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Mörderisch verliebt: Roman (German Edition)

Mörderisch verliebt: Roman (German Edition)

Titel: Mörderisch verliebt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois Greiman
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zurück und betrachtete mich. »Einige Körperteile schon.«
    Ich sah ihm in die Augen, dann konzentrierte ich mich schnell wieder auf meinen Teller. Aus diesem Kerl wurde ich einfach nicht schlau. Versuchte er gerade, mich zu verführen oder mir die Schlinge um den Hals zu legen? Oder beides? Wahrscheinlich eher beides. O mein Gott.
    »Mir ist gesagt worden …« Ich hielt inne und erinnerte mich, dass meine Quelle seine Exfrau gewesen war, die ich unter Vorspiegelung falscher Tatsachen kennen gelernt hatte. Ich begann erneut. »Ich habe gehört, dass dein Vater in der Politik war?«
    Er nickte. »Er war Senator.«
    »Ist das gut?«
    »Wenn du bestimmte Interessen verfolgst oder ein Konto in der Schweiz besitzt, ist das sogar sehr gut.«
    »Höre ich da raus, dass du ihn nicht so gern …«
    »Hör zu!« Er lehnte sich abrupt zu mir herüber.
    Oh-oh. Schwups, weg war der gute Bulle.
    »Sosehr ich es auch genieße, mich meiner familiären Wurzeln zu erinnern, es wird langsam Zeit, dass wir zum eigentlichen Thema kommen. Findest du nicht?«
    Ich hatte noch nicht aufgegessen. Ich verdiente eine ordentliche Henkersmahlzeit. »Zu welchem Thema?«
    »Was zum Teufel hast du letzte Nacht angestellt?«
    Ich schüttelte den Kopf. Verdammt. »Ich habe keine Ahnung, was du meinst.«
    »Ich meine einen toten Kerl, ein von Kugeln durchsiebtes Auto und deine verdammte Geldbörse.« Er hielt das Ding als schlagenden Beweis hoch.
    »Wie ich dir bereits gesagt habe, ist mir völlig schleierhaft, wie sie dort hingekommen sein soll. Ist es etwa mein Fehler, dass sie mir gestohlen wurde?«
    »Verdammt …«, fing er an, doch dann biss er die Zähne zusammen, lehnte sich wieder zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. »Ok, dann lass mal deine Geschichte hören. Aber ich warne dich, lüg mich nicht an …!« Er schüttelte den Kopf. »Ich schwöre bei Gott, McMullen, ich werde nicht so nett und freundlich sein, wenn du vor einem Richter stehst.«
    Ich merkte, wie meine Hand anfing zu zittern. Vorsichtig legte ich die Gabel auf den Teller, faltete die Hände in meinem Schoß und leckte mir über die Lippen. Ich hatte so eine Lust auf die Tortillas gehabt, aber jetzt war mir irgendwie der Appetit vergangen. Und das machte mich wirklich wütend. »Ich denke, es geht dich nichts an, was ich gestern …«
    »Verdammt noch mal!« Der Tisch hüpfte wie ein Trampolin, als er mit der flachen Hand daraufschlug. Ich hüpfte ebenfalls vom Stuhl.
    »Okay, okay! Du musst es nicht an dem armen Tisch auslassen.« Mein Kopf wirbelte. Was jetzt? Sollte ich ihm die Wahrheit sagen? Auf Zeit spielen und ihn hinhalten? Jawohl.
    Ich strich über den unschuldigen Tisch. »Ich habe ihn auf diesem kleinen Trödelmarkt in Culver City gekauft. Er ist nicht gerade billig gewesen. Ich kann es mir nicht leisten, jedes Mal neue Möbel zu kaufen, wenn irgendein rücksichtsloser …«
    »McMullen.« Seine Stimme war leise und tief und ließ Unangenehmes erahnen.
    Ich schluckte und hob das Kinn hoch in die Luft. »Gestern Abend war ich mit einem Freund aus.«
    »Einem Freund.«
    »Ja.« Dad hätte meinen Tonfall als verdammt hochnäsig bezeichnet und mir eine ordentliche Abreibung mit dem Gürtel in Aussicht gestellt. Elaine hätte das Wort »widerspenstig« gewählt. »Ich wollte es dir eigentlich nicht erzählen, schließlich weiß ich, was du für mich empfindest. «
    Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, empfand er gerade den dringenden Wunsch, mich zu erdrosseln. Aber offensichtlich war er nicht der Typ, der Bock darauf hatte, über seine Gefühle zu diskutieren.
    »Red weiter!«, befahl er – ziemlich unterkühlt, wie ich fand.
    »Ich habe mit einem Bekannten zu Abend gegessen.«
    »Wie viel Uhr?«
    »Sechs.«
    »Wer?«
    »Mit wem«, korrigierte ich ihn.
    Er fletschte die Zähne.
    Ich spielte mit der Gabel herum und warf ihm einen hochnäsigen Blick zu. »Ich möchte nicht, dass er in die Sache mit hineingezogen wird.«
    »Das ist sehr bedauerlich.«
    Aus meinem hochnäsigen Blick wurde ein absolut böser. In Anbetracht der Tatsache, dass meine Knie vor Angst schlotterten und gegen die Tischbeine stießen, war mein Blick jedoch noch nicht in der Lage zu töten.
    »Wie heißt er, Chrissy?«
    Ich spitzte die Lippen und sah ins Wohnzimmer hinüber, als würde ich mich gerade entscheiden, ob ich ihm die Wahrheit sagen sollte oder nicht.
    In Wahrheit hatte ich jedoch alle Hände voll damit zu tun, meine Blase unter Kontrolle zu halten. »Ich weiß, wie du

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