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Mörderbrunnen (German Edition)

Mörderbrunnen (German Edition)

Titel: Mörderbrunnen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Habeney
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konnte man sich kaum vorstellen, aber nach dem Event und heute Morgen wäre genug Zeit gewesen, Delacourt zu überfallen, zu töten und zu zerlegen. Dann blieb Possmann. Zum Glück schienen Logo und Sascha Paul Gascon nicht mehr zu den Verdächtigen zu zählen. Außerdem war er ja sowieso in Hamburg. Ob er wohl heute Abend anrufen würde? Sie freute sich schon auf das nächste Wiedersehen.
    Aber zurück zur Arbeit. Sie fing an, einen vorläufigen B ericht über den neusten Fall zusammenzustellen, und faxte ihn mit erklärenden Worten an den Psychologen. Wie recht er hatte mit der Vermutung, dass das Morden weitergehen würde.
    Sieden d heiß fiel ihr ein, dass sie Staatsanwalt Biederkopf vergessen hatte. Das brachte sie am besten gleich hinter sich. Bevor sie zur Tür hinaus war, klingelte ihr Telefon.
    „ Becker!“ meldete sie sich genervt.
    „ Oh, hallo Jenny, ich störe dich wohl gerade?“
    „ Paul“, sie setzte sich lächelnd. „ Nein, nein, du störst gar nicht. Es ist nur alles etwas hektisch. Wir haben schon wieder einen Mord.“
    „ Das ist ja schrecklich. Derselbe Täter?“
    „ Danach sieht es aus. Bist du noch in Hamburg?“
    „ Ja, ich komme heut e Abend nach Hause, aber es wird spät werden. So spät wollte ich dich nicht mehr stören. Nicht, dass du Schönheitsschlaf brauchen würdest…“
    „ Du Charmeur. Ich freue mich, dass du anrufst. Und dass du bald zurück kommst.“
    „ Ich freu mich auch. Können wir uns bald sehen? Mo rgen Abend vielleicht? Oder spannt dich dein neuer Fall zu sehr ein?“
    „ Mal sehen, wie sich das weiter entwickelt. Ich würde dich wirklich gerne sehen , aber versprechen kann ich nichts.“
    „ Das verstehe ich doch. Wir tele fonieren morgen einfach, in Ordnung?“
    „ Gerne, bis dann. Und gute H eimfahrt.“ Jenny ließ den Hörer sinken. Dieses Kribbeln im Bauch, das hatte sie schon lange nicht mehr gespürt. Trotzdem war sie Polizistin. Sie hob den Hörer erneut ans Ohr und wählte die Eins.
    „ Zentrale?“
    „ Becker hier, Apparat 243, ich hab eben einen Anruf entgegengenommen. Können Sie mir sagen, woher er kam?
    „ Moment bitte...der Anruf kam von einem Handy, tut mir leid.“
    „ Danke.“ Natürlich, das war naheliegend, dass er sie von seinem Handy aus anrief. Wie kam sie überhaupt auf die Idee, das nachzuprüfen. Eigentlich nur für den Fall, dass Logo nochmal auf die absurde Idee kam, Paul zu verdächtigen. Dann hätte sie sagen können, hier, schau, er hat mich aus dem Hotel angerufen. Na egal, jetzt musste sie zu Biederkopf, der nahm es einem ziemlich übel, wenn man ihn nicht auf dem Laufenden hielt. Und wer wusste schon, wann sie ihn einmal brauchen würden.
    Als sie die Tür zum Flur öffnete, prallte sie fast gegen ihn.
    „ Hoppla, Frau B ecker, dageblieben.“
    „ Herr Biederkopf, ehrlich, ich wollte gerade zu Ihnen.“
    „ Nun bin ich ja hier. Der Berg kommt zum Propheten, können wir vielleicht reingehen?“
    „ Oh, ja natürlich, bitte.“
    Kaum hatten sie das Zimmer betreten, legte er los. „So geht das nicht weiter Frau Becker, schon wieder ein Mord und immer noch keinerlei Spuren, wenn ich richtig info rmiert bin?“
    „ Nein“, antwortete sie zerknirscht. „Nichts wirklich Erfolgversprechendes.“
    „ Und woran liegt das? Brauchen Sie mehr Leute? Sonstige Hilfe? Wie kann ich Sie unterstützen?“
    Sie seufzte. „Wir haben genug Leute , aber einfach keine Spur und nicht mehr als vage Hinweise, wie die Mordopfer zusammenhängen oder in welcher Beziehung sie zum Mörder standen. Und kein Mordmotiv. Da helfen auch mehr Leute nicht.“
    „ Ich verstehe, aber ich brauche Ihnen nicht zu sagen, dass mir die Presse im Nacken sitzt. Eben hat es ein Reporter von diesem unsäglichen, uns allen bekannten Boulevardblatt geschafft, mich am Auto abzufangen. Ich kann sie nicht mehr lange hinhalten, spätestens morgen früh müssen wir eine Pressekonferenz geben und da muss ich denen etwas hinwerfen, sonst dichten die sich irgendwas zusammen.“
    „ Ich verstehe, Herr Biederkopf, möchten Sie den Fall vielleicht jemand anderem übertragen?“
    „ Warum sollte ich? Sie sind mir als äußerst kompetente Beamtin bekannt. Fühlen Sie sich überfordert?“
    „ Nein, aber wenn der Druck auf Sie wächst? Ich kann nun mal nach all den Tagen nichts vorweisen.“
    „ Dann arbeiten Sie dran. Wenn Sie irgendetwas brauchen, kommen Sie zu mir. Und bitte, besorgen Sie mir irgendetwas, das ich morgen der Presse erzählen kann. Wenigstens einen

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