Mörderisch verliebt: Roman (German Edition)
Computern öffnen?«
Er warf mir einen wissenden Blick zu. Vielleicht sah er aber auch nur auf meinen Pullover hinunter. »Tja, es kommt ganz darauf an, würde ich sagen. Wie sehr kennen Sie sich denn mit der Technologie von Electronic Universe aus?«
»Nicht sehr gut, fürchte ich.«
»Dann könnten Sie vielleicht ein paar Probleme bekommen. Wir haben hier nur Geräte, die den neuesten technischen Standards entsprechen.«
»Aber Ihre Geräte würden damit klarkommen?«
Er machte ganz den Eindruck, als hätte ich seine Geräte, Electronic Universe und die Technologie im Allgemeinen beleidigt. »Absolut!«
»Ganz egal, was es ist?«
»Wenn es jemand machen kann, dann wir hier.«
Ich dankte ihm und schlenderte anschließend durch das Gebäude. Ich fragte jeden Angestellten, den ich finden konnte, nach Solberg. Aber niemand hatte den kleinen Computerfreak gesehen, obwohl ich den Eindruck hatte, dass ein ziemlich junger Kollege namens Rex irgendwie nervös wirkte, als ich ihm eine Beschreibung von J. D. gab.
»Rufen Sie mich an«, bat ich ihn und reichte ihm meine Telefonnummern, wobei ich mich ordentlich nach vorne beugte. »Sobald Sie ihn sehen. Bitte. Ich wäre Ihnen unendlich dankbar!«
Er nickte starr, errötete und bewies so, dass selbst technische Geräte nicht mit Brüsten mithalten konnten, wenn man sie real vor Augen hatte.
Angesichts der fehlgeschlagenen Unternehmung fuhr ich nach Hause zurück und verbrachte den Rest des Tages damit, im Internet herumzusurfen und den Magier zu suchen, den Ross erwähnt hatte.
Im Internet gab es keinen Zauberer namens »The Magical Martini«. Stell sich das mal einer vor. Nachdem ich fast alle Möglichkeiten ausgeschöpft hatte, stieß ich jedoch auf eine Show namens »The Mystical Magic of Menkaura«, die im Hotel La Pyramide stattfand.
Der Name klang fremdländisch. Tatsächlich trug der Zauberer auf seiner Internetseite einen Turban und eine lange, schwarze Tunika, die nach hinten hin ins Nichts verschwand – wie von Zauberhand.
Ich erfuhr eine ganze Menge. Zum Beispiel, dass der Magical Menkaura einem alten Beduinenstamm entstammte, der für seine mystische Lebensweise bekannt war. Er sah verdammt gut aus mit seiner quastenbesetzten Tunika, die im Wind der Klimaanlage flatterte. Und jede seiner Assistentinnen war wunderschön, kurvenreich … und oben ohne.
Ich starrte auf den Bildschirm. Wahrscheinlich hätte es mir auch früher schon in den Sinn kommen können, dass Magier in Las Vegas barbusige Assistentinnen haben – aber auf die Idee war ich einfach nicht gekommen. Als ich das Bild mit mehreren seiner heiratsfähigen Tussis anstarrte, fand ich die Vorstellung allerdings irgendwie seltsam, schließlich konnten sie ja wohl kaum etwas im Ärmel verschwinden lassen.
Ich mochte mir gar nicht vorstellen, wo sie die Sachen dann verstauten.
Mein Blick fiel auf einen rabenschwarzen Hengst, eine der Hauptattraktionen der Show, der von Menkauras lieblichen Ladys sehr bewundert wurde. Ich streckte dem Charme der nur spärlich bekleideten Assistentinnen, die in schlüpfriger Art und Weise um das arme Tier herumdrapiert waren, die Zunge heraus und suchte dann die Internetseite nach den Namen der besagten Damen ab. Leider wurden sie nicht erwähnt, aber vielleicht brauchten sie auch keine Namen. Vielleicht unterschied Menke sie nur nach Farben, denn es sah so aus, als wäre bei seinen Tussis so ziemlich jede Couleur vertreten, von schwarzem bis blondem Haar. Vielleicht wollte er damit multikultimäßig Stellung beziehen, aber vielleicht stand er auch einfach nur auf Vielfalt.
Ich starrte auf die Blondine. Gern hätte ich geglaubt, dass kein Mann sie attraktiver finden könnte als Elaine, aber Männer sind unberechenbar … und so einfach gestrickt.
Jetzt war ich aufgeschmissen. Ich knabberte an einer Möhre herum und versuchte nachzudenken. Aber da Möhren keine wirkliche Hilfe bei tiefgründigen Grübeleien sind, stiefelte ich in die Küche und holte mir einen Snickers-Riegel. Und tatsächlich, schon nach wenigen Sekunden kam mir ein Gedanke.
Ich eilte zum Computer zurück und starrte angewidert auf die Fotos. Fünf spärlich bekleidete Tussis starrten zurück. Fünf. Ross hatte erzählt, es seien nur vier gewesen.
Er hatte natürlich auch erzählt, dass er einen im Tee gehabt hatte, aber irgendetwas sagte mir, dass ein Kerl sehr genau mitbekommen würde, wie viele barbusige 80C-Mädchen sich vor ihm auf der Bühne tummelten – wenn es nicht gerade tausende
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