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Mörderisch verliebt: Roman (German Edition)

Mörderisch verliebt: Roman (German Edition)

Titel: Mörderisch verliebt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois Greiman
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rückwärts herausgefahren. Ich schnappte mir das Fernglas, stellte schnell scharf und sah, dass Tiffany allein im Auto saß. Die Garage war leer. Was entweder bedeutete, dass die Georges nur ein Auto besaßen, was jedoch in dieser Gegend, wo der Benzinverbrauch die Staatsschulden in den Schatten stellte, recht unwahrscheinlich zu sein schien, oder Mr. Georges war allein unterwegs … mal wieder.
    Ich kurvte den Hügel hinunter, parkte in ihrer Auffahrt und war kaum nervös, als ich an ihrer Tür klopfte. Niemand öffnete. Ich versuchte es mit Klingeln. Nichts. Ich hielt den Klingelknopf längere Zeit gedrückt. Immer noch nichts. Entweder war Mr. Georges taub oder das Haus leer.
    Ich sah mich um, umrundete die Garage und steuerte auf den Garten der Georges zu. Jetzt schlug mir doch das Herz bis zum Hals. Trotz der Dinge, die ich in der letzten Woche erlebt hatte, hatte ich immer noch Skrupel, unerlaubt irgendwo einzudringen.
    Aber beim Anblick der Grube waren alle anderen Gedanken vergessen. Sie war etwa zwei Meter lang, gut einen Meter zwanzig tief und befand sich direkt neben einem länglichen Stück aufgewühlter Erde, das ungefähr die gleiche Größe hatte und just aufgefüllt worden zu sein schien.
    Plötzlich ertönte auf der Amsonia Lane ein Geräusch, weshalb ich fast panisch wieder zum Auto zurücklief.
    Ich war vollkommen außer Atem, als ich den Saturn erreichte. Meine Fantasie ging einfach mit mir durch.
    Sie hatte Gräber in ihrem Garten gegraben. Tiffany Georges hatte Gräber gegraben. Für ihren Ehemann? Für Solberg? Für beide?
    Im festen Glauben, einer großen Sache auf die Spur gekommen zu sein, kehrte ich zu meinem Beobachtungsposten über ihrem Haus zurück.
    Um fünf Uhr nachmittags hätte ich mich fast zu Tode gelangweilt. Um Mitternacht hatte ich das Gefühl, bald durchzudrehen.
    Mr. Georges war immer noch nicht zurückgekehrt, und auch Tiffany war noch unterwegs.
    Ich dagegen hatte lange genug hier herumgesessen, um über die seltsamen Dinge nachzudenken, die hier abgingen. Nach einer Million Jahre Schulzeit und einem Millennium Erfahrung als Cocktailkellnerin wusste ich, dass Menschen manchmal einfach ausflippen und andere umbringen. Mein Gott, ich selbst hatte erst gestern noch mit dem Gedanken gespielt, Rivera um die Ecke zu bringen, und dabei war ich nicht einmal mit dem Kerl verheiratet.
    War es da nicht durchaus möglich, dass die kleine Tiffany ausgerastet war und ihren Ehemann umgebracht hatte? Und war es nicht ebenso möglich, dass Solberg von dem Verbrechen erfahren und ihn darum das gleiche Schicksal ereilt hatte? Obwohl das weder den seltsamen Anruf noch den Kerl erklären würde, der mich über den Rasen gejagt hatte.
    Das Leben, dachte ich, als ich wieder sicher zu Hause angekommen war, konnte manchmal so verdammt chaotisch sein.
     
    Am Montag hatte ich bis mittags drei Sitzungen mit Patienten. Die ersten beiden schienen bedeutend klarer bei Verstand zu sein als ich. Ich gab eine Menge Mmmm-Mmmms von mir und schickte sie in ihr Leben zurück.
    Mein dritter Patient war Howard Lepinski.
    Er war wegen seiner Zwangsneurosen und einer ganzen Wagenladung anderer Probleme seit fast einem halben Jahr bei mir in Behandlung. Meistens redete er über nichts anderes als darüber, was er zu Mittag essen sollte. Mein Geisteszustand wirkte im Vergleich geradezu solide.
    »Meinen Sie, ich sollte Vollkornbrot zu mir nehmen?«, fragte er. »Schließlich haben Studien gezeigt, dass Ballaststoffe gut für den Dickdarm sind. Weißbrot dagegen hat weniger Kalorien. Und …«
    »Mr. Lepinski …« Ich unterbrach ihn behutsam, obwohl meine Nerven wie Kastagnetten klapperten. »Sie merken schon, dass Sie wieder über Ihr Mittagessen reden, oder?«
    Der kleine dünne Mann starrte mich durch seine runden, dicken Brillengläser beleidigt an.
    Ich schenkte ihm mein professionelles Lächeln. »Ich hatte gehofft, wir hätten diese Phase schon längst hinter uns gelassen.«
    Die Enden seines Schnurrbarts zuckten. Eine Zeit lang war er im Vergleich zu dem Patienten, der nach ihm zur Sitzung gekommen war, eher schlecht weggekommen. Der Name dieses Patienten war Andrew Bomstad gewesen. Andrew hatte weithin als heißer Feger gegolten … und war schwerreich gewesen. Mr. Lepinski hatte keine Chance gegen ihn gehabt, bis Andrew sowohl seine wahre Natur als auch seinen erigierten Penis mit einem Schlag enthüllt hatte. Ein paar Wochen und eine Ermittlung wegen Mordverdachts später hatte ich gelernt, mir nicht zu

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