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Modesty Blaise 11: Die Lady spannt den Bogen

Modesty Blaise 11: Die Lady spannt den Bogen

Titel: Modesty Blaise 11: Die Lady spannt den Bogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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eine ganze Menge, Beryl. Und ich danke Ihnen für alles. Ich wußte ja gar nicht, daß Kim überhaupt eine Freundin hat.«
    »Tja, wir kennen uns ja auch erst kurze Zeit, aber wir finden es beide großartig und wollen auch bald heiraten.«
    »Kim ist ja wirklich ein Glückspilz.«
    Sie lachte. »Sie sind ein netter Kerl, genau wie Kim gesagt hat.« Ihre wunderschönen Augen strahlten, doch plötzlich wurde ihr Gesicht ernst. »Ich dachte mir schon, daß ich Sie und Modesty eines Tages mal kennenlernen würde, aber ich hab mir das etwas anders vorgestellt. Jedenfalls hatte ich noch gar keine Gelegenheit, mich bei ihr für das zu bedanken, was sie damals in Limbo getan hat. Aber jetzt habe ich die Gelegenheit, Willie, und ich bedanke mich bei Ihnen. Kim hat mir alles über Limbo erzählt. Sieben Jahre ist er dort gefangengehalten worden, und schließlich hätten ihn die Gangster zusammen mit den anderen Sklaven dort fast noch niedergemetzelt, wenn Sie beide nicht gewesen wären.«
    »Ja, das war eine komische Geschichte«, antwortete Willie unbestimmt, »aber wir sind da eigentlich eher zufällig hineingeraten.«
    Die Ampel schaltete auf Grün, und der Aston Martin glitt zügig davon. »Ich habe die Geschichte ein wenig anders gehört«, sagte sie. »Aber streiten wir uns nicht deswegen.«
    Weniger als eine halbe Stunde später öffnete sie die Tür eines Krankenzimmers und ließ Willie eintreten.
    Inzwischen hatte sie ihren Mantel abgelegt und eine Schwesternhaube aufgesetzt. Das Krankenbett war leer.
    Kim Crozier trug einen weißen Kittel und lehnte an der Wand. Modesty Blaise stand barfuß in einem Frotteemantel am Fenster und starrte hinaus. Ein breitschultriger Mann um Mitte Vierzig, mit kurz geschnittenem Haar und Brille, saß in einem Stahlrohrstuhl, auf den Knien einen kleinen Kassettenrecorder. In einem ähnlichen Sitzmöbel neben ihm saß ein äußerst gutaussehender Mann, der etwa zehn Jahre jünger war. Er hatte dunkles, leicht gelocktes Haar, klassisch geschnittene Gesichtszüge und einen athletischen Körperbau, der durch seinen sehr teuren Anzug noch unterstrichen wurde.
    Als Beryl und Willie hereinkamen, sprach der Mann gerade – er hatte den Akzent der New-England-Staaten –, brach jedoch mitten im Satz ab und starrte die beiden aus seinen frostigen grauen Augen an. Kim stieß sich von der Wand ab. »Danke, mein Schatz. Hallo, Willie. Das ist Mr. Casey«, dabei zeigte er auf den älteren Mann, »und das ist Mr. Dean. Meine Herren, ich darf Ihnen Mr. Garvin aus England vorstellen.«
    Schon als er den Raum betreten hatte, war sich Willie der Spannung bewußt geworden, die in der Luft lag.
    Er warf Modesty einen kurzen Blick zu, fing die Bewegung ihrer Augen auf und entnahm ihrem Zeichen, daß der schöne Mr. Dean die Quelle dieser Verstimmung war. Willie lächelte und sagte mit der glatten Stimme eines BBC-Radiosprechers, die seiner eigenen so gar nicht ähnelte: »Guten Tag, Kim. Mr. Casey, Mr. Dean, sehr erfreut.« Er ging durch das Zimmer, nahm Modestys ausgestreckte Hand, führte sie leicht an seine Wange, drehte sich dann neben ihr um und entschuldigte sich höflich: »Verzeihen Sie die Störung. Bitte fahren Sie doch fort.«
    »Ist mir ein Vergnügen, Sie kennenzulernen, Mr. Garvin«, sagte Casey.
    Dean wandte sich an Kim Crozier und verlangte mit unverhohlener Ungeduld: »Bitte, schaffen Sie den Herrn hier hinaus, Herr Doktor. Die Schwester auch. Ich bespreche hier Angelegenheiten, die der Geheimhaltung unterliegen.«
    »Geben Sie mir keine Befehle, Mr. Dean«, antwortete ihm Kim freundlich. »Hier habe ich zu bestimmen, und Miss Blaise ist meine Patientin. Ich habe Sie mit ihr sprechen lassen, weil sie mich gebeten hat, meine Erlaubnis dafür zu geben, aber die Krankenschwester bleibt hier, ich bleibe hier, und Mr. Garvin bleibt auch hier. Wenn Sie Geheimnisse besprechen möchten und dazu allein sein müssen, dann warten Sie gefälligst, bis ich Ihnen sage, daß sich Miss Blaise genügend erholt hat, um ohne ärztlichen Beistand eine Befragung zu überstehen.«
    Dean starrte ihn mit heftiger Abneigung an. »Sie ist längst schon erholt genug«, stieß er mit harter Stimme hervor.
    Kim lächelte ihn kühl an. »Ich bin hier der Arzt, Mr. Dean. Darüber habe ja wohl ich zu befinden.«
    Dean richtete seinen eiskalten Blick auf Willie.
    »Dieser Mann dort ist kein Arzt und seine Gegenwart ist unnötig.«
    »Ich bin ihr geistiger Ratgeber«, sagte Willie feierlich.
    Daraufhin sprang Dean

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