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Mörder im Chat - Ostsee-Krimi : (Aus Rostock)

Mörder im Chat - Ostsee-Krimi : (Aus Rostock)

Titel: Mörder im Chat - Ostsee-Krimi : (Aus Rostock) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hinstorff-Verlag
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Er hat wohl einige Maya-Ruinen entdeckt … 1963 ist er gestorben, und diese Casa wurde eine Kultstätte für ausländische Maya-Fans … Ein Ex-Student der Tulane-Universität New Orleans hat sich dort als Mädchen für alles verdingt, und mit ihm kam Laube ins Gespräch und hat erzählt, dass er nach Guatemala fahren wolle, um diverse Ausgrabungsstätten und Museen zu besichtigen. Und tatsächlich, ein Grenzpolizist in der mexikanischen Grenzstadt Ciudad Cuauhtemoc konnte sich an Laube erinnern. Und an eine Begleiterin. Eine Baskin. Sie hieß …« Jürtens begann zu blättern.
    »Eva Uriarte«, sagte Barbara.
    »Ja, kann sein. Hatte sie nicht einen nicaraguanischen Pass?«
    Barbara nickte. Sie stemmte sich vom Aktenschrank hoch und trat zu Uplegger an den Schreibtisch, wo sie auf die Landkarte deutete. »Laube hat offensichtlich die Panamericana benutzt, die in Mexiko Carretera Federal 190 heißt. Sie führt von San Cristóbal zur Grenze und in Guatemala weiter unter dem Namen Interamericana mit der zentralamerikanischen Fernstraßenbezeichnung CA-1 – über teilweise unaussprechliche Orte nach Guatemala Stadt. Als ich mir die Karte genauer angesehen habe, da habe ich fast einen Schlag bekommen, denn die CA-1 geht auch durch einen Ort namens San Francisco El Alto. Dort zweigt die Straße nach Santa María Chiquimula ab!«
    »Das kann doch nur Zufall sein«, meinte Uplegger. »1995 gab es die Schulpartnerschaft noch gar nicht. Im Reisetagebuch wird dieses San Francisco nicht erwähnt, sondern nur ein Verkehrsknotenpunkt … mein Gott, wie …«
    »Cuatro Caminos, vier Wege«, sagte Barbara und zeigte auf die Karte. Cuatro Caminos war höchstens zehn Kilometer von San Francisco El Alto entfernt. »Wahrscheinlich hat es nichts zu bedeuten, aber hat es nicht etwas Mystisches, dass Laube und Lena Schultz einander hätten begegnen können, wenn zwischen ihren Reisen nicht 14 Jahre lägen? Ich bekomme fast eine Gänsehaut …«
    »Ich sehe nichts Mystisches«, sagte Uplegger. Für Barbara eine kalte Dusche, aber zu Recht – es konnte keinen Zusammenhang geben.
    Jürtens entwickelte plötzlich Leidenschaft, schnappte sich Band IV der Akte und schlug sie mit den Worten »Ich habe mir wichtige Seitenzahlen notiert« auf. »Eva Uriarte gehörte einer Begleitgruppe für guatemaltekische Rückkehrer an, die sich TLRG Argala nannte, das bedeutet«, das Folgende sprach er unsicher tastend aus, »Talde de Liberdad para Retornados Guatemaltecos Argala.« Wieder fester: »Übersetzt heißt es Gruppe Freiheit für guatemaltekische Rückkehrer …«
    »Gruppe?«, fragte sie.
    »Ja. Talde ist Gruppe. Das ist Baskisch.«
    »Ach, so. Wieder etwas gelernt.«
    »Hm. Und dieser Argala ist ein ETA-Terrorist, der 1978 getötet wurde. Eva Uriarte ereilte dasselbe Schicksal, allerdings in Guatemala. Sie wurde später in einem Massengrab entdeckt.«
    Barbara zuckte zusammen, während Uplegger rief: »Massengrab?«
    »Hm, hm.« Jürtens nickte und schlug ein paar Seiten um. »Als die BKA-Kollegen im Sommer 1998 in Guatemala waren, gab es seit zwei Jahren das Friedensabkommen zwischen Regierung und Guerilla, der 36-jährige Bürgerkrieg war zu Ende, und die bis heute erhaltene Fassadendemokratie wurde eingeführt; die Kollegen erhielten zwar keine Unterstützung durch Polizei und Justiz, aber ihnen wurden auch keine Knüppel zwischen die Beine geworfen. 1998 war auch mit den Exhumierungen begonnen worden … Augenblick … Angeleitet durch zwei argentinische Ärzte grub ein Team ein Massengrab im Department Quiché aus. Die Opfer waren sämtlich Indigénas aus einem Widerstandsdorf, die auf enteigneten Ländereien angesiedelt und vermutlich von den Weißen Garden der Latifundistas ermordet wurden. Eva Uriarte konnte man anhand einer Tätowierung identifizieren, die sich erhalten hatte, weil ihre Haut mumifiziert war. Von Jan-Peter Laube gab es weiterhin nichts. Bis 2005 wusste man nur, dass er ’95 im Hotel Chuguila in Chichicastenango ein Zimmer genommen hatte. Er checkte ein am … am 2. März, und zum letzten Mal lebend sah ihn der Portier am 4., als er zu seinem Mietwagen ging.«
    »Wie heißt der Ort?«, erkundigte sich Uplegger, den Blick auf die Karte gerichtet.
    »Chichicastenango.«
    Uplegger tippte aufgeregt auf die Karte: »Schauen Sie doch, von diesem Chichicastenango nach Santa María Kleinesel sind es höchsten 35, 40 km Luftlinie!«
    Barbara kicherte wegen des Kleinesels und sagte: »Jetzt fangen Sie auch noch an!«
    Und

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