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Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen

Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen

Titel: Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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blieb. Dinah war eine Ausnahme. Luzifer, jener arme, verwirrte junge Mann, der glaubte, Satan zu sein, war ebenfalls eine Ausnahme. Er konnte den bevorstehenden Tod eines Menschen voraussagen, wenn er einen geeigneten Gegenstand für die Herstellung eines übersinnlichen Kontakts zur Verfügung hatte. Es war Luzifer, der damals, als Danny Chavasse in Limbo im Sklavenlager festgehalten wurde, durch Berührung von Dannys Breguet-Uhr festgestellt hatte, daß dieser irgendwo in der Welt noch am Leben war – oder um mit den Worten des Fürsten der Finsternis zu sprechen, daß dies einer seiner Diener war, der noch nicht von den oberen Regionen der Hölle in die unteren überstellt worden sei. Solche außerordentlichen Fähigkeiten hatten nur die wenigen, aber Collier hielt Willies juckende Ohren für ein kleines übersinnliches Phänomen, genauso wie Modestys einmalige Begabung, in Kampfsituationen immer schon den nächsten Schritt des Gegners vorhersehen zu können.
    Auf dem Parkplatz öffnete Willie die Wagentür und gab Modesty die Schlüssel. »Ich hatte nur ein Sausen im Ohr, als wir durch die Bar gingen«, sagte er entschuldigend. »Jetzt ist es wieder vorbei. War wahrscheinlich falscher Alarm.«
    Sie sah ihn einige Sekunden lang an und hielt dabei die Hand fest, die ihr die Schlüssel gegeben hatte.
    »Vorher ist es niemals falscher Alarm gewesen, Willie.«
    »Nein.« Er runzelte die Stirn. »Ich werd lieber den Wagen untersuchen.«
    Fünf Minuten später schloß er die Motorhaube und trat einen Schritt zurück. »Alles in Ordnung, Prinzessin.« Er zuckte die Achseln und grinste. »Wahrscheinlich ist es das Alter, und ich hab schon Wallungen.«
    »Vielleicht. Aber auf jeden Fall danke. Und paß auf dich auf.«
    »Du auch.« Er schaute ihr nach, während der Wagen auf die Straße hinausfuhr, und winkte, bis er hinter der Kurve verschwand.
    An einem der kleinen Tische in der
Treadmill
schaute Kazim Sibyl Pray an. »Sie scheinen weichliche Leute zu sein. Keine Kraft, kein
ki

    Sie lächelte ihn über ihr Tonic Water hinweg an.
    »Dasselbe könnte man von Dr. Pilgrim behaupten, wenn man ihn nach seinem Äußeren beurteilt.«
    »Glaubst du, daß sie Kräfte in sich bergen, die man nicht auf den ersten Blick sieht?«
    »Es muß so sein. Woher hätten sie sonst einen solchen Ruf? Du hast doch ihre Akten gelesen.«
    »Vielleicht war das früher einmal so.« Sie zuckte die Achseln. »Vielleicht. Es macht keinen Unterschied.«
    Er trank sein Bier und fragte: »Werde ich nach dem ersten Teil des Szenariums, wenn Garvin sie getötet hat, die Möglichkeit haben, mir den Burschen allein vorzunehmen?«
    Sie antwortete langsam: »Ich hoffe, Dr. Pilgrim wird mich dafür auswählen.«
    Seine schwarzen Augen blickten vorwurfsvoll.
    »Aber du hast Mr. Papadakis gehabt. Du könntest ein Wort für mich einlegen, Sibyl, wenn Garvin an der Reihe ist.«
    Sie beugte sich über den Tisch und legte ihre Hand auf die seine. »Vielleicht, Kazim. Du bist immer so stürmisch und erregend, wenn du jemanden umgelegt hast. Ich mag das sehr, mein wunderschöner türkischer Hengst.«
    Er packte sie bei den Händen und sagte leise und drängend: »Wir haben Blaise und Garvin gesehen, deswegen sind wir gekommen. Jetzt können wir ins Hotel zurückgehen. Schnell!«
    Sie tat so, als würde sie diese Möglichkeit in Erwägung ziehen, aber ihre Augen glühten. »Wir müssen noch Molly Chen ausfindig machen und sorgfältige Pläne für die Ausführung von Dr. Pilgrims Szenarium erstellen. Beim Transport einer bewußtlosen Person ergeben sich unzählige Probleme.« Er lächelte. »Nachher werden uns bessere Pläne einfallen, Sibyl. Wenn du erst deinen wunderschönen türkischen Hengst genossen hast.«
    Sie atmete heftig ein und grub die Nägel in seine Hand. »Ja, Kazim, ja.«
    Hinter der Bar stehend beobachtete Hazel sie, während sie zur Tür gingen. Glückliche Menschen, dachte sie. Die blonde Frau war schön, der dunkle Mann sah gut aus, und die Art, wie sie sich an den Händen hielten und einander ansahen, als sie hinausgingen, verriet, daß sie verrückt nach einander waren. Es war so rührend, ein solches Paar zu sehen, dachte Hazel. So rührend, wirklich.
    Dr. Thaddeus Pilgrim saß an seinem Schreibtisch.
    Mrs. Ram und Dr. Tyl würden ihm bald ihre Aufwartung machen, aber man konnte nicht behaupten, daß er auf sie wartete. Zeitabläufe hatten für ihn keinerlei Bedeutung mehr. Auf dem Schreibtisch standen ein Teller mit etwas Käse und

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