Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Moerderische Dividende

Titel: Moerderische Dividende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne George
Vom Netzwerk:
sagte Fred.
    »Verstreuen klingt freundlicher.« Ich trocknete mir die Hände ab, ging ins Wohnzimmer und nahm meine Smokarbeit zur Hand. Ich war entschlossen, einen ganz normalen Abend zu verleben.
    Das klappte auch bis kurz nach neun. Lisa nahm sich ›Brücken über den Fluß‹, von dem sie gehört hatte, daß es genau wie der Film sein sollte, und den Film fand sie wundervoll,speziell die Stelle, an der Meryl Streep schon fast die Tür des Lastwagens geöffnet hatte, um mit Clint Eastwood davonzufahren, und verschwand damit im Gästezimmer. Muffin ging ihr hinterher. Fred schaltete Baseball ein und döste weg, und ich schaltete zum Familienfilm des Monats um. Er war sogar auch noch gut. Patty Duke im Kampf um ihre Enkel.
    Ich hoffte weiterhin, Alan würde anrufen, aber das tat er nicht. Halb erwartete ich auch einen Anruf von Mary Alice, aber offenbar war sie wieder mit dem streichholzdünnen Cedric ausgegangen. Oder sonstwem. Ich machte mir Gedanken wegen Woofer.
    »Ihr bekommt sie nicht«, sagte Patty kämpferisch mit ihrem Südstaatenakzent. Sie machte ihren Job gut. Ich war ganz auf ihrer Seite.
    In diesem Moment vernahm ich lautes Schreien. Ich stellte den Ton ab. Da schrie eindeutig jemand meinen Namen.
    »Fred«, sagte ich und sprang hoch. »Da stimmt was nicht.« Bis er wach war und ich in die Küche lief, hämmerte bereits jemand an die Hintertür.
    »Patricia Anne!« Ich öffnete einer völlig zerzausten Mitzi die Tür, die sich in meine Arme warf. »Sie haben Arthur verhaftet!«
    Glücklicherweise war zu dieser Zeit bereits Fred da, um mir zu helfen. Wir zogen ihr einen Küchenstuhl heran, auf den sie sich sinken ließ.
    »Wer hat ihn verhaftet?« fragte ich. Okay, das war nicht allzu scharfsinnig.
    »Die Polizei. Sie sagen, er hätte Sophie Sawyer ermordet.« Mitzi ließ ihren Kopf mit einem Krachen auf den Tisch fallen.
    »Reich mir ein feuchtes Papiertuch«, sagte ich Fred. »Und ein Glas Wasser.«
    Ich hob Mitzis Kopf an und wischte ihr das Gesicht ab wie einem Kind. An der Stelle, wo sie auf dem Tisch aufgeschlagen war, zeigte sich auf ihrer Stirn ein roter Fleck. Sie würde wahrscheinlich eine Beule davontragen. Ich reichte ihr das Wasser. »Trink das, Mitzi«, sagte ich.
    »Danke«, sagte sie und nippte an dem Wasser. Fred und ich setzten uns und warteten. Es dauerte ein paar Minuten, bis sie fortfuhr.
    »Sie waren gerade eben da und haben ihn verhaftet. Sagten all dieses Zeug über seine Rechte auf und legten ihm Handschellen an.« Sie hielt sich das Papiertuch ans Gesicht. »Dieselben Männer, die meinen Kokoskuchen gegessen haben.«
    »Aber warum?« fragte Fred. »Das ergibt doch keinen Sinn. Warum sollten sie denken, daß Arthur sie ermordet hat?«
    »Ich habe keine Ahnung. Aber wir müssen irgend etwas unternehmen, um ihm zu helfen. Arthur kann die Nacht doch nicht im Gefängnis verbringen. Ihr wißt, was da alles passiert. Ihr seht doch auch fern.« Mitzi erschauerte.
    »Ich ruf’ Debbie an«, sagte ich. »Sie macht zwar kein Strafrecht, aber sie müßte wissen, wie man ihn gegen Kaution herausbekommt.«
    »Was ist denn los?« fragte Lisa. Sie stand in der Tür, die ›Brücken am Fluß‹ an die Brust gepreßt.
    »So ein paar idiotische Polizisten haben Arthur Phizer verhaftet«, sagte Fred.
    Mitzis Kopf schlug erneut auf dem Tisch auf, aber diesmal war ein feuchtes Tuch zwischen ihr und dem Holz, so daß das Krachen nicht so laut war.
    Ich wählte Debbies Nummer und betete, nicht beim Anrufbeantworter zu landen.
    »Hallo«, sagte sie. Ich glaube, ich war niemals glücklicher, ihre Stimme zu hören.
    »Debbie«, sagte ich, »Gott sei Dank bist du da.«
    »Was ist passiert, Tante Pat? Ist was mit Mama?«
    »Nein, Schätzchen. Ich wollte dich nicht erschrecken. Aber Mitzi Phizer ist hier, und Arthur wurde wegen Mordes an seiner ersten Frau verhaftet, und wir wissen nicht, was wir tun sollen. Er kann die Nacht doch nicht im Gefängnis verbringen.«
    Es war kurz still, dann sagte Debbie: »Wie bitte?«
    Ich wiederholte die Botschaft, während die drei am Küchentisch saßen und lauschten. Sie sahen, stellte ich fest, wie die berühmten drei Affen aus. Mitzi hatte den Kopf gesenkt und die Hände auf die Ohren gelegt. Lisa rieb sich die Augen, und Fred hatte die Hände vor dem Mund gefaltet.
    »Mr.   Phizer wurde verhaftet?«
    »Ja. Er soll die Frau vergiftet haben, die neulich im Hunan
    Hut gestorben ist.«
    »Joseph Batsons Schwiegermutter? Das war Mr.   Phizers erste Frau?«
    Die drei am

Weitere Kostenlose Bücher