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Moerderische Dividende

Titel: Moerderische Dividende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne George
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und das ist das Wichtigste.« Er drehte sich zu uns. »Der verdammte Rauchmelder ist nicht angesprungen. Wenn du nicht angerufen hättest, Patricia Anne, wären wir jetzt noch da drinnen.«
    Don Tripp von gegenüber, der seine Worte zufällig mitbekommen hatte, sagte: »Du brauchst mehr als einen Rauchmelder, Arthur.«
    »Himmel, wir haben drei davon. Und kein einziger ist angesprungen.«
    »Verflucht! Man muß die Dinger immer wieder überprüfen lassen, weißt du.«
    »Das mache ich.«
    »Unsere Hochzeitsfotos, Arthur«, schluchzte Mitzi. »Und die Hochzeitsfotos von den Mädchen.«
    »Denen ist vermutlich gar nichts passiert. Und die Mädchen haben auch Abzüge davon.« Er strich ihr besänftigend übers Haar. »Warum gehst du nicht mit zu Patricia Anne? Ihr könntet für uns alle eine große Kanne Kaffee kochen.«
    Mitzi blickte zu ihm hoch.
    »Okay? Machst du das? Hier gibt es nichts, was du tun könntest.«
    »Er hat recht, Mitzi«, sagte ich. »Wir können wenigstens für alle Kaffee machen.«
    »Aber ich will hier nicht weg.«
    »Bitte, Liebling.« Arthur nickte in Richtung Haus. »Ich denke, sie haben es unter Kontrolle.«
    Mitzi blickte zu den Feuerwehrleuten, den Schläuchen und den blinkenden Lichtern. »Meinst du?«
    »Ja. Und es ist frisch hier draußen. Geh du Kaffee kochen.«
    Sie sah mich an. »Patricia Anne?«
    »Wir sind bald wieder zurück, Arthur.« Ich blickte mich nach Fred um, aber der war verschwunden. Dann nahm ich Mitzi bei der Hand und führte sie zu meinem Haus.
    Lisa stand am Tor, eine Decke in der Hand. »Ich wollte die gerade rüberbringen«, sagte sie. Sie legte sie um die zitternde Mitzi und führte sie die Treppe hoch.
    »Woofer ist hier drin, Schwiegermama«, rief Lisa von der Tür. »Ich habe ihn reingeholt, damit er sich nicht ängstigt. Muffin liegt in meinem Bett und schläft.«
    Mein Sohn Alan hatte hundertprozentig den Verstand verloren, wenn er das Risiko einging, dieses Mädchen zu verlieren. Ich stand einen Moment lang da und blickte auf das Feuer, das jetzt nur noch aus ein paar Funken bestand, dankbar, daß es nicht noch schlimmer gekommen war.
    Als ich hineinging, saß Mitzi auf dem Wohnzimmersofa, in die Decke gewickelt, aber noch immer zitternd.
    »Lisa kocht den Kaffee«, sagte sie mit klappernden Zähnen. »Warum um Himmels willen friere ich so? Es ist nicht kalt hier drin.«
    Ich nahm ihre Hände und rubbelte sie. Sie waren wie Eis. War dies ein beginnender Schock?
    Ich versuchte mich daran zu erinnern, was die Erste-Hilfe-Handbücher sagten. Kopf tief lagern? Nein. Das war bei Ohnmachtsanfällen. Meine Güte, so viele Jahre Unterrichten, und so viele Notfälle, und ich bekam nicht mehr zusammen, was zu tun war. Nun, wenn man sie warm hielt, würde ihr das sicher nicht schaden.
    »Leg dich hin, Mitzi«, sagte ich, »die Füße auf das Kissen hier.« Wenn es ihr schlechter gehen sollte, würde ich, soentschied ich, rausgehen und einen von den Feuerwehrleuten holen. Aspirin? Das sollte man, so hieß es, nehmen, wenn man das Gefühl hatte, einen Herzanfall zu bekommen. Es würde nicht schaden.
    Ich deckte sie zu und eilte ins Badezimmer. Mary Alice hatte mich das Jahr zuvor beschwatzt, mit ihr einen Steptanzkurs zu besuchen, und ich hatte mir gleich am ersten Tag eine Sehnenentzündung geholt. Haley hatte mir so ein Ding gebracht, Gott weiß, wie man es nannte, das man ein paar Minuten lang in den Mikrowellenherd steckte. Es ist mit einer Art Glibberzeug gefüllt und hält die Wärme etwa eine halbe Stunde lang. Ich hatte es mir gegen meine Sehnenentzündung um den Oberschenkel gewickelt, und die Wirkung war herrlich gewesen.
    Ich schnappte es mir, eilte zurück in die Küche und warf es in die Mikrowelle.
    »Was ist das?« wollte Lisa wissen.
    »So ein Ding, das man aufwärmen und dann auflegen kann.«
    »Eine von diesen Mikrowellen-Wärmepackungen?«
    »Genau.« Ich griff in das Wandschränkchen und holte zwei Aspirin heraus, goß Wasser in ein Glas und brachte sie Mitzi hinüber. Als die Mikrowelle klingelte, war ich wieder in der Küche. Lisa sah aus dem Fenster zum Haus der Phizers hinüber.
    »Ich glaube, es ist vorbei«, sagte sie. »Sie rollen schon einen der Schläuche auf.«
    »Gut. Wo ist Woofer?«
    »Schläft im Hauswirtschaftsraum. Ich bringe Mrs.   Phizer einen Kaffee.«
    Die Wärmepackung roch wie frischgebackenes Brot. Sie war allerdings so heiß, daß ich sie in ein Küchenhandtucheinwickeln mußte, bevor ich sie zwischen Mitzi und der Sofalehne

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