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Mörderisch verliebt: Roman (German Edition)

Mörderisch verliebt: Roman (German Edition)

Titel: Mörderisch verliebt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois Greiman
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im Gegenteil. Eher das Gegenteil, das einem fünf bis zehn Jahre im San-Quentin-Gefängnis einbrachte. »Sie lag in einem alten Cadillac, der auf dem Parkplatz vor dem Four Oaks aufgefunden wurde.«
    »Sag bloß!«
    »Der Einschusslöcher in der Heckscheibe hatte.«
    »Nein!«
    Er schwieg.
    »Meine Geldbörse lag also offen in einem Wagen herum und niemand …« Ich schluckte. »Niemand hat das Auto geklaut? … Oder die Geldbörse? Na … so ein Glück!«
    »Und du hast keine Ahnung, was da passiert ist?«
    »Woher denn?«
    Ein Muskel in seinem Kinn spannte sich an. »Wir haben den Besitzer des Cadillacs noch nicht finden können.«
    »Na ja …« Ich zuckte mit den Schultern und lächelte. »Wir leben in einer großen Stadt.«
    »Wir haben allerdings seinen Freund gefunden. Seinen ehemaligen Freund.«
    Als der Groschen langsam fiel, merkte ich, wie ich grün im Gesicht wurde. Ich schluckte. »Ehemalig wie … jetzt zerstritten?«
    Er grinste kannibalisch. »Ehemalig wie jetzt tot.«
    »O mein Gott!«
    »Möchtest du mir erzählen, was passiert ist, Chrissy?«, fragte er und trat einen Schritt auf mich zu.
    Ich machte einen Schritt zurück, obwohl ich keine Ahnung hatte, wie meine Knie das schafften. Sie fühlten sich ungefähr so stabil an wie Zahnseide. »Ich weiß nicht, wovon du redest.«
    »Okay, dann will ich deinem Gedächtnis mal etwas auf die Sprünge helfen. Da waren zwei Männer. Der eine war dürr, der andere ziemlich groß und fast schon fett. Der Dürre hieß Lopez. Kennst du ihn?«
    Ich versuchte, nicht an meine Todesangst zu denken. »Hat der irgendwas mit J. Lo zu tun?«
    Ein Muskel in seinem Kinn zuckte. »Er war ein bekannter Schwerverbrecher. Mein Kollege Kid hat bei einem Freund auf dem Zinna Way übernachtet und ihn dann auf dem Weg nach Hause gefunden.«
    O Gott. O Gott! »Wo hat er ihn gefunden?« Meine Stimme klang hohl.
    »Ein paar Kilometer von dem Restaurant entfernt. Er ist von hinten mit einem Kopfschuss niedergestreckt worden. Die Hirnmasse war über fünfzehn Meter weit auf dem Asphalt verteilt und …«
    »Bist du …?« Ich unterbrach ihn und hielt in hoffnungsvoller Vorahnung den Atem an. Wenn Lopez erschossen worden war, konnte ich ihn nicht getötet haben. Schon komisch, was so alles schlagartig die Stimmung heben kann. »Bist du sicher, dass er erschossen worden ist?«
    »Aus kurzer Entfernung. Mit einer neun Millimeter SIG. Kannst du dir vorstellen, was eine Kugel aus dreieinhalb Metern Entfernung mit einem Schädel anstellt? Wir waren schon froh, dass wir ihn überhaupt identifizieren konnten. Sein halbes Gesicht war …«
    Den Rest bekam ich nicht mehr mit. Ich presste mir die Hand vor den Mund und stürzte ins Badezimmer.
    Fünf Minuten später ging es mir ein wenig besser. Vor nicht allzu langer Zeit hatte ich ein Päckchen Zigaretten unter dem Waschbecken versteckt. Es war noch unberührt. Es gab einen Gott. Ich hoffte nur, dass er entweder nachsichtig war oder einen verdammt guten Humor hatte.
    Ich hockte mich auf den Badezimmerboden. Die Tür hatte ich hinter mir zugezogen, obwohl Rivera gar nicht erst versucht hatte, mir zu folgen. Vielleicht war er tief in seinem Inneren doch ein Gentleman. Andererseits könnten ihn auch meine Würgegeräusche dazu gebracht haben, sich so untypisch taktvoll zu verhalten.
    Ich blieb noch eine Weile sitzen, spülte dann meine dritte Zigarette die Toilette hinunter und lehnte mich mit dem Kopf gegen die Wand hinter mir.
    Ich hörte, wie Rivera in der Küche herumhantierte. Vielleicht schmierte er sich ein Sandwich, um dann anschließend nach Hause zu gehen.
    Dann vernahm ich jedoch seine Schritte auf dem Flur. Er klopfte an die Badezimmertür.
    Ich antwortete nicht. Er öffnete die Tür, ließ den Blick durchs Badezimmer schweifen und sah dann zu mir herunter.
    Unsere Blicke trafen sich.
    »Hast du geraucht?«, fragte er.
    Ich schüttelte den Kopf. »Damit habe ich aufgehört«, antwortete ich. »Schon vor Jahren.«
    »Da schwimmen Kippen in deiner Toilette.«
    »Verdammte Rohrleitungen!«
    Er schnaubte. »Geht es dir jetzt besser?«
    Ich nickte.
    »Du siehst nicht gerade gut aus. Hast du schon gefrühstückt? «
    Ich schüttelte den Kopf, den Rücken an die spärlich möblierte Wand zwischen Waschtisch und Toilette gelehnt.
    »Ich werde dir was zu essen machen«, erklärte er, »während du unter die Dusche springst.«
    Ich blinzelte ihn an. »Ich habe niemanden erschossen!«
    Er gab ein Geräusch von sich, das sich jeder Beschreibung

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