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Modesty Blaise 11: Die Lady spannt den Bogen

Modesty Blaise 11: Die Lady spannt den Bogen

Titel: Modesty Blaise 11: Die Lady spannt den Bogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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und sah das Foto und die Unterschrift. »Es geht um Ben Christie«, erklärte Perry.
    Sie war ein wenig erleichtert. »Da hat sich ja jemand mächtig beeilt. Ich hätte geglaubt, daß Langley erst in ein paar Stunden ein Team herschicken würde.«
    Perry steckte seinen Ausweis wieder weg und fragte:
    »Langley?«
    Sie starrte ihn fragend an. »Wer denn sonst? Sie können da meine Nachricht erst vor einer Stunde bekommen haben, also nehme ich an, daß Sie schon hier an Ort und Stelle waren und Verbindung mit Ihrem Hauptquartier gehabt haben.«
    Die beiden Männer tauschten einen Blick aus, dann sagte Perry: »Wir haben durch Ben von Ihnen erfahren.«
    »Durch
Ben

    »Natürlich. Er hat einen Sender in einer Streichholzschachtel dabei, und es muß ihm gelungen sein, ein paar Minuten alleine wegzukommen, vielleicht war er auf dem Klo. Er hat uns kurz berichtet, was im Restaurant passiert ist, und daß Sie ihn wahrscheinlich verfolgt haben. In diesem Fall würden Sie hier sein und darauf warten, daß das Boot wiederkommt, das war seine Vermutung.«
    »Wollen Sie damit sagen, daß er nicht enttarnt worden ist?«
    »Anscheinend nicht. Auf jeden Fall hat uns unser Chef herübergeschickt, um Sie zu suchen.« Perry sah sich kurz nach allen Seiten um, dann richtete er seinen Blick wieder mit unverhohlenem Interesse auf sie.
    »Herb und ich haben von Ben Christie schon viel über Sie gehört. Sie sind eine äußerst unternehmungslustige Frau, Miss Blaise, und unser Chef hier hat auch gesagt, daß es in Langley eine sehr aufschlußreiche Akte über Sie gibt, deshalb hat er sich ein bißchen Sorgen gemacht, daß Sie unter Umständen – nun, sagen wir, in Aktion treten könnten und damit diese ziemlich heikle Angelegenheit durchkreuzen würden, an der wir momentan arbeiten. Es könnte für Ben recht ungemütlich werden, wenn Sie dabei aus Versehen irgendeinen Alarm auslösen würden.«
    »Ja, deswegen habe ich mir auch schon Gedanken gemacht«, sagte sie, »aber das ist ja nun nicht mehr nötig, wenn Sie die Sache in die Hand nehmen.«
    »Unser Chef würde sich gerne noch kurz mit Ihnen unterhalten, Ma’am. Er ist an einer Beschreibung dieses Burschen interessiert, mit dem Ben zusammen war, als Sie ihn in dem China-Restaurant angesprochen haben.« Sie nickte zustimmend. »Wo und wann?«
    »Gleich jetzt, Miss Blaise.« Er zeigte nach Norden über das Wasser, wo der karge Felshöcker der Insel jetzt verborgen in der Dunkelheit lag. »Wir haben für diese Phase des Unternehmens einen Stützpunkt auf Alcatraz eingerichtet, und gleich hinter Pier 39 wartet ein Boot auf uns.«
    »In Ordnung, Mr. Perry. Gehen wir.«
    Während sie sich in Bewegung setzten, sagte Perry:
    »Wahrscheinlich ist Ihre Nachricht inzwischen über Langley bei uns eingetroffen. Wir stehen in direktem Funkkontakt.«
    Zehn Minuten später saß sie auf dem gepolsterten Geräteschrank, der die gesamte Backbordseite in der mit dem Ruderhaus kombinierten Deckskabine der kleinen Barkasse einnahm. Herb Ashton saß ihr gegenüber, die Arme verschränkt. Er war ein Mann mit einem Bürstenhaarschnitt über einem ruhigen Gesicht und sanften braunen Augen, und bisher hatte er noch kein Wort gesprochen. Jake Perry stand am Ruder und brachte die Barkasse mit flotten fünfzehn Knoten in die Bucht hinaus.
    Glücklich darüber, daß ihre Befürchtungen grundlos gewesen waren, lehnte sie sich entspannt zurück und stellte auch keine Fragen, weil sie genau wußte, daß sie keine Antworten bekommen würde. Hier ging es um eine Sache des CIA, und sie war eine Außenstehende, die wie ein unwissender Tölpel beinahe eine laufende Aktion verpfuscht hätte.
    Herb Ashton nahm seine Arme auseinander und legte seine rechte Hand auf das Knie, wobei der zehn Zentimeter lange Lauf der Smith & Wesson .41 Magnum aus weniger als zwei Metern direkt auf einen Punkt zwischen ihren Brüsten zielte. Und als er jetzt sprach, hatte er einen Akzent, der keineswegs zu einem so angelsächsischen Namen wie Herb Ashton paßte.
    »Ich habe Dum-Dum-Patronen im Magazin«, sagte er.
    »Machen Löcher so groß wie Grapefruits.«
    Bei seinem letzten Satz drehte sich der andere Mann, der sich Jake Perry genannt hatte, zu ihr um und sagte ruhig: »Rühr keinen Finger, Puppe. Ich würde an deiner Stelle nicht einmal zittern. Er macht nämlich keinen Spaß, und er wartet nur auf die Gelegenheit. Befriedigt ihn ungemein, wenn er große Löcher in jemanden machen darf.«
    Sie saß völlig starr da und kämpfte um

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