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Mörderisch verliebt: Roman (German Edition)

Mörderisch verliebt: Roman (German Edition)

Titel: Mörderisch verliebt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois Greiman
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anständiger Kerl zu sein, aber ich kenne ihn nicht besonders gut.«
    »Nicht jeder hat so viel Glück.«
    »Bitte?«
    »Ich weiß, das klingt jetzt vielleicht verrückt, aber …« Ich schüttelte den Kopf. »Ich kann es selbst kaum glauben, aber meine Freundin ist in ihn verliebt.«
    »In J. D.?«
    Es fiel mir schwer, dies zuzugeben. Aber manchmal muss man eben die bittere Pille schlucken und mit der Wahrheit rausrücken. »Genau.«
    »Oh.« Er nickte nachdenklich. »Na, das ist ja eine wirklich gute Nachricht für mich.«
    »Bitte?«
    Er lachte und machte einen erleichterten Eindruck. »Ich dachte schon, Sie wären diejenige, die Interesse an ihm hätte.«
    Ich merkte, wie mir alle Farbe aus dem Gesicht wich, aber ich erwiderte seinen Blick. »Kein Grund, unverschämt zu werden!«, beschwerte ich mich.
    Er hielt einen Augenblick inne und brach dann in lautes Gelächter aus. »Wie heißt denn Ihre Freundin?«
    »Elaine.«
    »Und sie ist wirklich dreidimensional?«
    »Andererseits …«, ich hob mein Glas und prostete ihm zu, »steht Ihnen diese Unverschämtheit gar nicht mal schlecht!«
    Die Kellnerin mit den breiten Hüften kam an unseren Tisch zurück und zückte ihren Notizblock. Auf dem Deckblatt stand in Neonorange »Grace«, umkringelt von kindischen, schiefen Herzchen. Grace trug keinen Ehering und wirkte ziemlich müde, aber sie sah dem abendlichen Ansturm der Gäste mit einem stoischen Gesichtsausdruck entgegen. Ross bestellte Schwertfisch auf Safranreis, ich wählte einen Krabbensalat aus. Ich fühlte mich immer sehr tugendhaft, wenn ich einen Salat bestellte, selbst wenn ich dann so viel Dressing drübergoss, dass ich damit einen Mähdrescher hätte schmieren können. Ross’ Beilagensalat wurde serviert. Er aß sehr bedächtig und zerteilte die Salatblätter in mundgerechte Stücke. Er hatte schöne Hände. Ich weiß, dass ich das schon einmal erwähnt habe, aber sie waren wirklich schön. Er hatte lange, leicht gebräunte Finger. Hände, die …
    Ich schob meinen Gedanken einen Riegel vor und erinnerte mich daran, warum ich in erster Linie hier war.
    »Also …« Ich riss mich von seinen Händen los. Ross hatte eine Kirschtomate aus dem Salat herausgefischt und aß sie nun wie einen kleinen Apfel. Ein Samenkörnchen blieb an seiner Lippe hängen.
    »Also ...«, wiederholte ich. Meine Atmung war wunderbar regelmäßig, trotz dieses verdammten Samenkorns. »Wann haben Sie ihn zum letzten Mal gesehen?«
    Er sah auf. »J. D.?«
    »Ja.«
    Er neigte den Kopf zur Seite und grinste mich an. Der Ausdruck war jungenhaft und ziemlich süß. Was mich zu der Überzeugung brachte, dass er entweder schwul oder verheiratet sein musste. Vielleicht auch beides. Das kam ja durchaus vor. Jetzt fragen Sie bitte nicht, woher ich das weiß.
    »Sind Sie sicher, dass nicht Sie diejenige sind, die Interesse an ihm hat?«, fragte er mich.
    »Im Leben nicht!«, hätte ich ihm beinahe entrüstet entgegengeschleudert, woraufhin ich mich fragte, ob ich nicht vielleicht langsam einen im Tee hatte. Zu behaupten, dass ich schnell betrunken bin, wäre eine gefährliche Untertreibung. Ein paar Schlückchen mehr und ich würde unter dem Tisch liegen – oder auf Ross.
    »Ich meine … ich will Sie nicht beleidigen.« Er zuckte kurz mit der Schulter. »J. D. hat durchaus ein paar gute Eigenschaften.«
    Ich hob eine Augenbraue. »Als da wären …?«
    »Haben Sie schon mal sein Auto gesehen?«
    Das hatte ich in der Tat. Der Porsche und ich waren uns auf einem kleinen belebten Straßenabschnitt zwischen Studio City und Glendale sehr nahe gekommen.
    »Ja, habe ich …« Ich verbannte die Gedanken an sein Auto aus meinem Hirn. »Elaine ist meine beste Freundin, seitdem sie mich darauf hingewiesen hat, dass ich Toilettenpapier unter meinen Lackschuhen kleben hatte.«
    »Elaine?«
    »Seine …« Ich unterdrückte ein Schaudern. »Freundin.«
    »Also hören Sie sich für sie um?«
    »Sie glaubt, er hat sie sitzen gelassen. Ich habe ihr schon gesagt, dass selbst Solberg nicht so blöd wäre, das zu tun, aber mittlerweile …« Ich zuckte mit den Schultern.
    Ross starrte vor sich hin und schwieg.
    »Kein Kommentar?«
    »Wie ich schon sagte, ich kenne ihn einfach nicht gut genug.«
    »Wie gut kennen Sie ihn denn?«
    Er seufzte und ließ seine Schultern sinken. »Es tut mir leid, ich kann nicht … ich meine …« Erst wich er meinem Blick aus, dann sah er mir jedoch direkt in die Augen. »Ich mag Sie wirklich.«
    Geschockt starrte ich ihn an. Es

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