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Moerderische Dividende

Titel: Moerderische Dividende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne George
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hatte.
    »Um dir das zu erzählen, rufe ich an. Sie hat gesagt, daß diese Anwältin, die übrigens ein Vermögen verlangt, um eins eine Anhörung für Arthur vor Gericht erwirkt hat, wo es um eine mögliche Kaution geht.«
    »Das ist gut. Ist das die Frau, von der Debbie gesprochen hat?«
    »Peyton Soundso. Wieso hast du mich eigentlich gestern abend nicht angerufen und mir erzählt, daß Arthur verhaftet wurde?«
    »Ich habe es versucht. Du hast aber in einem Aufzug festgesteckt.«
    »Das stimmt«, räumte Schwesterherz ein. »Wie geht es Mitzi?«
    »Nicht besonders gut. Gerade war Arabella da, Sophies Tochter, um Pepto-Bismol für sie zu holen.«
    »Das wundert mich nicht. Ich bin froh, daß von meinen Männern nie einer einen Mord begangen hat.«
    »Arthur hat keinen Mord begangen.«
    »Ja, ich weiß.« Ein Klopfton kündigte einen weiteren Anruf an. »Ich muß auflegen«, sagte Schwesterherz, »wir reden später.«
    Ich kehrte kopfschüttelnd vom Telefon zurück.
    »Was ist?« Lisa blickte von ihren Getreideflocken auf.
    Ich erzählte ihr von dem Aufzugsabenteuer meiner Schwester. An manchen Stellen schmückte ich es noch ein wenig aus, griff mir wie der Mann aus Bangladesh an die Brust, wofür ich das erhoffte Lachen erntete. Ich goß mir einen Kaffee ein und setzte mich, bevor ich ihr erzählte, daß die Anhörung wegen Arthurs Kaution für ein Uhr festgesetzt war.
    »Ich hoffe, Mrs.   Phizer fühlt sich dann besser und kann hingehen«, sagte Lisa.
    »Ich werde nachher gleich mal nach ihr schauen.« Ich erwähnte die Tatsache nicht, daß die Kaution womöglich weit über den finanziellen Möglichkeiten der Phizers lag. Und auch die Anwältin, die nach Schwesterherz’ Beschreibung »ein Vermögen nahm«, war ein Anlaß zur Sorge.
    Ich stopfte die restliche Wäsche in die Waschmaschine, machte mir eine Schüssel Cornflakes zurecht und nahm sie mit auf die Veranda hinaus, wo sich Lisa in die Septembersonne gesetzt hatte. Es war ein herrlicher Morgen und wäre ideal für einen ausgedehnten Spaziergang mit Woofer gewesen. Ich schwor mir, nie wieder Witze zu machen, daß er ein norwegischer Beutelrattenhund sei.
    Ich setzte mich Lisa gegenüber. »Du hast gesagt, Arabellasei eine Frau, die mit beiden Beinen auf der Erde steht? Mitzi hat sie mir als das wilde Kind beschrieben, diejenige, über die sich Sophie Sorgen machte.«
    »Auf mich wirkte sie ganz vernünftig. Natürlich hat der Tod ihrer Mutter sie ziemlich umgeworfen, aber bei wem wäre das nicht so? Ich meine, wer rechnet schon damit, daß seine Mutter vergiftet wird?«
    Gute Frage.
    »Hat sie irgendwas über ihre Schwester gesagt?« fragte ich.
    »Nicht viel. Ich hatte den Eindruck, daß sie sich nicht sehr nahe stehen.«
    »Mitzi sagt das auch.« Ich aß meine Cornflakes. »Ich habe gestern im Schulcomputer über ihren Vater recherchiert. Er war ein sehr bedeutender Mann. Einer von Ronald Reagans Beratern.«
    »Sie hat ihn nicht erwähnt.« Lisa lehnte den Kopf zurück und schloß die Augen. »Es ist wunderbar in der Sonne.«
    »Mhm.« Ich schloß ebenfalls die Augen und aalte mich in ein paar gesundheitsschädlichen U V-Strahlen .
    »Ich bin froh, hier zu sein«, sagte Lisa. »Wenn ich nach Hause nach Dalton gegangen wäre, hätten Mum und Daddy einen Anfall bekommen. Daddy wäre womöglich mit dem Gewehr auf Alan los.«
    Angesichts der Sanftmütigkeit von Lisas Vater bezweifelte ich dies ernsthaft, hatte aber dennoch ein flaues Gefühl im Magen. »Ich bin auch froh, daß du hier bist.« Ich sah es Alan nicht nach, was er getan hatte, aber ich wollte doch gerne, daß er in einem Stück blieb. »Und ich nutze deine Anwesenheit auch gleich aus. Komm mit und hilf mir, die Vorhänge abzunehmen. Schwesterherz hat recht, sie müssen gereinigt werden.«
    »Stimmt«, pflichtete mir Lisa bei.
    Meine Entschuldigung dafür, daß ich das Haus nicht häufiger saubermache, ist, daß ich, wenn ich mit irgend etwas anfange, gleich hundert andere Dinge sehe, die auch zu erledigen sind. Genau das passierte mit den Vorhängen. Als wir sie abgenommen hatten, sahen wir, wie dringend die Fenster geputzt werden mußten.
    Lisa sprang in die Bresche und half mir, und als wir fertig waren, bot sie sich an, die Vorhänge in die Reinigung zu bringen. Inzwischen sprang ich unter die Dusche, zog Shorts und ein T-Shirt an und ging nach nebenan, um nach Mitzi zu schauen und nachzufragen, ob ich irgendwas für sie tun konnte.
    »Sie fühlt sich besser«, berichtete Arabella, die an die

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