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Moerderische Dividende

Titel: Moerderische Dividende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne George
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College gehen, und Sophie gehörte zu
den
Vaughns, der Industriellen-Familie. Ich bin mir sicher, daß ihre Leute der Ansicht waren, Sophie hätte weit unter ihrem sozialen Niveau geheiratet.« Mitzi sah sich um. »Hast du Kleenex-Tücher?«
    Ich reichte ihr ein Stück Küchenrolle.
    »Also, was passierte?«
    Sie wischte sich die Augen. »Sie sorgten dafür, daß die Ehe annulliert wurde. Arthur ging zur Universität und traf mich, und Sophie heiratete jemanden aus Chicago.« Sie machte eine Pause. »Sie waren wirklich zu jung.«
    »Natürlich waren sie das«, stimmte ich zu, noch immer schockiert.
    »Es war einfach kein Thema für uns, weißt du?«
    Das Telefonklingeln ließ mich hochfahren. Ich stand auf und ging dran. Es war natürlich Mary Alice.
    »Sein Bärtchen ist nicht das einzige an ihm, was streichholzdünn ist«, gluckste sie.
    »Ich ruf’ dich zurück«, sagte ich und hängte den Hörer ein.
    Mitzi blickte hoch. »Mary Alice?«
    »Wollte mir nur von ihrem Rendezvous gestern abend erzählen.«
    Ich hob die Kaffeekanne hoch, überrascht, daß meine Hände zitterten. Ich goß uns beiden eine Tasse Kaffee ein und setzte mich wieder.
    »Hast du deshalb so besorgt ausgesehen in den letzten Tagen? Weil Sophie wieder zurück in der Stadt war?«
    Mitzi schien überrascht. »Habe ich einen besorgten Eindruck gemacht?«
    »Einen wahnsinnig besorgten.«
    »Nein. Sophie war nie ein Problem für mich. Ehrlich. Das war lange vorbei, bevor Arthur und ich heirateten. Ich glaube, wenn ich besorgt wirkte, dann, weil Bridget und Hank darüber nachdenken, nach Atlanta zu ziehen. Ich kann einfach den Gedanken nicht ertragen, Andrew Cade nicht mehr jeden Tag zu sehen.«
    Jeden Tag? Der Gedanke durchzuckte mich, daß genau das vielleicht der Grund für den Umzug war. Aber ich ließ ihn wieder fallen. Mitzi war auf keinen Fall eine Schwiegermutter, die sich ständig einmischte.
    »Egal«, Mitzi gab einen Teelöffel Zucker in ihren Kaffee und rührte wie wild darin herum, »auf jeden Fall klingelte das Telefon gestern abend gegen Mitternacht. Es war Arabella, Sophies Tochter, die uns mitteilte, daß die Polizei glaubte, Sophie sei ermordet worden.« Sie blickte auf, Tränen in den Augen. »Es ist schrecklich, Patricia Anne. Ich habe Arthur noch nie so erschüttert gesehen. Als er aus dem Krankenhaus kam, weinte er wie ein kleines Kind, und Arthur weint eigentlich nie. Das weißt du.« Zitternd nahm sie den Löffel aus dem Kaffee und legte ihn sorgfältig auf den Unterteller. »Mein Gott, mir klappern richtig die Zähne.«
    Was sollte ich sagen? Ich nickte und dachte daran, wie zärtlich Arthur Sophies Hand gestreichelt und ihr ins Auto geholfen hatte. Vielleicht bleibt uns die erste Liebe doch irgendwie.
    »Er fuhr zu Sophies Wohnung, als Arabella anrief. Der Gute, er fühlte sich dazu verpflichtet. Aber es gab nichts, was er hätte tun können. Arabella und Sue waren da.«
    »Sue?«
    »Sue Batson, Sophies andere Tochter. Ich denke, sie ist der Grund, warum Sophie zurück nach Birmingham kam. Sie war in wirklich schlechter Verfassung, weißt du.«
    »Sue?« fragte ich verwirrt.
    »Nein, Sophie. Sie war Diabetikerin und hatte große Durchblutungs- und Augenprobleme. Und Sues Mann ist Arzt.«
    »Gott, Mitzi.«
    »Und sie trug es so tapfer, hat Arthur gesagt.« Mitzidrückte das Papiertuch an ihre Augen. »Ich denke, das ist das einzig Gute an der ganzen Angelegenheit. Daß ihr weiteres Leiden erspart bleibt.«
    »Kein allzu großer Segen.« Mitzi schüttelte den Kopf. »Hat man irgendeine Vorstellung, was passiert ist? Der Doktor beim Hunan Hut sagte, es sei das Herz gewesen.«
    Mitzi schüttelte erneut den Kopf. »Sie haben den endgültigen Bericht noch nicht, ich weiß nur, daß sie glauben, es war Gift.«
    Ich dachte an Sophie, wie sie quer über Arthurs Autositz gelegen hatte, von Krämpfen geschüttelt. Gift? Mich fröstelte neuerlich.
    Woofer kam aus seiner Hundehütte und trottete zu der Eiche hinüber, die er im Laufe der Jahre rundum mit einer weißen Linie versehen hat. Er markierte erneut sein Revier, streckte sich und legte sich in die Sonne.
    Aber Mitzi ließ mich noch nicht entrinnen. Sie nahm mehrere Schlucke Kaffee und fuhr fort.
    »Ich sagte, meine Güte, Arthur, vielleicht war sie gegen irgendwas allergisch, speziell wegen ihrer Diabetes.«
    Ich nickte. »Arthur aß ein Erdnußgericht. Eine Menge Menschen sind allergisch gegen Erdnüsse; sie brauchen nur in ihre Nähe zu kommen. Und in chinesischen Restaurants

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