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Mörderisch verliebt: Roman (German Edition)

Mörderisch verliebt: Roman (German Edition)

Titel: Mörderisch verliebt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois Greiman
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könne er sich nicht mehr an sie erinnern.
    Ich starrte ihn an. Jeder Mann, der im Besitz auch nur eines Teelöffels von Testosteron und einer einzigen funktionierenden Hirnzelle war, würde sich an Elaine erinnern. »Meine Assistentin«, erklärte ich ihm. Ich war die Geduld in Person.
    »Ach ja, richtig«, erinnerte er sich, lehnte sich leicht zurück und faltete die Hände über seiner Gürtelschnalle. Er trug eine dunkle Stoffhose und ein marineblaues Hemd ohne Krawatte. Sein Gesicht war hager, der Hals dunkel, und aus dem Ausschnitt lugte kein einziges Brusthaar hervor. Ich schluckte schwer. »Ihre treue Angestellte.«
    Ich widerstand der Versuchung, seinem Blick auszuweichen, obwohl ich genau wusste, was er meinte. Elaine hatte ein- oder zweimal für mich gelogen. Weder hatte er die Lügen geglaubt noch das Ganze besonders lustig gefunden.
    »Sie war …« Ich atmete tief ein und sprang ins kalte Wasser. Es war eiskalt. »Sie ist mit ihm ausgegangen.«
    »Elaine«, sagte er und hielt kurz inne. »Mit Solberg«, fuhr er dann fort. Seine Mundwinkel zuckten.
    »Ja.«
    Er zuckte leicht mit den Schultern, als wollte er damit andeuten, dass es nicht seine Aufgabe sei, die rätselhaften Wege des Universums infrage zu stellen. »Und jetzt wird er vermisst?«
    »Genau.«
    Sekunden verstrichen. »Sie haben ihn doch nicht umgebracht, oder?«
    Einen kurzen Moment lang erlaubte ich mir die Fantasie, einen Amboss über seinem Kopf fallen zu lassen. Leider kannte ich niemanden, der einen Amboss besaß. »Sie sind genauso witzig, wie ich Sie in Erinnerung habe«, gab ich zurück.
    »Manche Dinge ändern sich eben nie.«
    Sein dämliches Grinsen, zum Beispiel. Man konnte es eigentlich nicht wirklich ein Grinsen nennen, da er dabei die Mundwinkel kaum anhob. Stattdessen zeigte sich dabei eher ein teuflischer Schalk in seinen Augen.
    »Wo wohnt er?«, fragte mich Rivera.
    »Bitte?« Das Ambossszenario hatte etwas.
    »Solberg«, sagte er, setzte sich gerade und zog ein Notizbuch über seinen fast leeren Schreibtisch zu sich heran. »Wie lautet seine Adresse?«
    Ich gab sie ihm.
    Noch während er schrieb, hielt er plötzlich inne. »Das ist nicht unser Bezirk.«
    »Wie bitte?«
    »Das Polizeirevier von La Crescenta ist dort zuständig.«
    »Wovon reden Sie? Sein Haus ist nicht mal eine halbe Stunde von hier entfernt!«
    Er zuckte mit den Schultern. Die Bewegung war träge und kaum wahrzunehmen. »Cops haben nun mal ihre Reviere. Ich hatte angenommen, Sie wüssten das mittlerweile. «
    Irgendetwas ließ seine Augen aufleuchten. Ich wusste nicht, was, aber es interessierte mich auch nicht. Ich hatte meine Lektion schon beim letzten Mal gelernt. Jack Rivera war mit seinen dunklen Schokoladenaugen und der rauchigen Stimme streng tabu. Genau wie Zigaretten und Desserts mit einem Fettgehalt, der sich im dreistelligen Bereich bewegte.
    »Also dann …« Ich erhob mich und warf meine Handtasche dramatisch über die Schulter. Glenn Close wäre vor Neid erblasst. »Wo ist La Crescenta?«
    »Setzen Sie sich«, befahl er mir.
    »Ich würde mich ja gerne weiter mit Ihnen unterhalten, Lieutenant«, sagte ich, »aber leider habe ich nicht besonders viel Zeit …«
    »Setzen Sie sich«, wiederholte er.
    Ich folgte seiner Anweisung, obwohl ich nicht genau wusste, warum. Vielleicht, weil er ein Bulle war, aber ich war in der Vergangenheit weiß Gott nicht immer so kleinlaut gegenüber Autoritätspersonen gewesen. Ich glaube, Vater Pat, der Prior der Holy Name Catholic School, hatte mich einst als Satansbrut bezeichnet, aber an den Vorfall erinnere ich mich nur noch recht verschwommen, da ich mich zu der Zeit in einem durch Liebeslust hervorgerufenen Taumel wegen eines Jungens namens Jimmy befunden hatte, der auf Befehl Götterspeise aus seiner Nase speien konnte, was einfach unwiderstehlich war.
    »Ich werde die Anzeige aufnehmen«, bot er an.
    »Sie müssen mir keinen Gefallen tun«, sagte ich.
    Ein Muskel an seinem Kiefer zuckte. Dann ließ er den Stift auf den Block fallen und spreizte die Finger. »Zu neulich Nacht …«
    Ich hob eine Braue. »Neulich Nacht?«
    »Als wir …« Er atmete tief ein und kniff die Augen leicht zusammen. Sein stechender Blick konnte tödlich sein und wurde nur durch die üppigen, langen Wimpern abgeschwächt, die ihn im einen Augenblick spitzbübisch und im nächsten wiederum verdammt sexy aussehen lassen konnten. Es grenzte schon fast an ein Wunder, dass er sie nicht abschnitt, um seinen knallharten Look noch zu

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