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Moerderische Dividende

Titel: Moerderische Dividende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne George
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Problem.«
    Das war nicht die Antwort, die ich gern hören wollte.
    »Aber ich hab nie was angefangen.«
    Das wußte ich.
    »Weil du mich nie lange genug aus den Augen gelassen hast.«
    Ich versetzte ihm mit ›Vanity Fair‹ eins auf den Po, und er ging zurück ins Bett. Als ich ein paar Stunden später aufwachte, brannte noch immer das Licht, und ich hielt nach wie vor die Zeitschrift in der Hand. In der Küche kochte jemand Kaffee. Ich konnte die ersten heftigen Zischlaute der Kaffeemaschine vernehmen.

8
    »Entschuldige, Schwiegermama«, sagte Lisa, als ich den Kopf in die Küche steckte. »Ich wollte dich nicht aufwecken. Was hast du denn auf dem Sofa gemacht?«
    »Ich hatte einen schlechten Traum und konnte nicht wieder einschlafen. Wie spät ist es?«
    »Ungefähr halb acht. Schwiegerpapa ist noch nicht weg.« Lisa sah an diesem Morgen viel besser aus. Ausgeruhter. Und vielleicht gewöhnte ich mich ja langsam an die weißen Stachelhaare. Sie kamen mir nicht mehr so erschreckend vor.
    »Im Kühlschrank ist Orangensaft«, sagte ich ihr und ging mir die Zähne putzen und nachfragen, ob Fred heute nach Atlanta fuhr.
    »Habe darüber nachgedacht«, sagte er, während er sein Hemd zuknöpfte. »Aber ich denke, ich rufe ihn an und fahre dann am Wochenende. Wenn ich heute bei ihm auftauche, denkt er, er muß sich freinehmen.«
    Mein Gott. Männer und ihre Arbeit. Es ging hier um eine Ehe. Die Sicherheit unserer Enkel.
    »Abgesehen davon bin ich mir noch nicht darüber im klaren, was ich ihm überhaupt sagen soll.«
    Darauf hätte ich gewettet. Fred liebt seine beiden Söhne über alles, und sie lieben ihn, aber ihre Unterhaltungen kreisen um Arbeit und Sport. Ein ganzes Wochenende kann über einem Daytona-Speedwayrennen verbracht werden,und es bleiben sogar noch ein paar Häppchen für die Ferien übrig.
    »Laß ihn einfach reden, dir erzählen, was los ist.« Ich ging ins Badezimmer, nachdem ich zuvor den gequälten Ausdruck auf Freds Gesicht gesehen hatte. Er würde seiner väterlichen Pflicht nachkommen, aber er wollte nicht wirklich wissen, was im Leben seines Sohnes nicht funktionierte. Er wollte glauben, daß in Alans Leben alles perfekt war. Mit Haley ist er nicht so. Bei ihr will er nicht nur wissen, was nicht in Ordnung ist, er will es auch in Ordnung bringen. Und mir gegenüber verhält er sich genauso. Das ist irgend so eine Machomacke, die ich noch nicht so ganz ergründet habe. Mary Alice nennt es das Tarzan-Syndrom. Die Tatsache, daß Jane absolut in der Lage ist, ihre Probleme selbst zu lösen, ist an Tarzan irgendwie vorbeigegangen. Er hat keine Ahnung, wie bevormundend sein Verhalten ist.
    Das Fenster in unserem Badezimmer ist so hoch, daß man von außen nur unsere Köpfe sehen kann. Folglich lassen wir die Rollos meistens oben. Und täglich verkündet die Sonne, daß hier dringend Fensterreiniger gefragt wäre. Staubmilben, schmutzige Fenster. Es nagte ein wenig an meinem Gewissen. Aber nicht allzusehr. Ich würde mich ans Putzen machen, wenn die Gewissensbisse groß genug waren.
    »Ich bin weg«, rief Fred.
    »Nimm dir was zum Mittagessen aus dem Gefrierschrank.«
    Bei den Phizers drüben geschahen interessante Dinge. Ein Taxi stand vor dem Haus, und eine rothaarige Frau stieg aus. Der Taxifahrer hievte einen ziemlich großen Koffer aus dem Kofferraum und trug ihn zur vorderen Veranda. Arthur öffnete die Tür, trat heraus und umarmte sie, ergriff den Koffer, und dann verschwanden sie im Haus. Der Taxifahrerwar schon wieder halb bei seinem Taxi, als die Frau noch einmal aus dem Haus gelaufen kam. Sie nahm etwas, das wie eine Handtasche aussah, vom Rücksitz und winkte dem Taxifahrer zu. Auch Arthur kam wieder auf die Veranda, und sie gingen Arm in Arm ins Haus zurück.
    Ich lief los, um zu sehen, ob ich Fred noch vor dem Wegfahren erwischte. Er war in der Küche und inspizierte den Gefrierschrank.
    »Ich glaube, die rothaarige Frau, mit der du Arthur gesehen hast, ist gerade drüben ins Haus gegangen. Ich wette, sie ist eine von Sophies Töchtern. Sah sie aus wie Ende Dreißig?«
    »Kann sein. Sie war hübsch.« Fred hatte sich eine Packung Käsemakkaroni aus dem Gefrierschrank geangelt. »Ihr Haar hatte so eine fuchsiarote Farbe.«
    »Vielleicht ist sie ja eine weitere Ehefrau von Mr.   Phizer.« Lisa saß am Küchentisch und schüttete sich Frosties in eine Schüssel.
    Ich ging nicht darauf ein. »Fuchsiarot?«
    »Na ja, so mahagonifarben mit lila Einsprengseln. Ist das nicht Fuchsia?«
    Meiner

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