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Mörderisch verliebt: Roman (German Edition)

Mörderisch verliebt: Roman (German Edition)

Titel: Mörderisch verliebt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois Greiman
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dir?«
    Rivera stand vor mir. Ich zitterte wie Espenlaub, und meiner Blase ging es gar nicht gut.
    »Du hast nicht einmal ein anständiges Außenlicht!« Er packte mich am Arm. »Versuchst du gerade mit Gewalt, dich umbringen zu lassen?«
    Mein Essen hatte sich gleichmäßig auf dem rissigen Betonboden verteilt und lief in die Spalten dazwischen. Blinzelnd starrte ich auf die klebrige Schweinerei und brach in Tränen aus.
    Ich schwöre bei Gott – ich hatte keine Ahnung, warum. Ich weiß nur, dass ich losheulte wie die Heldin in einer Seifenoper.
    »McMullen!« Rivera schüttelte mich leicht, aber falls er vorgehabt hatte, mich damit aufzumuntern, dann ging die Sache ordentlich nach hinten los. Meine Schultern bebten, und die Nase lief wie verrückt. »Hör schon auf damit!«
    Tat ich aber nicht. Er scharrte unruhig mit den Füßen.
    Aus den Augenwinkeln sah ich, dass ein Jogger vorbeilief, dessen reflektierende Armbänder in der Außenbeleuchtung der Al-Sadrs aufleuchteten.
    »Verdammt!«, keuchte Rivera. »Du schaffst es noch, dass mich jemand anzeigt. Reiß dich zusammen!«
    Ich schniefte krampfartig.
    »Okay. Gut«, sagte er behutsam, als würde er mit einem herumstreunenden Straßenköter sprechen, dessen Temperament er nicht kannte. »Lass uns besser reingehen.«
    »Aber m-m-mein …« Beim Anblick der Sauerei auf meinem Gehweg fiel ich auf die Knie.
    »Mach dir keine Sorgen. Ich koche dir was.« Er zog mich hoch.
    Ich klemmte mir die Handtasche unter den Arm. »Aber ich wollte … Ich wollte … Kung Pao …«
    »Alles in Ordnung?« Der Jogger hielt an. Ich fuhr mir mit dem Handrücken über die Wange und starrte ihn mit verquollenen Augen an.
    »Verdammt«, knurrte Rivera. »Alles in Ordnung, Sir. Sie hat nur ihren … Dobermann verloren.«
    »Oh.« Der Jogger hopste auf der Stelle. Entweder wollte er seine Herzfrequenz hoch halten, oder er musste mal ganz dringend. »Echt übel. Vielleicht kann ich Ihnen suchen helfen?«
    »Das wird nicht nötig sein«, antwortete Rivera. »Könntest du die verdammte Tür endlich mal aufschließen?«, ranzte er mich leise an.
    »He!« Der Jogger wieder. »Ich kenne die Gegend hier wie meine Westentasche. Ich könnte …«
    »Der Hund ist tot!«, bellte Rivera.
    Ich hatte plötzlich Schluckauf, schaffte es aber, den Schlüssel ins Schloss zu stecken.
    »Oh!«
    »Wurde vom Bus überfahren«, rief Rivera. »Los, rein mit dir!«, raunte er, an mich gewandt.
    Als ich nicht reagierte, schob Rivera mich zur Seite, drehte den Schlüssel und schubste mich in mein Vestibül. Er warf dem Jogger einen stechenden Blick zu, trat ebenfalls ein und schloss die Tür.
    Wir standen uns gegenüber wie zwei wütende Boxer. Gut, er war wütend. Ich schluchzte eher.
    »Möchtest du mir erzählen, was los ist?«, fragte Rivera. Ich schniefte, erinnerte mich an meinen Sicherheitscode, und tippte ihn ein. »Ich habe Hunger, und du hast mich … mich …« Tränen erstickten meine Stimme. Ich zeigte nach draußen auf den Gehweg. Ich bekam wieder Schluckauf.
    »Ähm …« Beschwichtigend hob er die Hand. »Nur mit der Ruhe, McMullen. Ich werde …« Er schüttelte den Kopf und biss die Zähne zusammen. »Ich laufe kurz zu Chin Yung rüber.«
    Ich blinzelte. Meine Wimpern fühlten sich schwer an. »Wirklich?«
    »Ja. Was hattest du?«
    »Hühnchen … Kung Pao.«
    »Mmmmh.« Er drehte sich um, hielt dann jedoch inne. »Solltest du nicht mehr hier sein, wenn ich zurückkomme, werde ich dich aufspüren und mit Handschellen an die Heizung ketten!«
    »Wirklich?«, wiederholte ich und klimperte mit meinen schweren Wimpern.
    Er fluchte. »Schließ die Tür hinter mir ab«, sagte er und ging.
    Keine Ahnung, wie lange er weg war, aber als ich wach wurde, lag ich auf der Couch, und jemand hämmerte gegen meine Tür. Schlaftrunken erhob ich mich und stolperte durch mein Vestibül. Der Duft von Erdnusssoße stieg mir in die Nase. Das Leben war doch lebenswert.
    Ich öffnete die Tür. Vor mir stand ein schlecht gelaunter Rivera.
    »Was zum Teufel hast du gemacht?«, knurrte er.
    Ich zuckte mit den Schultern und warf einen Blick auf die Papiertüte in seiner Hand. Sie war groß. Der süße Duft von Shangri-la stieg mir in die aufgeblähten Nasenlöcher. Ich merkte, wie mir das Wasser im Munde zusammenlief. Rivera sah mich kurz an, schüttelte den Kopf und schob sich an mir vorbei ins Haus.
    Ich folgte ihm wie ein Bluthund, der eine Fährte aufgenommen hatte.
    »Schließ die Tür ab!«, ermahnte er mich, ohne sich

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