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Moerderische Dividende

Titel: Moerderische Dividende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne George
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vorhanglose, saubere Eßzimmerfenster und sah Joseph und Sue Batson neben dem Wagen stehen. Mitzi umarmte Arthur so fest, daß er fast die Balance verlor. Irgendwann im Laufe des Nachmittags waren Barbara und Bridget, die Töchter der Phizers, angekommen. Sie standen lächelnd auf der Veranda, und Bridget hielt ihr Baby, Andrew Cade, auf dem Arm. Garantiert hatte Mitzi den beiden gesagt, daß es ihr gutgehe und daß sie ihre Arbeit nicht im Stich lassen sollten. Aber ich war froh, sie zu sehen, und Mitzi ging es sicherlich genauso.
    Joseph und Sue blieben nur eine Minute, dann gingen die Phizers ins Haus. Arthur trug Andrew Cade. Wahrscheinlich war ihnen nicht sehr nach Essen zumute, aber Lisa war zuvor zum Piggly Wiggly gefahren und hatte gegrillte Hähnchen, Kartoffelsalat und gebackene Bohnen für die Phizers und uns geholt.
    Zumindest Freds Appetit ließ nicht zu wünschen übrig. Nachdem er geduscht hatte, saßen wir – Woofer ausgestreckt neben uns – auf der Veranda und nahmen unserAbendessen zu uns, während ich ihm erzählte, was im Gerichtsgebäude vorgefallen war.
    »Eine halbe Million Dollar? Und er hat einfach einen Scheck ausgeschrieben?«
    »Mach den Mund wieder zu«, sagte ich und versicherte ihm, daß exakt dies geschehen war.
    »Himmel.«
    »Morgen haben wir unser erstes Investmentclub-Treffen«, sagte ich. »Ich werde Bellemina-Health-Aktien empfehlen.«
    »Tu das, Liebling. Verdammt. Eine halbe Million Dollar?«
    »Du klingst wie ich.« Lisa schob ihren Stuhl zurück. »Wer möchte Zitronenbaiserkuchen?«
    »Ich glaube, ich will gar nicht, daß dieses Mädchen wieder zu Alan zurückkehrt«, sagte Fred, als sie in Richtung Küche verschwand.
    Wir saßen lange auf der Veranda und unterhielten uns. Lisa erzählte uns ein paar Dinge über die Jungs, die wir bisher nicht wußten, berichtete über Fußballspiele, Wochenendwanderungen, die Tatsache, daß Sam sich zu einem Computer-As entwickelte.
    Atlanta ist gar nicht so weit entfernt, nur eine kurze Autofahrt, aber uns fehlten so viele Meilensteine im Leben unserer Enkelkinder. Verflixt, das mußten wir besser hinkriegen.
    Fred zählte die Aktien auf, die der Investmentclub kaufen sollte. Auf jeden Fall AT&T und die Hersteller von Viagra. Arzneimittel und Kommunikationsindustrie würden uns reich machen. Unter Garantie.
    »Wal-Mart lief für dich ja ziemlich gut«, sagte ich.
    »Mache mir seit Sam Waltons Tod ständig Gedanken. Er wußte, wie man dieses Geschäft führt.« Er war es auchselbst gewesen, der Fred geraten hatte, die Aktien zu kaufen, ein einfacher Bursche aus Arkansas, der mit Fred in der Economy Class einer Maschine nach Atlanta gesessen und ihm gesagt hatte, er glaube, die Wal-Mart-Aktien würden sich gut entwickeln.
    Wir sahen Barbara und Bridget wieder abfahren und das Licht bei den Phizers ausgehen.
    »Ich glaube nicht, daß Arabella da ist«, sagte Lisa.
    »Vielleicht ist sie doch in die Wohnung ihrer Mutter zurückgegangen.« Ich gähnte. Der Tag war lang gewesen.
    »Komm, Junge.« Fred hob Woofer hoch. »Du solltest die Nacht in deiner Hütte verbringen.«
    »Warte. Er muß seine Pille nehmen.« Lisa ging in die Küche und war wenig später wieder zurück. Sie streckte die Hand aus, öffnete Woofers Schnauze und schob die Tablette hinein. Das Ganze geschah auf so fachmännische Weise, daß es ihm überhaupt nichts auszumachen schien.
    Fred hatte recht. Man konnte sich an Lisas Gegenwart gewöhnen.
    Ich glaube, ich schlief bereits, als Fred ins Bett kam. Es kommt selten vor, daß ich so schlagartig einschlafe. Ich erinnere mich noch daran, daß ich darüber nachdachte, was Schwesterherz wohl im Schilde führte und warum ich nichts von ihr gehört hatte und was für eine Räubergeschichte das mit der Angellizenz für Cedric war. Dann war ich weg.
    Irgendwann in der Nacht wachte ich genauso plötzlich wieder auf. Mondlicht fiel in Streifen durch die Jalousien und über unser Bett; die Klimaanlage brummte leise vor sich hin.
    Ich stand auf, ohne Licht zu machen, und ging ins Badezimmer. Dann schlich ich auf Zehenspitzen zur Küche, plötzlich hungrig.
    Es war eine unglaublich schöne Nacht. Die Luft draußen, das wußte ich, würde sich wie kühle Seide anfühlen. Bevor ich mir etwas zu essen nahm, schlüpfte ich daher, weiterhin ohne Licht zu machen, in ein paar mexikanische Ledersandalen, die unter dem Tisch lagen, holte die Taschenlampe aus der Krimskramsschublade und nahm ein paar Hundekuchen mit. Ich wollte nach Woofer in

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