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Mörder Quote

Mörder Quote

Titel: Mörder Quote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Hermanns
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eher mit blonden Dominas vorgestellt, die ihm abends den zynischen Tagesjob aus den Knochen peitschten, als mit Jungs in BH s mit kleinen, frisch von Hormonen geformten Brüsten.
    »Ja, absolut.« Herr Köhler klang, als ging es um ein Parkvergehen. »Er hatte mehrere Sammlungen von solchen Fotos auf seinem Laptop. Wir sind noch auf der Suche nach anderen Verbindungen zum Job, aber gerade von Charlie Kraus, ich meine Chantal, hatte de Bruyn ganze Alben. Und eben in dem Fall auch von ihnen beiden zusammen. In flagranti.«
    Dieses Wort hatte Tanya auch schon lange nicht mehr gehört, sie hätte fast schon wieder lachen können, wenn nicht Chantals dick geschminkte Lippen und Peters lustverzerrtes Gesicht gerade so nah an ihrer Torte gelegen hätten. »Das wusste ich wirklich nicht.« Tanya drehte die Fotos wieder um und gab sie Herrn Köhler zurück, der sie schnell und jetzt doch auch irgendwie erleichtert wieder in seiner Aktentasche verschwinden ließ.
    »Chantal hatte also ein starkes Motiv, zumindest bei Peter«, sagte sie nachdenklich. »Solche Fotos tun einem zukünftigen deutschen Popstar natürlich nicht gut. Und wenn Olli Bräuer davon noch mehr hatte …« Sie brach ab. Was tat sie hier eigentlich? Wollte sie jetzt Frau Doktor Watson werden?
    Aber Herr Köhler schien sie ernst zu nehmen. »In Chantals Stammkneipe Rainbow gibt es einige Gäste, die Peter dort mit Chantal gesehen haben. Sie alle hätten eins und eins zusammenzählen können«, sagte er. »Unter anderem Manfred Schmitz, der Maskenbildner. Und auch der Kandidat Sascha Berger geht dort ein und aus.«
    Tanya schüttelte den Kopf. »Aber Xena und Mephisto …? Was wäre da Chantals Motiv gewesen?«
    »Genau das wollte ich Sie fragen. Sie haben doch Einblicke in die internen Umfrageergebnisse der Sendung. Wo lagen die verstorbenen Kandidaten im Durchschnitt? Gerade in Bezug auf Chantal?«
    Aha. Jetzt kapierte Tanya, worauf der Kommissar hinauswollte. Sie musste nicht lange nachdenken. »Die beiden toten Teilnehmer lagen weit vor Chantal. Chantal bekommt meist nur die Anti-Stimmen. Das sind die Leute, die anrufen, um gegen die klar erkennbaren Trends zu stimmen. Das passiert in jeder Staffel. Sie wollen das Spiel quasi ein bisschen aufmischen. Nur so hat Chantal es bis in dieses Stadium der Show geschafft. Wir nennen diese Stimmen auch intern Freak Votes.«
    Jetzt war Herr Köhler doch verblüfft: »Weil die Anrufer Freaks sind oder weil sie Freaks wählen?«, erkundigte er sich.
    Tanya konnte nur mitleidig lächeln. Einem Polizeibeamten die Logik einer Castingshow nahezubringen, war auch mal etwas Neues. »Beides natürlich«, sagte sie. »Beides.«
    Der Kommissar nickte nur. »Das wäre für Chantal ein Motiv«, sagte er. »Eine letzte Frage noch, Frau Beck.« Er holte aus seiner Aktentasche eine weitere Mappe heraus.
    »Auch zum Thema Chantal?« Tanya wollte auf einmal schnell ins Studio zurück und sich die »Dame« genauer ansehen. Außerdem war ihr eingefallen, dass auch Lilly und Sascha immer in der Publikumsgunst VOR Chantal rangierten.
    »Indirekt ja …«, antwortete der Kommissar. »Sie kennen doch einen gewissen Nils Lehmann, der in der Produktion als Lichtdouble arbeitet …« Höflich wartete er Tanyas Antwort gar nicht ab. »Wussten Sie, dass er mit Charlie in derselben Schule war … sogar in derselben Klasse? Hat er das vielleicht einmal erwähnt?«
    »Nein, nie. Das ist mir neu.« Tanya versuchte sich ihre Bestürzung nicht anmerken zu lassen, aber am Blick des Kommissars merkte sie, dass sie es nicht ganz schaffte. Warum hatte ihr Nils davon nie erzählt?
    Wieder dachte sie daran, wie sie ihn kennengelernt hatte. Sie rief sich ihre gemeinsamen Nächte ins Gedächtnis. Sie dachte an die Tage nach dem Angriff auf der Jacht und daran, was für ein sicheres Gefühl er ihr gab. Aber warum hatte er, der sie doch gleich beim ersten Essen beim Japaner in so ziemlich alle Details seines Lebens eingeweiht hatte, ihr ausgerechnet das verschwiegen? Oder später nicht eine Bemerkung zu Chantal gemacht? Sie verstand es nicht. Und plötzlich beschlich sie dieses dumpfe Nils-Gefühl, das sie ganz am Anfang gehabt hatte. Schnell stand sie auf, verabschiedete sich von dem skeptisch blickenden Kommissar und raste ins Studio. Als sie dort in ihre Garderobe kam, hatte sie schon Besuch. Aber nicht von Nils, den sie so gerne sofort zur Rede gestellt hätte, sondern von Sascha, der so panisch aussah wie noch nie zuvor.

KAPITEL 25
    Sascha hatte sich lange

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