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Mörderisch verliebt: Roman (German Edition)

Mörderisch verliebt: Roman (German Edition)

Titel: Mörderisch verliebt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois Greiman
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herbeigezogen! Was soll das, Rivera?«
    Etwas Dunkles, Gefährliches leuchtete in seinen Augen auf. Die Muskeln an seinem Kinn spannten sich. Er richtete sich abrupt auf und lehnte sich über meinen Schreibtisch. »Jemand ist letzte Nacht in Solbergs Haus eingebrochen. «
    »Tatsächlich?« Mein Herz wummerte wie ein chinesischer Gong. »Schlimme Sache. Ich hoffe, er war nicht zu Hause.«
    »Sag du’s mir.«
    Ich zwang mich, in meinem Sessel sitzen zu bleiben und ihm in die Augen zu sehen. »Mir ist klar, dass du irgendwelche komischen Wahnvorstellungen in Bezug auf Solberg und mich hegst, aber ich kann dir versichern, er ist nicht mein Typ.«
    »Tatsächlich?« Seine Augen waren so durchdringend wie Laser. Scotch-Laser. »Das letzte Mal, als ich ihn gesehen habe, lebte er noch.«
    Ich sprang auf. »Du verd...«, knurrte ich, beruhigte mich jedoch schnell wieder und setzte erneut an. »Entschuldigung«, sagte ich. Mein Ton war verblüffend freundlich. Meine Zähne knirschten bei dieser Herkulesarbeit. »Die Patienten warten auf mich.«
    Rivera erhob sich ebenfalls, sehr langsam, während er mich die ganze Zeit über nicht aus den Augen ließ. »Verdammt noch mal, was hast du in Solbergs Haus gemacht, McMullen?«
    Ich hielt mich mit beiden Händen am Schreibtisch fest, um nicht wie verdorbenes Sushi auf den Boden gekippt zu werden. »Ich war nicht in Solbergs Haus.«
    »Meine Quellen behaupten da aber etwas anderes.«
    Mein Gott! Er hatte Quellen? Ich wollte auch Quellen haben! »Also dann …« Ich lächelte ihn an. Könnte sein, dass mein Mund nur halb gehorchte. Vielleicht musste der Herzinfarkt warten, bis ich den Schlaganfall hinter mir hatte. »Deine Quellen bilden sich da was ein, genau wie du, Lieutenant.«
    »Meine Quellen sind Solbergs Nachbarn, die gesehen haben, wie du morgens um Viertel nach drei bei ihnen über den Zaun geklettert bist.«
    Ich hielt den Atem an. Rechtfertigungsversuche und Geständnisse ratterten mir durch den Kopf. Dann traf mich jedoch eine Erkenntnis wie der Strahl eines göttlichen Lichts. Niemand hätte mich erkennen können! Im Garten der Georges war es stockfinster gewesen, trotz ihrer behämmerten Beleuchtung. Außerdem war ich wie ein amerikanisches Rindvieh durch den Garten galoppiert und hatte das Auto außer Sichtweite geparkt.
    Rivera wollte mich nur hinters Licht führen. Selbst wenn Tiffany Georges ein Nachtsichtgerät an ihre Terrassentür gepresst hätte, konnte sie mich unmöglich erkannt haben. Oder doch?
    »Tut mir leid, Rivera.« Ich lächelte ihn spröde an. »Du musst dich irren, Klettern ist nicht mein Ding.«
    Er rückte näher und lehnte sich wieder über den Schreibtisch. Er duftete nach Schlafzimmer. »Ich muss da leider widersprechen«, entgegnete er, »ich kann mich nämlich sehr gut daran erinnern, wie gut du klettern kannst.«
    Erinnerungen an eine Nacht, die noch nicht so lange her war, brachten meine zerfetzten Nervenenden ins Schwingen.
    »Ich musste meine Hand unter deinen Hintern schieben, um dir zu helfen«, ergänzte er.
    Die Erinnerungen stürzten nur so auf mich ein. Wir waren in Bomstads Garten gewesen, und Rivera hatte mir geholfen, mich über den Sicherheitszaun zu hieven. Es hatte mich ganz schön Kraft gekostet, auf der anderen Seite des Zaunes herunterzugleiten, anstatt mich wie ein liebeshungriger Retriever auf Rivera fallen zu lassen.
    Und obwohl er mich gerade bis aufs Blut reizte, sah ich mich nunmehr mit den gleichen Problemen konfrontiert.
    »Ich wäre auch sehr gut allein über diesen Zaun gekommen. « Meine Stimme klang dabei überhaupt nicht atemlos.
    Er ließ mich keine Sekunde aus den Augen. »Welcher Zaun?«, fragte er. »Ich meinte die Nacht bei dir.«
    Mein Hals wurde ganz trocken, die Zunge schwoll an.
    »Wenn du dich noch erinnerst«, fügte er hinzu. »Als du mein Hemd zerrissen hast. Du bist auf mir herumgeklettert wie ein wildes …«
    »Ich war in keinem bescheuerten Garten!«, schnauzte ich ihn an.
    Ganz langsam zog er eine Augenbraue hoch. »Wo warst du dann letzte Nacht?«
    »Im Bett.« Ich schluckte schwer und hätte sonst was gegeben, jetzt dort zu sein. Oder irgendwo anders. Überall, nur nicht hier, wo er meine Gedanken wie ein schwarzäugiger Zigeuner lesen konnte. »In meinem Bett. Die ganze Nacht.«
    Seine Augen glühten. »Du bist also nicht wie ein Fassadenkletterer verkleidet durch Solbergs Rasensprenger gelaufen?«
    Gott! O Gott, schütze mich vor mir selbst!
    »Du hast eine wahrlich blühende Fantasie,

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