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Mörderbrunnen (German Edition)

Mörderbrunnen (German Edition)

Titel: Mörderbrunnen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Habeney
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Schließlich war Rödelheim nicht weit von der Universität weg. Vielleicht hatte er einfach seine Mittagspause dort verbracht. Der Journalist hatte ja nicht direkt beobachtet, dass Paul ihnen gefolgt war, sondern ihn nur in der Nähe gesehen.
    Sie erreichte ihn weder auf dem Handy , noch im Städel. Vielleicht hatte er heute Vorlesung. Gut, dann würden sie sich erst mal Grosse vornehmen und es dann nochmal versuchen.
    Bereits zehn Minuten vor der vereinbarten Zeit trafen Vater und Sohn Grosse mit ihrem Anwalt ein und wurden von Logo ins Verhörzimmer geführt. Wie erwartet, handelte es sich bei dem Anwalt um einen hochdotierten Juristen aus Königsstein, dessen Stundenlohn sicher dreistellig war.
    Kaum hatte Jenny die A nwesenden einander vorgestellt, legte er auch schon los.
    „ Es ist mir unverständlich, dass Sie meinen Mandanten grundlos und fortwährend belästigen. Und jetzt auch noch vorladen wie einen Verdächtigen. Ich habe ihm geraten, zunächst keinerlei Aussagen zu machen. Fragen richten Sie also bitte an mich.“
    Logo lehnte sich in seinem Stuhl entspannt zurück, Jenny musste ein Grinsen unterdrücken. Gerade wenn ihr Kollege sich so entspannt zeigte, konnte er kurz darauf richtig fies werden.
    „ Nun, Herr, äh, Grim wars glaube ich? Der einzige Grund, warum wir Ihren Mandanten einbestellt haben, ist, dass er sich geweigert hat, zu Hause mit uns zu sprechen. Und wir belästigen ihn auch sicher nicht grundlos, sondern weil wir in einer Mordserie ermitteln, mit der Ihr Mandant auf unterschiedliche Weise in Verbindung steht.“
    „ Die Verbindung ist weitläufig. Und Sie haben ihn bereits mehrmals befragt. Wenn sich nichts Neues in dem Fall ergeben hat, betrachte ich Ihren Besuch als willkürliche Schikane.“
    Logo kniff die Augen zusammen. „Nun, zu meinem Leidwesen hat sich aber etwas Neues ergeben. Herr Grosse wurde beobachtet, wie er spät, um genau zu sein sehr spät nachts einem anderen Beteiligten, der zum engen Kreis der Verdächtigen gehört, einen Besuch abstattete. Wir wüssten gerne, um was es bei diesem spätabendlichen Besuch ging.“
    Der Anwalt bemühte sich, eine undurchdringliche Miene aufzusetzen, warf jedoch Grosse Senior einen fragenden Blick zu, der seinen Sohn offen anstarrte. „Davon hast du mir nichts gesagt.“
    „ Herr Grosse…“ , intervenierte der Anwalt sofort mit einer beschwichtigenden Handbewegung und zu Logo gewandt.
    „ Um wen handelt es sich überhaupt?“
    „ Dr. Possmann, der mit einem der Mordopfer befreundet war und in der Stiftung als Psychologe tätig ist, die unter anderem Mitarbeiter für die Frankfurt-Happenings vermittelt.“
    Während der Anwalt und Grosse Senior Logo verwirrt anschauten, behielt Jenny Grosse Junior im Auge. Dieser lümmelte sich unbeteiligt auf seinem Stuhl und blickte zur Decke. Auch bei Logos Eröffnung, dass sein Besuch bei Possmann bekannt war, hatte er keinerlei Gemütsregung gezeigt. Entweder war er wirklich eiskalt oder ein noch besserer Schauspieler, als sie vermutet hatten.
    Sein Vater meldete sich wieder zu Wort. „Was wolltest du mitten in der Nacht bei dem?“
    „ Herr Grosse“, der Anwalt wurde jetzt energisch. „Wir hatten uns doch geeinigt, keinerlei Aussagen zu machen.“
    Ärgerlich schaute der Vater zur Seite, doch der Sohn gähnte nur. „Ach was solls“, sagte plötzlich Grosse Junior. „Auf meinem Mist ist das nicht gewachsen, dass ich nichts sage und wir hier mit einem Anwalt antanzen. Wär alles nicht nötig gewesen. Ich hab nämlich nichts zu verbergen. Natürlich kenn ich Possmann. Über diese Stiftung bin ich vermittelt worden. War damals meine Reha. Warum soll ich ihn nicht besuchen? Ich bins gewohnt, spät auf zu sein. Nur Spießer wie ihr findet das ungewöhnlich.“
    Sein Vater stand wütend auf und der Anwalt fing an, hektisch mit den Händen zu wedeln. „So geht das nicht. Wenn Sie mich konsultieren, dann müssen Sie sich bitte schon an die Absprachen halten. Also“, wandte er sich wieder an Logo. „Reicht Ihnen diese Auskunft? Können wir dann gehen?“
    „ Warum haben Sie uns nicht früher erzählt, dass Sie mit Herrn Possmann in enger Beziehung stehen?“
    „ Hat mich keiner gefragt.“
    „ Herr Kommissar, ich muss jetzt wirklich darauf best ehen, dass diese Befragung beendet ist. Es sei denn, Sie verdächtigen meinen Mandaten und dann wüsste ich gerne, worauf sich diese Verdächtigung stützt.“
    „ Nein, nein“, antwortete Logo lässig. „Momentan verdächtigen wir Herrn

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