Moerderische Dividende
Geschenk.«
»Hey, danke.«
»Wozu hat man denn Freunde.«
Lisa saß auf der Vordertreppe. Als ich in die Einfahrt einbog, winkte sie und kam zum Auto gelaufen. »Alles in Ordnung?«
»Er wird bald zu Hause sein«, sagte Mitzi.
»Oh, Mrs. Phizer. Ich bin so froh. Das ist wunderbar.«
»Joseph Batson hat einen Scheck über fünfhunderttausend Dollar ausgeschrieben, Lisa.« Mitzi öffnete die Tür und stieg aus. »Halten Sie das für möglich? Halten Sie für möglich, daß jemand einen Scheck über eine halbe Million Dollar ausstellen kann?«
»Niemand, den ich kenne. Wo ist Arabella?«
»In der Bibliothek. Und ich lege mich jetzt ein wenig hin.
Schau mir ein bißchen Oprah an.«
»Kann ich irgendwas für dich tun?« fragte ich.
»Mir geht’s gut.«
Sie machte nicht den Eindruck, als ob es ihr gutginge; siewar leicht grün im Gesicht. Aber ich wußte, daß sie allein sein und sich ausruhen wollte.
»Ich habe eine Überraschung für dich, Schwiegermama«, sagte Lisa, als wir auf die Rückseite des Hauses zugingen.
Eine Sekunde lang hatte ich die wilde Hoffnung, daß Alan aufgetaucht war und sie zusammen nach Atlanta zurückkehren würden. Aber als ich das Tor öffnete, lag dort mein heißgeliebter Woofer in der Sonne, die Nase zwischen den Pfoten. Als ich auf ihn zurannte, rollte er sich auf den Rücken, um sich von mir den Bauch kraulen zu lassen.
»Die Tierärztin rief an und sagte, er könne nach Hause, also bin ich hingefahren und habe ihn geholt«, sagte Lisa. »Sie hat uns ein paar Pillen für ihn mitgegeben.«
Ich kniete mich nieder und rieb mein Kinn an seinem Kopf. Er roch nach Tierarztpraxis. Verdammte Beutelratte.
»Hatte er schon was zu fressen?« fragte ich.
»Ich habe ihm ein paar Hundekuchen gegeben. Soll ich eine Dose Hundefutter für ihn aufmachen?«
»Bist du hungrig, mein Junge?«
Woofer klopfte mit dem Schwanz auf den Boden.
»Ich hol’ ihm was.« Lisa verschwand in der Küche.
Ich setzte mich ins Gras und streichelte Woofer. Die Sonne schien warm auf meine Schultern, und plötzlich fühlte ich mich sehr müde.
»Hier, bitte schön.« Lisa war mit dem Futter zurück. Woofer schnüffelte daran und verschmähte es.
Ich nahm ein bißchen davon und hielt es ihm auf meiner geöffneten Hand hin. Er nahm es, als wolle er mir einen Gefallen tun. Ich überredete ihn zu mehreren Bissen, bis er den Kopf abwandte.
»Es wird ein oder zwei Tage dauern, bis er wieder Appetit hat«, sagte Lisa.
»Ich danke dir für die wundervolle Überraschung.«
»Es war mir ein Vergnügen.« Sie setzte sich neben mich. »Wie ist es bei Gericht gelaufen?«
»Ich habe noch nie zwei Schwestern gesehen, die unterschiedlicher wären als Sue und Arabella.«
»Erzähl.«
Ich erzählte also, in der warmen Septembersonne im Gras sitzend, Woofer ausgestreckt neben mir.
»Ich fand Arabella nett«, sagte Lisa.
»Das ist sie wahrscheinlich auch, wenn ihre Schwester nicht dabei ist. Sie scheinen sich wirklich nicht zu mögen.«
»Jammerschade.«
»Ja, das ist es.«
»Wie sieht die Schwester aus? Ist sie so schön wie Arabella?«
»Sie sieht nett aus, aber schön ist sie nicht. Sie ist größer und hat dunkelblondes Haar.« Ich tätschelte Woofer. »Wenn Arabella nicht in der Nähe war, war sie sehr liebenswürdig.«
»Und was ist mit Mr. Phizer? Wie geht es weiter?«
»Ich habe keine Ahnung. Ich vermute, die Polizei ist sich ihrer Sache ziemlich sicher, sonst hätten sie ihn nicht verhaftet.«
Lisa zögerte. »Und du glaubst wirklich nicht, daß er es getan haben könnte?«
»Absolut nicht.«
»Wie ist es mit Arabella oder Sue?«
»Sie wären in der Lage, sich gegenseitig umzubringen, aber sie scheinen ihre Mutter beide innig geliebt zu haben.«
»Und der Schwiegersohn?«
»Ist so nett, wie man nur sein kann. Außerdem hatte keiner von ihnen die Gelegenheit. Die Frau saß beim Mittagessen und wurde vergiftet.«
»Beim Mittagessen mit Mr. Phizer.«
»Richtig. Und Arthur war es nicht.«
Lisa lächelte und kraulte Woofer am Ohr. »Nun, du und Tante Schwesterherz, ihr seid doch ziemlich gut im Herausfinden solcher Dinge. Sieht aus, als wäre die Aufgabe hier wie geschaffen für euch.«
Wo sie recht hatte, hatte sie recht.
Arthur kam gegen fünf Uhr nach Hause. Lisa rief mir zu, daß ein Mercedes in der Auffahrt der Phizers stehe, und falls es sich bei der Frau, die gerade aus dem Auto gestiegen sei, um Arabellas Schwester handele, wisse sie, was ich meine.
Ich blickte durch das
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