Trotzdem, es gibt garantiert ein FBI-Büro in San Francisco, und von dort könnten sie die Sache doch innerhalb einer Stunde von Modesty übernehmen, wenn sie noch am Kai ist und wenn sie vom CIA darum ersucht werden.«
    »Der CIA und das FBI können sich nicht leiden, Willie. Das wissen Sie doch ebensogut wie ich.«
    »Ja, sie können sich nicht leiden. Sie können ja Boulter und seine Abteilung IX auch nicht leiden, aber wenn einer von Boulters Agenten in Gefahr wäre und Sie würden um Hilfe gebeten, dann würden Sie doch jede Unterstützung geben, oder?«
    »Aber wir sind kleine Leute mit kleinen Organisationen, Willie. Ich möchte bezweifeln, daß es irgendeine Verbindung zwischen CIA und FBI gibt, mit der man innerhalb von vierundzwanzig Stunden Modesty Unterstützung verschaffen könnte. Wir können nur darauf hoffen, daß Ben Christies Vorgesetzter ein paar Leute an Ort und Stelle hat.«
    »Haben Sie Robson danach gefragt?«
    »Ja. Er meinte, daß er es nicht wüßte, und das bedeutet, Langley wollte ihm keine Auskunft geben.«
    Wieder entstand eine Pause. Tarrant wartete. Dann sagte Willie Garvin: »Ich werde um halb acht in Heathrow sein. Falls sie sich noch einmal bei Ihnen meldet, richten Sie ihr aus, ich bin auf dem Weg, und wenn mir nichts dazwischenkommt, dann bin ich gegen fünfzehn Uhr Ortszeit in dem Apartment in Sausalito.«
    Es waren nur wenige Spaziergänger auf dem Kai, denn um diese Zeit hatten die Restaurants Hochbetrieb, aber in der letzten halben Stunde hatte sie die beiden Männer schon dreimal aus der Richtung vom Embarcadero kommen sehen. Beide waren sportlich gekleidet, der eine trug einen weiten Pullover und eine ausgeblichene Kapitänsmütze, der andere hatte keinen Hut auf und trug eine Sportjacke mit Lederflecken an den Ellenbogen.
    Sie hielt es für unwahrscheinlich, daß der CIA weniger als zwei Stunden nach ihrem Anruf bei Tarrant schon ein Team in Aktion gesetzt haben konnte, aber als die Männer zum dritten Mal auftauchten, ging sie über die Jefferson Street und weiter in östlicher Richtung, so daß sie ihnen an einer gut beleuchteten Stelle begegnen würde. Sie schienen sie ohne Interesse anzusehen, aber als sie bei der Ufermauer vor den dichtgedrängten Fischerbooten stehenblieb und sich umdrehte, bemerkte sie, daß sie ihr gefolgt waren. Der Mann im Pullover tippte sich an die Mütze und lächelte sie an. »Miss Blaise? Modesty Blaise?« Als sie nickte, hielt er ihr etwas in seiner Hand hin und sagte leise: »Ich bin Jake Perry, CIA. Das ist mein Partner, Herb Ashton.«
    Sie betrachtete den Ausweis in dem kleinen Plastikfenster der ledernen Brieftasche

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