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Moerderische Dividende

Titel: Moerderische Dividende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne George
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Sawyer.‹«
    Schwesterherz nahm einen Bissen von den Erdnüssen und griff nach dem Wasser. »Puuuh.«
    »Ich hab’s dir gesagt.« Bonnie Blue deutete auf die Brötchen, die die Kellnerin zusammen mit unserem Eistee gebracht hatte. Wie die meisten chinesischen Restaurants in Birmingham hat auch das Hunan Hut ein bunt zusammengewürfeltes Angebot. »Beiß in eins davon.«
    »Puuuh«, sagte Schwesterherz ein weiteres Mal.
    Ich beschloß, beim Reis zu bleiben.
    »Er hält ihre Hand«, sagte ich.
    Schwesterherz nickte in Richtung von Arthurs Nische. Vermutlich sollte das eine Frage sein.
    »Ja. Und gestern hat er im Shakey’s mit einer Rothaarigen zu Mittag gegessen. Fred hat ihn gesehen. Sagte, die beiden hätten auch sehr freundschaftlich gewirkt.«
    »Freundschaftlich ist auch ungefähr alles, was man im Shakey’s und im Hunan Hut sein kann.« Bonnie Blue spießte einen dunkelbraunen Happen auf und hielt ihn hoch. »Ob das ein Pilz ist?«
    Ich hatte keine Ahnung. »Ja«, sagte ich.
    »Bonnie Blue hat recht.« Schwesterherz hatte ihre Stimme wiedergefunden; sie klang allerdings etwas kratzig. »In einem Barbecuelokal und einem chinesischen Restaurant kann man kein allzu großes Techtelmechtel haben.«
    »Das beste Techtelmechtel, das ich je hatte, war im Dreamland Barbecue.«
    Mary Alice und ich blickten beide Bonnie Blue an, sie führte die Sache jedoch nicht weiter aus, sondern lächelte nur und stopfte sich den Pilz oder was immer es war in den Mund.
    Arthur und Sophie Sawyer standen auf, gingen zur Tür und winkten uns zu.
    »Sie ist sehr hübsch«, sagte ich. »Aber ich kann nicht glauben, daß Arthur mit anderen Frauen herumpoussiert. Ich meine, das macht er mit Sicherheit nicht.«
    Mary Alice und Bonnie Blue lächelten einander an.
    »Dieses Kind muß öfter mal raus aus dem Haus«, sagte Bonnie Blue.
    »Sei nicht so zynisch.« Ich beobachtete Arthur und Sophie, wie sie langsam den Parkplatz überquerten. Er hatte seine Hand unter ihrem Ellenbogen. Stützte sie, wie ich feststellte.
    »Die Dame hat Probleme mit dem Gehen«, fügte ich hinzu.
    Bonnie Blue und Mary Alice drehten sich um, um zu schauen.
    »Mhm«, sagte Bonnie Blue. »Vielleicht hat sie Osteoporose und sich die Hüfte gebrochen.«
    »Könnte sein«, stimmte Mary Alice zu. »Patricia Anne wird das auch so gehen. Wir standen im Kino in der Schlange, als ich feststellte, daß sie schon einen dieser Witwenbuckel bekommt.« Sie zog ihre Schultern krumm. »So.«
    »Ich habe nur versucht, dein Popcorn reinzuschmuggeln.«
    »Na, ich konnte ja nicht das Popcorn
und
die Colas tragen.«
    »Es ist schäbig, Essen ins Kino zu schmuggeln.«
    »Nun, die Leute täten es nicht, wenn sie einem dort nicht ein Vermögen dafür abnehmen würden.«
    »Es ist ja nicht so, daß du dir das nicht leisten könntest.«
    »He, seht mal«, sagte Bonnie Blue. »Sie hat Probleme, ins Auto zu kommen.«
    Arthur half Sophie Sawyer seitwärts ins Auto, dann nahm er ihre Beine hoch und hob sie hinein.
    »Ich hoffe, er will ihr nicht gerade eine Lebensversicherung verkaufen«, sagte Schwesterherz.
    Ich weiß nicht, warum, vielleicht war es die Liebenswürdigkeit, mit der Arthur Sophie half, aber ich erinnerte mich plötzlich an ein Campingwochenende, das wir vier, Arthur, Mitzi, Fred und ich, und unsere fünf Kinder zusammen vor Jahren verbracht hatten. Die Kinder waren damals noch klein, und wir hatten zwei Wohnmobile gemietet, ungefähr unseren gesamten Besitz hineingepackt, einschließlich der Kinder-Fahrräder, und waren zum Wind Creek gefahren. Es war Sommer, aber nach dem Abendessen machten wir Feuer, um Marshmallows zu rösten.
    Die Kinder, erschöpft vom stundenlangen Schwimmen und Spielen, hatten sich nicht beklagt, als wir ihre klebrigen Finger und Gesichter wuschen und sie in den Wohnmobilen schlafen legten. Wir vier hatten dann noch am Feuer gesessen und uns müde und glücklich unterhalten.
    »Laßt uns schwimmen, bevor wir schlafen gehen«, hatte Mitzi gesagt, »uns den Rauch abwaschen.«
    Und wagemutig hatten wir uns bis auf die Unterwäscheausgezogen und waren in das warme Wasser des Sees gesprungen – unsere jungen Körper waren noch fest und schön   ...
    Schwesterherz stieß mich an. »Sie hat wieder einen ihrer Dämmerzustände«, erklärte sie Bonnie Blue. »Das kommt bei ihr andauernd vor.«
    »Muß aber ein positiver sein, so wie sie lächelt.«
    »War es auch.« Ich konnte noch immer das Lagerfeuer riechen.
    Schwesterherz schob ihren Stuhl zurück. »Ich hol

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