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Modesty Blaise 11: Die Lady spannt den Bogen

Modesty Blaise 11: Die Lady spannt den Bogen

Titel: Modesty Blaise 11: Die Lady spannt den Bogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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ihn wohl damals auch nur ganz kurz gesehen hatte. Sein Name ist Oberon.«
    »
Oberon?
« Willie legte den Kopf zurück und schloß einen Moment lang die Augen. »Oh Mann, was für ein Riesenpech.«
    »Also, sie hat Kim die beiden verfolgen lassen, und Ben Christie ist auf den Fischkutter
Old Hickory
gebracht worden. Die Polizei hat heute morgen herausgefunden, daß das Schiff erst vor zwei Wochen an einen neuen Besitzer verkauft worden ist. Dann lief der Kutter aus, und Modesty blieb auf dem Kai und hat Kim nach Hause geschickt. Inzwischen war sie schon in ihrer Wohnung in Sausalito gewesen, um Tarrant anzurufen, sich umzuziehen, eine Waffe zu holen und so weiter. Aber nach einer Weile kamen zwei von Oberons Leuten, die sich für CIA-Agenten ausgegeben haben.«
    »Er hat sie wohl über Funk vom Schiff aus alarmiert?«
    »Stimmt. Auf jeden Fall haben sie sie mit aufs Meer genommen, unter der Golden Gate Bridge durch, zu diesem Kutter, der da draußen in der Dunkelheit kreuzte. Sie hat Ben Christie wiedergetroffen, er hatte eine Schußwunde an der Schulter und war in ziemlich schlechter Verfassung, aber sie hatten ihn noch nicht umgebracht, weil sie ihn unbedingt leben lassen wollten, damit er zusehen müßte, wie die Brücke in die Luft fliegt. Und Modesty sollte das auch noch sehen.«
    »Welche Brücke?«
    »Golden Gate. Sie waren knapp daran, sie explodieren zu lassen.«
    Er starrte sie fragend an. »Sie machen wohl Witze?«
    »Nein, ehrlich, Willie. In der Nacht davor hatten sie so eine Art Metallring an einem der Haupttragkabel angebracht. Eine Manschette aus mehreren Einzelteilen, ganz oben an der Spitze des südlichen Pfeilers. Modesty hat irgendwas von Hohlladungen gesagt. Keilförmigen, glaube ich.«
    »Lassen Sie mich mal kurz nachdenken.« Er stellte sich die Brückenkonstruktion im Geiste vor, stellte ein paar Berechnungen an, bedachte die Logistik, die Materialien und die Möglichkeiten, an dem Pfeiler hinaufzuklettern. Sie sprach nicht dazwischen, sondern steuerte den Wagen sicher durch den Verkehr, ein kompetentes Mädchen mit einer sehr gelassenen Ausstrahlung, die ihn ein bißchen an Modesty erinnerte. »Tja, möglich wäre es jedenfalls«, sagte er. »Bitte weiter, Beryl.«
    »Die Einzelheiten kenne ich nicht alle, Willie, aber Kim und ich waren bei ihr, als sie einem Mann vom CIA namens Tom Casey Bericht erstattet hat. Bens Chef, glaube ich. Es hat ihm zwar nicht sehr gefallen, daß sie alles das in unserer Gegenwart erzählte, aber Kim hat sich absolut geweigert, sie mit ihm allein zu lassen, sie war auch wirklich sehr geschwächt. Schließlich hat er damit gedroht, Casey rauszuwerfen und Modesty eine Spritze zu geben, nach der sie vierundzwanzig Stunden geschlafen hätte, also hat Casey seinen Widerstand aufgegeben, und wir sind im Zimmer geblieben. Er scheint aber wohl ein anständiger Kerl zu sein, macht sich nur schreckliche Sorgen, und Ben Christies Tod hat ihm schwer zu schaffen gemacht.« Sie machte eine Pause. »Entschuldigen Sie, wo war ich stehengeblieben?«
    »Auf dem Kutter. Die Brücke sollte gerade in die Luft fliegen.«
    »Ah ja. Modesty war also gefesselt, und sie hatten eine Art Funkgerät, mit dem der Sprengstoff gezündet werden sollte. Sie und Ben Christie sind auf das Deck hinausgebracht worden, um die Explosion mitanzusehen. Was dann war, weiß ich nicht so genau, aber sie hatte jedenfalls so etwas wie eine Pistole in Kugelschreibergröße, ein kleines Rohr mit einer Patrone drin, das in einem Verband versteckt war, den sie um ihre Hand gewickelt hatte. Können Sie sich darunter etwas vorstellen?«
    »Klar. Sie war ja auf Ärger gefaßt, und mit diesem kleinen Trick hat sie schon früher mal gearbeitet.«
    »Aha. Und dann hat sie einen der Männer mit diesem Ding erschossen, gerade als der Schalter am Funkgerät umgelegt werden sollte. Irgendwie hat sie Oberon und noch einen anderen, der Szabo hieß, außer Gefecht gesetzt und dieses Funkgerät über Bord gehen lassen. Szabo hatte aber immer noch seine Waffe und hat aus ganz kurzer Entfernung auf sie geschossen, aber inzwischen hatte Ben Christie sich wieder aufgerappelt und warf sich dazwischen, so daß er die Kugel in den Rücken abbekommen hat. Modesty hat ihn dann gepackt und ist mit ihm ins Wasser gesprungen. Das Ganze war gestern nacht gegen elf Uhr etwa eine Meile vor der Golden Gate Bridge. Der Kutter hat dann noch eine Weile nach den beiden gesucht, konnte sie aber in der Dunkelheit nicht finden. Danach hat sie getan,

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