Mörderisch verliebt: Roman (German Edition)
perfektionieren. »Neulich Nacht«, wiederholte er. »Als wir bei Ihnen waren.«
Ich blinzelte, als wüsste ich nicht, was er meinte, was ich aber sehr wohl tat. Er war ein Mistkerl, und das wusste ich. »Tut mir leid, aber ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden, Lieutenant«, gab ich zurück.
Der Muskel in seinem Kiefer zuckte noch einmal. »Ich weiß, dass das schon ganz schön lange her ist.«
Ich starrte ihn an.
»Ich hätte Sie anrufen sollen.«
Ich war fest entschlossen, ruhig zu bleiben, aber plötzlich war ich aufgesprungen und lief zur Tür. Sollte Elaine sich doch um ihren eigenen Kram kümmern! »Vielen Dank für Ihre Zeit, Rivera.«
»Verdammt, jetzt hör mir doch einfach mal zu!«, rief Rivera. Auch er war aufgesprungen. »Ich war beschäftigt!«
»Beschäftigt!«
»Alles ist drunter und drüber gegangen. Die Arbeit …«
»Es ist alles in bester Ordnung. Ich verstehe das vollkommen«, unterbrach ich ihn und griff nach der Türklinke. Irgendwie schaffte er es, sie vor mir zu packen.
»Warte eine Sekunde!«
Ich starrte ihn an. »Was willst du, Rivera?«
»Es ist was mit meiner Exfrau passiert«, erklärte er. »Ich musste mich um die Sache kümmern.«
Ich erinnerte mich an seine Ex. Wir hatten uns mal unter recht ungewöhnlichen Umständen im Park getroffen. Sie war süß, hübsch und sehr nett gewesen. Ich konnte mir ziemlich genau vorstellen, was da passiert war.
»Keine große Sache, hoffe ich.«
»Also, es war …« Er starrte mich finster an und schien meine spitze, doppeldeutige Bemerkung eher nicht so toll zu finden. »Wir hatten ein Problem, aber wir haben es zusammen gelöst.«
Gelöst? »Nun … das freut mich für euch beide«, antwortete ich ironisch. »Wirklich.«
Er starrte mich verwirrt an, bevor der Groschen fiel. »Nein. Verdammt!« Nicht einmal fünfzig Zentimeter von meinem Kopf entfernt schlug er mit der flachen Hand auf die Tür und sah ungeduldig aus dem Fenster. »Ich habe damit nicht gemeint, dass wir wieder zusammen sind.«
»Oh«, sagte ich. Mein Herz setzte zu einem komplizierten Manöver in meiner Brust an. Keine Ahnung, warum. Nicht, dass er mir was bedeuten würde. Er könnte mir nicht egaler sein. Er mochte vielleicht wie die sonnengewärmte Begierde in Person riechen, aber er war einfach nicht mein Typ. Mein Typ hat eine Eliteuniversität absolviert und trägt keine Handschellen mit sich herum.
»Na ja … tut mir leid, das zu hören«, sagte ich.
Er starrte mich an. »Ernsthaft?«
Ich zeigte ihm ein sagenhaft beiläufiges Schulterzucken. »Sie schien wirklich nett zu sein. Fast süß.«
»Sie ist …« Er atmete tief durch die Nase ein und straffte ein wenig die Schultern. »Der Punkt ist – sie war es, die angerufen hatte, als ich bei dir war.«
Ich hatte den Eindruck, er presste grimmig die Zähne aufeinander. »Es hörte sich sehr dringend an. Ich dachte, ich würde mich besser direkt darum kümmern. Der Punkt ist aber …« Er hielt inne und versuchte wahrscheinlich, sich an den Punkt zu erinnern. »Ich hätte dich anschließend anrufen sollen. Um dir zu sagen, dass ich es am nächsten Tag nicht schaffen würde, zu dir zu kommen.«
»Oder am darauffolgenden Tag«, fügte ich freundlich hinzu.
Wieder sah er aus dem Fenster. Der Muskel in seinem Kiefer arbeitete unaufhörlich. »Ich weiß, dass ich mich verdammt lange nicht gemeldet habe.«
»Na dann«, sagte ich und griff nach der Türklinke. »Ich muss jetzt los. Ich glaube, ich habe den Toaster angelassen. «
Er packte meinen Arm. »Verdammt, McMullen, ich versuche gerade, mich bei dir zu entschuldigen!«
Ich bedachte ihn mit meinem süßesten Lächeln. »Und? Klappt’s denn?«
»Du könntest mir die Sache etwas leichter machen.«
»Leichter?« Meine Stimme hob sich. Beiläufigkeit steigerte sich langsam in Wahnsinn. »Wir hatten ein Date!«, erinnerte ich ihn. »Die Entschuldigung kommt einen Monat zu spät!«
»Du hast dich also für Solberg entschieden?«
Mir fiel die Kinnlade herunter. »Was?«
»Er hat Knete. Das muss man ihm lassen.«
»Du glaubst, ich bin mit Solberg zusammen?«
Er neigte den Kopf zur Seite und lachte. »Du hättest dir eine bessere Geschichte ausdenken müssen.«
»Wovon zum Teufel redest du?«
»Elaine!«, rief er. »Und Solberg?«
Ich richtete mich auf. »So! Du denkst also, Solberg und ich sind ein Paar?«
Er zuckte mit den Schultern. »Er hat viel Zeit in deinem Haus verbracht, wenn ich mich recht erinnere. Sieben Uhr morgens. Fünf Uhr nachmittags.
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