Mörderisch verliebt: Roman (German Edition)
haben Sie Recht. Ich muss einfach nur mit ihm reden.«
Er warf einen finsteren Blick zur Tür und wandte sich dann um. »Obwohl es umso schlechter für ihn aussieht, je länger er verschwunden ist. Trotzdem werde ich alles tun, um seinen Namen aus der Sache herauszuhalten.« Er hielt inne. Wir warteten. »Sind Sie sicher, dass Sie nicht wissen, wo er sein könnte?«
Elaine nickte, ich tat dasselbe.
»Rufen Sie mich an«, sagte er, griff in seine Brieftasche und reichte jeder von uns seine Visitenkarte. »Wenn Sie etwas hören.«
Keine zwei Stunden später kam die Polizei vorbei. Es fiel direkt auf, dass Rivera nicht dabei war. Die beiden Polizisten waren das genaue Gegenteil voneinander. Der eine war klein und alt, der andere groß und jung. Aber keiner von beiden konnte die Augen von Elaine abwenden, und beide machten den Eindruck, lieber ihre eigene Dienstmarke verspeisen zu wollen, als Elaine unglücklich zu sehen. Sie stellten ihre Fragen, notierten sich ein paar Dinge, entschuldigten sich dafür, unsere Zeit in Anspruch genommen zu haben, und gingen – die softe Seite des LAPD.
Als ich nach Hause kam, fühlte ich mich ziemlich nervös und alt. Ich warf einen Blick die Straße hinauf und hinunter und überprüfte die unmittelbare Umgebung, aber alles schien in Ordnung zu sein. Den unbekannten blauen Toyota hatte ich nicht mehr gesehen, und auch sonst waren mir keine fremden Autos in der Opus Street in der Nähe meines Hauses aufgefallen. Ein schwarzer Geländewagen fuhr vorbei. Ich wartete ab, um zu sehen, ob er noch einmal wiederkam. Was jedoch nicht geschah.
Drinnen sah ich kurz nach, wer angerufen hatte, fand aber nichts. Ich rief bei Electronic Universe an, aber Rex war wieder mal nicht da. Ich hinterließ ihm fast die gleiche Nachricht wie beim letzten Mal und rief im La Pyramide an, um mit Gertrude zu sprechen. Als man mich fragte, wer am Apparat sei, faselte ich irgendetwas von einem Hauptgewinn bei der Verlosung im Einkaufszentrum. Sie schienen das zwar nicht so ganz zu glauben, baten mich aber, in der Leitung zu bleiben.
»Hallo?«
»Yeah, Gertie, hier ist Kathy Solberg, J. D.s Ehefrau«, rief ich in den Hörer.
»Wer?«
»J.D.s Ehefrau!«, wiederholte ich und betonte besonders das letzte Wort, bevor ich unwiderruflich mit neuem, frischem Wahnsinn loslegte. »Hör mir mal gut zu, du kleines Flittchen! Gib dir keine Mühe, die Sache abzustreiten! Ich weiß, dass du’s mit meinem Alten treibst, und ich weiß auch, dass er ein Esel ist, genau wie ich, weil ich ihn wiederhaben will. Aber hier ist der Deal – entweder, du sagst mir, wo ich ihn finden kann, oder ich werde …«
»Wer sind Sie?« Ihre Stimme klang anders als erwartet. Vielleicht hatte ich zu viele Gangsterfilme gesehen, aber sie war eine Oben-ohne-Tänzerin, und ich besaß einen Doktortitel. Von daher war ich mir ziemlich sicher, dass sie nur wenig schlauer war als versteinertes Holz.
»Ich bin die Frau, die dir in den Arsch treten wird«, antwortete ich, »wenn du mir nicht auf der Stelle sagst, wo ich meinen Ehemann finden kann!«
»Wann genau, sagten Sie, haben Sie Ihren Mann verloren? « Ihr Tonfall verriet minimales Interesse und leichte Verärgerung.
»Hör mal, ich weiß genau, dass du mit ihm am neunundzwanzigsten zusammen warst. Ein Bekannter von mir hat euch nach deiner schmierigen Show gesehen, und wenn du mir jetzt nicht sofort …«
»Mrs. Solberg, nach meiner schmierigen Show gehe ich immer gleich nach Hause, lerne für mein Chemiestudium, schlafe fünf Stunden und hoffe dann, rechtzeitig in die Uni zu kommen. Verstehen Sie, was ich damit sagen will?«
Ich gebe zu, ich war ein wenig verwirrt. Ich hatte erwartet, dass sie den Köder schlucken, ihre Berufswahl verteidigen und mit Beleidigungen und Schimpfwörtern um sich werfen würde – und nicht, dass sie mir von ihrem Studium und dem strengen Tagesablauf erzählte.
»Du lügst«, gab ich zurück. »Ich weiß genau, dass er bei dir ist. Ich sag dir was: Es ist nicht das erste Mal, dass er so was macht. Ich an deiner Stelle würde mir sofort ein Antibiotikum holen.«
»Obwohl ich Ihren Rat sehr zu schätzen weiß«, entgegnete sie, »denke ich, dass Sie ein schwerwiegendes mentales Problem haben, und bin mir sicher, Sie werden verstehen, wenn ich die Unterhaltung mit Ihnen jetzt beende.«
»Warte!«, rief ich, bevor sie auflegen konnte. »Hast du das ernst gemeint? Du hast nicht mit meinem J. D. geschlafen? «
Pause. »Hören Sie«, sagte Gertrude. Ihrem
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