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Mörder im Chat - Ostsee-Krimi : (Aus Rostock)

Mörder im Chat - Ostsee-Krimi : (Aus Rostock)

Titel: Mörder im Chat - Ostsee-Krimi : (Aus Rostock) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hinstorff-Verlag
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am Institut für Medienwissenschaften und lehrt Geschichte der Massenmedien. Ich habe auch bei ihm gehört und war ein halbes Jahr Tutor in seinem Bereich. Dann machen noch Studenten mit, von jedem Institut ein oder zwei. Persönlich kenne ich nur einen. Aksel Haase, Aksel mit K und S. Seine Eltern hatten in ihrer Jugend einen Skandinavienflitz.«
    »Haben Sie dessen Nummer?«, fragte Barbara.
    »Ja.«
    »Dann rufen Sie ihn an!«
    »Jetzt?« Morbacher war völlig entsetzt.
    »Ich bitte darum.«
    Es brauchte einige Zeit, aber Haase ging schließlich ran. Daniel reichte sein Handy weiter, und Barbara sprach einige Zeit mit dem Studenten, dem anzuhören war, dass man ihn aus tiefem Schlaf geklingelt hatte. Allerdings wurde er schnell munter.
    Viel Weiterführendes konnte er nicht sagen. Immerhin erfuhr Barbara, dass die Adresse des Newsletters auf der Webseite der Fakultät allgemein sichtbar war, dass es dort ein Kontaktformular und ein ordnungsgemäßes Impressum gab – jeder Mensch auf der Welt mit Internetzugang konnte sich also an die Redaktion wenden, auch [email protected] .
    Barbara hatte eine gewisse Ahnung, wer sich dahinter verbergen könnte. Sie versuchte es in Liestal, diesmal vor den Ohren der anderen. Tatsächlich erreichte sie jetzt jemanden in der Hauptabteilung Kriminalitätsbekämpfung, aber weder Erni noch Bert waren vor Ort.
    Barbara musste sich mit einer Bitte um Rückruf begnügen. Um ihre Ungeduld zu zügeln, warf sie noch einen längeren skeptischen Blick auf den phallischen Sukkulenten und setzte dann die Befragung der Auffindungszeugen fort, wobei sie im Hinterstübchen darüber nachgrübelte, ob man hier überhaupt von Auffindungszeugen sprechen konnte.
    Nachdem am Vorabend die Mail aus der Newsletter-Redaktion bei ihm eingegangen war, hatte Daniel Morbacher sich das angehängte jpg -Bild angeschaut und sofort seine Nachbarin erkannt. Er hatte Miriam hinzugerufen, dann waren sie losgegangen, um bei Lena zu klingeln. Da war es 2:30 Uhr gewesen, plus minus. Lena Schultz hatte nicht geöffnet.
    Uplegger war nicht in den zwölften Stock geklettert, um mit Herrn Besenbinder den Zustand der Gesellschaft zu erörtern, also beugte er sich ein wenig vor und fragte: »Wann sind Sie gestern nach Hause gekommen?«
    Besenbinder schaute dem Kommissar mit einem seltsamen, fast versunkenen Ausdruck in die Augen. »Es würde mich freuen zu erfahren, warum Sie das wissen möchten?«
    »Im sechsten Stock gab es ein Vorkommnis … einen Einbruch.« Damit sagte Uplegger möglicherweise nicht die Unwahrheit.
    »Wie schrecklich!«, entgegnete Besenbinder. Das war eine Floskel, denn ihm war anzusehen, dass er diesen Einbruch keineswegs schrecklich fand. Er schien sogar enttäuscht zu sein.
    »Wann also kamen Sie heim?«
    »Es dürfte zehn gewesen sein, mithin 22 Uhr.«
    »Waren Sie allein?«
    »Na, Sie wollen ja Sachen wissen!« Besenbinder drohte scherzhaft mit dem Finger. »Ja, ich war allein.«
    »Frau Hönig sagt, sie habe einen jungen Mann an Ihrer Seite gesehen.«
    »Sie mag einen jungen Mann gesehen haben, aber nicht an meiner Seite. Der wartete vor der Haustür, so im Schatten vor dem Klingelpult, zuerst war er mir richtig unheimlich. Aber dann sprach er mich an … Er sei auf Montage, in der Woche schlafe er mit seinen Kollegen im WaterkantOtel … Wer diesen Namen erfunden hat, gehört eingesperrt! Na, jedenfalls hatte er wohl den Schlüssel drinnen auf dem Tisch liegen lassen und schon mehrfach vergeblich geklingelt … So in dem Ton. Ich sah keinen Anlass … Hätte ich ihm misstrauen sollen?«
    Uplegger hob die Schultern, während der Lorbass sagte: »Wie sah er denn aus?«
    »Schwer zu sagen, da er ja im Dunkeln stand. Seine Stimme, es war eine junge Stimme mit leicht norddeutschem Akzent, also die hat schon meine Aufmerksamkeit geweckt, aber ich war einfach müde. Ich hatte kein Interesse an einem Jungen.«
    »Sie haben keinen Zweifel, dass er jung war?«
    »Eigentlich nicht.« Besenbinder reckte sich. »Ich merke schon, ich hätte misstrauisch sein sollen. Aber er hatte so eine Reisetasche dabei … Wissen Sie, diese Tasche hat mich überzeugt. Fast alle Montagearbeiter, die in den Waterkant Otels … Kein Mensch kann das aussprechen, oder? Also wenn ich mal einen von ihnen sehe, oder auch mehrere, wie sie an- oder abreisen, von ihren Autos kommen oder zu ihnen gehen – die haben alle diese Reisetaschen über der Schulter. Na ja, die brauchen Kleidung für eine Woche, auch Arbeitskleidung

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