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Mörderisch verliebt: Roman (German Edition)

Mörderisch verliebt: Roman (German Edition)

Titel: Mörderisch verliebt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois Greiman
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hören.
    »Wer?«, fragte Crevans, der sofort bei der Sache war. »Wer hätte das nicht tun sollen?«
    »Diese verdammte Schlampe!«
    Die ersten beiden Polizisten warfen sich einen Blick zu, dann sahen sie Tiffany an.
    »Ihr Ehemann?«, riet Crevans.
    »Sie bringt seine Seele zum Glühen, hat er gesagt – meine Güte!« Sie schnaubte, sank zu Boden und streckte die Beine wie ein Kleinkind lang vor sich aus.
    »Er hat Sie wegen einer anderen Frau verlassen«, fasste Crevans zusammen und nickte verständnisvoll, während er seinen Partner mit einer Handbewegung anwies, still zu sein. »Also haben Sie ihn umgebracht.«
    »Wegen einer Frau?« Sie lachte laut auf. Es klang bitter. »Das ist keine Frau. Sie ist die rotznäsige Göre eines Armeeoffiziers. Sie ist zweiundzwanzig Jahre alt! Zweiundzwanzig! «
    »So ein Bastard!«, stimmte Crevans ihr zu. »Haben Sie sie auch umgebracht?«
    »Ich hab hier noch etwas gefunden, Lou!«
    Der Kahlköpfige nickte gedankenversunken. »Wie war ihr Name?«
    »Sie war drei Jahre jünger als ich!« Sie nickte rhythmisch und wiegte sich ein wenig. »So ein verdammter Mistkerl!« Sie sah hoch und machte einen vollkommen verlorenen Eindruck.
    Crevans warf einen Blick auf das Grab. »Ja, das ist wirklich furchtbar.«
    Die beiden Polizisten, die eben angekommen waren, halfen nun Stillman und zerrten ein langes, zylindrisches Ungetüm aus der Grube. Das Ding sah aus wie der aufgerollte Teppich.
    »Ich hab ihn.« Der Ton des Bassets klang fast aufgeregt.
    »Wie haben Sie ihn umgebracht?«, fragte Crevans.
    Sie zuckte zusammen und blickte ihn an, als hätte sich ihr Verstand erst gerade eingeklinkt. »Ihn umgebracht?«, stöhnte sie. »Ich habe Schlimmeres getan, als ihn umzubringen! «
    Vorsichtig entrollten sie den Teppich. Ich hielt den Atem an und krallte mich mit den Fingern an den Zaun, bis sie vollkommen taub waren, so gespannt war ich. Blauer Stoff tauchte zuerst auf. Das Innenfutter eines Sakkos. Ein haariger Kopf fiel zur Seite und rollte dann langsam zur Seite.
    Das kalte Grauen packte mich, doch nach einer Weile merkte ich, dass es gar kein Kopf war, sondern ein brauner Pullover, der auf den platt getrampelten Rasen fiel und sich entfaltete.
    Stillman bückte sich und zerrte zwei Oberhemden und eine Hose aus dem Haufen auf dem Teppich. Kein einziges abgetrenntes Körperteil.
    Tiffany wiegte sich nach vorne und hinten. »Jetzt möchte ich mal sehen, ob sie ihn auch ohne seine schicken Klamotten haben will.«
    Es wurde mucksmäuschenstill.
    »Und ohne seinen Job.« Sie lachte. »Ich habe seinen Chef angerufen und ihm gesagt, das Jakey seine Frau vögelt.«
    Der Basset-Polizist hatte sich wieder dem Grab zugewendet und grub ein wenig hektischer. Crevans beobachtete ihn. Stillman stieß auf einen weiteren Schuh und eine Krawatte. Er schüttelte ungläubig den Kopf.
    »Wo ist Ihr Ehemann, Mrs. Georges?«
    Sie schnaubte. »In Acapulco. Lässt dort seine Seele glühen«, sagte sie und fing an, wie ein Baby zu weinen, das einen Klaps bekommen hatte.

21
    Manchmal ist der Unterschied
zwischen Angst und
Weisheit fast nicht wahrnehmbar.
    Dr. David Hawkins, der zwar
ein Mörder, aber auch
ein ziemlich schlauer Kerl war
     
    A ls ich Montagnacht nach Hause kam, fühlte ich mich, als wäre ich von einem Einkaufswagen überrollt worden.
    Es war schon dunkel und ich hatte außer einem Schokoriegel am Mittag noch nichts gegessen. Eigentlich esse ich am liebsten Snickers, aber ich versuchte gerade, eine ausgewogene Diät einzuhalten. Darum hatte ich schon von unterwegs eine Bestellung bei Chin Yung’s aufgegeben. Mein Handy spielte zwar gerade verrückt, aber ich schaffte es dennoch, meine Bestellung abzugeben. Vielleicht lag es an der Verzweiflung in meiner Stimme, aber sie hatten das Essen schon fertig, als ich dort ankam. Der Duft von Hühnchen Kung Pao wehte mir aus zwei kleinen Schachteln entgegen. Mit der Handtasche am Arm, jonglierte ich alles vorsichtig meinen schiefen Fußweg hinauf. Die Außenbeleuchtung war mal wieder kaputt. Wahrscheinlich lag es an irgendeinem elektrischen Problem, dessen Behebung ich mir im Moment leider nicht leisten konnte.
    »Was zum Teufel denkst du dir eigentlich dabei?«, erklang eine Stimme aus dem Gebüsch.
    Ich schrie auf. Mein Hühnchen Kung Pao flog durch die Luft wie ein aufgeschreckter Spatz, gefolgt vom Reis und meiner Handtasche. Ein dunkler Schatten ragte über mir auf. Ich ging in Deckung.
    »Mein Gott, McMullen! Was zum Teufel ist bloß los mit

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