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Mörderisch verliebt: Roman (German Edition)

Mörderisch verliebt: Roman (German Edition)

Titel: Mörderisch verliebt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois Greiman
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ziemlich überrascht, als sie mir davon erzählte, und schenkte ihm für sein Bemühen ein Lächeln.
    Vielleicht war ich ja doch nicht so ein totaler Versager, dachte ich bei mir, als die beiden später den Raum verließen. Während sie durch den Flur und meinen kleinen Empfangsbereich zur Tür gingen, hörte ich sie eifrig miteinander tuscheln. Ich seufzte, legte meinen Kopf in die Hände und versuchte zu verhindern, wie der alte Spinat von gestern an meinem Schreibtisch zu welken.
    »Du siehst müde aus.«
    Ich schrie erschrocken auf, während mein Kopf in die Höhe schoss.
    Lieutenant Rivera stand in der Tür. Er hob eine dunkle Augenbraue – seine zynische Version eines Lächelns. »Und du bist ziemlich schreckhaft«, stellte er fest, trat ein und schloss die Tür hinter sich. »Schläfst du auch genug, McMullen?«
    Die Erinnerungen an die vergangene Nacht kamen wieder hoch. Ein Kerl mit Pistole und dichtem Haar hatte mich verfolgt, was eigentlich eine Angelegenheit für die Polizei gewesen wäre. Auf der anderen Seite könnte das L. A. Police Department immer noch nachtragend sein, weil vor drei Monaten einer der berühmtesten Football-Spieler von L. A. in meiner Praxis tot umgefallen war. Und gewisse Gesetzeshüter könnten meinen Ausflug in Solbergs Haus für alles andere als legal halten – insbesondere, da ein paar Dinge vor meinem Aufbruch in meine Handtasche gefallen sein könnten. Inklusive Solbergs geheimer CD. Ich hatte noch keine Gelegenheit gehabt, sie mir näher anzuschauen.
    Sehnsüchtig schnellte mein Blick zur Tür, aber ich war mir ziemlich sicher, dass Rivera merken würde, wenn ich mich an ihm vorbeidrängeln und dann rausstürzen würde. Deswegen ordnete ich die Papiere auf meinem Schreibtisch und bedachte ihn mit einem würdevollen Blick.
    »Was kann ich für Sie tun, Lieutenant?«, fragte ich.
    Ein Hauch von Belustigung spielte um seine Augen. Er trug einen burgunderroten Pullover, der in seiner schwarzen Hose steckte. Sie war an den Knöcheln umgeschlagen und hing tief auf seinen Hüften. Er sah verdammt gut aus – wie eine verbotene Mischung aus Antonio Banderas’ glühender Sinnlichkeit und Colin Farrells Anziehungskraft, die jedem Naturgesetz widersprach. Aber das war mir vollkommen schnuppe. Ich hatte schließlich meine Würde.
    »Darf ich annehmen, dass du so müde aussiehst, weil dein kleiner Computerfreak wieder aufgetaucht ist?«, entgegnete er.
    Ich straffte die Schultern und faltete die Hände auf meinem Schreibtisch. »Mit meinem kleinen Computerfreak meinst du Solberg, nehme ich an?«, erwiderte ich.
    Er setzte sich mir gegenüber und streckte die Beine aus. Seine Augen lagen halb im Schatten, der vernarbte Mundwinkel hob sich leicht.
    »Eine ziemlich unpersönliche Anrede für die Liebe deines Lebens, findest du nicht?«, fragte er.
    Ich biss die Zähne zusammen, lächelte ihn an und überließ es ihm herauszufinden, ob ich ihn nun umbringen oder auslachen wollte. »Nein«, antwortete ich.
    »Nein, das ist nicht unpersönlich, oder nein, er ist nicht wieder aufgetaucht?«
    »Du bist doch hier der Ermittler«, entgegnete ich, »wäre es nicht eigentlich deine Aufgabe, das herauszufinden?«
    Er zuckte mit den Schultern. Die Bewegung war langsam und träge. Seine Augen hatten die Farbe von Scotch. In jungen Jahren hatte ich gelernt, dass ich nach nur zwei Esslöffeln Scotch schon total betrunken war, und ich fühlte mich bereits ein wenig schwindelig. »Also hast du nicht nach ihm gesucht?«, fragte er.
    Ich lenkte meinen Blick zurück auf den Schreibtisch und sortierte weiter Papiere. Ich musste Berichte schreiben. Patienten behandeln. Einen Termin für eine Herzinfarktuntersuchung machen. Ich bin schon verdammt beschäftigt. »Tut mir leid, Lieutenant«, sagt ich. »Aber im Gegensatz zu anderen Leuten …«, ich hielt inne und schenkte ihm ein bittersüßes Lächeln, »habe ich hier Arbeit zu erledigen. Falls du nicht … wieder mal … gekommen bist, um mir einen Mord vorzuwerfen, würde ich es wirklich schätzen, wenn ich jetzt weiter ungestört meine Arbeit verrichten könnte.«
    Er hob die Hand, als wollte er ein Peace-Zeichen andeuten. »Ich denke nicht, dass du jemanden umgebracht hast.«
    »Puh!« Ironisch wischte ich mir mit dem Handrücken über die Stirn. »Was für ein Glück! Also, wenn du mich dann entschuldigen würdest …«
    »Dieses Mal war’s nur ein Einbruch. Vielleicht Diebstahl. «
    Mir blieb fast das Herz stehen. »Das ist ja an den Haaren

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