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Mörderische Aussichten

Mörderische Aussichten

Titel: Mörderische Aussichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A George
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des Jammers bot. Du weißt, wie fertig sie aussieht, wenn sie kein Augen-Make-up trägt.«
    »Ich glaube nicht, dass das der richtige Film ist«, sagte ich. »War es nicht der mit dem Orientexpress? Und hat da nicht Candice
     Bergen mitgespielt?«
    »Ich erinnere mich nicht. Ich weiß nur noch, dass Candice Bergen die ganze Zeit an Gandhi dranhing. Er versuchte, etwas Weises
     zu sagen, und sie fotografierte ihn in diesen schlappen Windelhosen.« Mitzi biss erneut in den Sellerie. »Ich weiß, er war
     einer der größten Männer, die je gelebt haben, aber wenn du mich fragst, Patricia Anne, hätte dieser Mann richtige Hosen tragen
     sollen.«
    Wir waren beide einen Moment lang still, so still es eben geht, wenn man Sellerie isst. Die Erwähnung ordentlicher Hosen erinnerte
     mich an die Kleidung, die Dudley Cross getragen hatte, den schmucken grauen Anzug. Mitzis Gedanken wanderten offenkundig in
     eine andere Richtung.
    »Was für Hosen hatte eigentlich Jesus an, Patricia Anne? Weißt du das noch?«
    »Warum sollte ich mich daran erinnern, was für Hosen Jesus getragen hat?«
    »Von den Bildern vorne auf den Sonntagsschulheften.«
    »Die haben sich immer die anderen Kinder geschnappt.«
    »Das stimmt. Ich glaube jedenfalls nicht, dass es irgendwie von Bedeutung ist, oder?«
    »Ich denke nicht.« Ich begann den Sellerie klein zu schneiden. »Du kannst es ja im Universallexikon nachschlagen.«
    »Ich schau lieber ins Internet.«
    Das Läuten des Telefons kam wie gerufen, um dieses seltsame Thema zu beenden.
    »Mrs Hollowell? Jed Reuse hier. Ich suche Ihren Neffen Ray und dachte, Sie wüssten vielleicht, wo er ist. Ich habe es bei
     Ihrer Schwester bereits probiert.«
    »Haben Sie Sunshine gefunden?«
    Mitzi, die Muffin unterm Kinn kraulte, blickte auf.
    »Nein, leider nicht. Ich würde mich aber dennoch gerne mit ihm heute Nachmittag in Verbindung setzen.«
    Ich schüttelte wortlos den Kopf in Richtung Mitzi, die nickend mit dem Kraulen fortfuhr.
    »Er ist in der Universitätsklinik. Meemaw Turkett hatte allem Anschein nach einen Schlaganfall, und er ist jetzt da unten.«
    »Meemaw hatte einen Schlaganfall? Einen schlimmen?«
    »Ich weiß leider nur, dass sie in der Uniklinik ist.«
    »Ach Gott, wie schrecklich.« Er klang aufrichtig bestürzt. Manchmal kann ich Jed Reuse ganz gut leiden.
    »Ja, das ist es. Sie war am Nachmittag hier und sah fürchterlich aus. Ich hätte sie niemals in die Hitze hinausgehen lassen
     dürfen.«
    »Sie haben sie rausgehen lassen? Draußen herrschen mittlerweile neununddreißig Grad.«
    Manchmal kann ich Jed Reuse überhaupt nicht leiden.
    »Nun, jedenfalls finden Sie sie unten in der Uniklinik.«
    Er dankte mir und legte auf. »Idiot«, entfuhr es mir.
    »Der Sheriff?«
    Ich nickte. »Gott sei Dank haben er und Haley sich doch nicht so gut verstanden. Wenn ich mir vorstelle, sie würde ihn morgen
     statt Philip heiraten, wird mir ganz anders.«
    »Apropos, was trägst du denn zu der Hochzeit?«
    »Ich habe mich bisher nur für eine Menge grünes Make-up entschieden, sonst für nichts.«
    »Das wird schon alles sehr schön werden.« Mitzi stand auf, tätschelte Muffin ein letztes Mal und umarmte mich. »Ruf mich an,
     wenn du ein bisschen Gesellschaft brauchst.«
    »Mit mir ist alles in Ordnung«, sagte ich. In Wahrheit hatte ich so feuchte Augen, dass ich kaum den Sellerie sehen konnte,
     den ich zu schneiden versuchte.
    Als ich den Salat jedoch im Kühlschrank hatte, musste ich definitiv ein paar Entscheidungen hinsichtlich der Hochzeit treffen.
     Zumindest bezüglich dessen, was ich anziehen wollte. Ich ging ins mittlere Schlafzimmer und öffnete die Wandschranktür. Dort
     bewahren Fred und ich das auf, was ich nach wie vor für »elegant« halte.
    Mir ist bis heute nicht klar, warum man, als man vor fünfzig Jahren Häuser baute, Einbauschränke für unwichtig hielt. Jedes
     der Schlafzimmer besitzt nur einen kleinen Schrank – einen wirklich sehr kleinen. Ich habe Artikel darüber gelesen, wie man
     sie optimal nutzt, Einlegeböden und Stangen gekauft, so dass ich die Röcke über die Blusen hängen kann. Aber es sind und bleiben
     drei kleine Schränke. Und in dem einen, in dem ich suchte, machte nichts den Eindruck, als könne man es für die Hochzeit der
     Tochter während einer Hitzewelle gebrauchen.Nicht dass irgendjemand an mir mehr als die Beule an meinem Kopf registrieren würde – ich schaute in den Spiegel – und, o
     Gott, das blaue Auge. Definitiv war das linke Auge

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