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Mörderische Harzreise (German Edition)

Mörderische Harzreise (German Edition)

Titel: Mörderische Harzreise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Exner
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drei Tage lang betreut hatte. Dann machte sie sich auf den Weg nach Braunlage.
     
    In Ferdinands Haus war es am frühen Nachmittag zu einer kleinen Auseinandersetzung gekommen. Alfonso, der sich vormittags mit Beates Hilfe in den Geschäften des Städtchens neu eingekleidet hatte, war müde und wollte sich nach dem Mittagessen in seinem Zimmer ausruhen. Irgendwann war dann auch Beate verschwunden. Im Wohnzimmer fielen Elvira dann aufgrund des opulenten Mittagessens und der Anstrengung, dieses zu verzehren, immer wieder die Augen zu.
    »Ich glaube, ich lege mich auch ein halbes Stündchen aufs Ohr«, sagte sie zu Hans-Ulrich.
    »Tu das, Schwiegermutter. Ich komme mit hoch und schau mal, wo Beate abgeblieben ist.«
    Als sie im oberen Stockwerk angekommen waren, hörten sie ein merkwürdiges Geräusch. Und zwar aus Alfonsos Zimmer. Das war sogar ein sehr merkwürdiges Geräusch. Schnell öffnete Hans-Ulrich seine eigene Zimmertür. Beate war nicht da. Er schaute seine Schwiegermutter an. Diese schaute entrüstet auf die Tür von Alfonsos Zimmer. Dann trafen sich ihre Blicke, und Elvira ballte die Fäuste, während das Geräusch in Alfonsos Zimmer noch an Heftigkeit zunahm. Schließlich bollerte Hans-Ulrich gegen die Tür und rief: »Macht es dir Spaß, meine Frau zu bumsen?«
    Entrüstet ging er wieder nach unten, seine nicht minder entrüstete Schwiegermutter im Schlepptau. Sie saßen nun im Wohnzimmer und starrten sich gegenseitig an.
    Elvira sagte schließlich: »Das musste ja so kommen. Was hast du nur für eine Verwandtschaft?«
    »Deine Tochter treibt es mit meinem Bruder, und ich bin schuld?«
    Nach einer Weile kamen Alfonso und Beate dann schließlich auch ins Wohnzimmer und Hans-Ulrich fragte ganz hämisch: »Na, hast du gut geschlafen, Bruder?«
    »Danke, sehr gut.«
    »Na, das hat man gehört. Und meine Frau hat dir beim Schlafen geholfen. Du hast aber einen ziemlichen lauten Schlaf.«
    »Nun stell dich nicht so an. Es steht schon in der Bibel, dass man für die Frau des Bruders sorgen soll, wenn dieser stirbt. Und da du viel älter bist als ich, kann man ja schon mal testen, ob das überhaupt funktionieren würde. Man kauft ja auch keine Katze im Sack, oder wie heißt das Sprichwort?«
    Jetzt rastete Hans-Ulrich aus. Er sprang auf und stürzte sich auf Alfonso, versetzte ihm eine Ohrfeige und rüttelte ihn. Alfonso streckte die Arme aus zum Zeichen, dass er sich nicht wehren würde, und die beiden Frau riefen wie aus einem Mund: »Hört auf!«
    Schließlich setzten sich alle wieder.
    »Gut«, sagte Hans-Ulrich, »du bist erwachsen, Beate. Wenn du meinst, dass du es mit meinem Bruder treiben musst, dann tu es. Und, Alfonso, du zeigst mir bitte mal die Stelle, wo in der Bibel steht, dass man die Frau seines Bruders vögeln soll.«
    Jetzt meldete sich auch endlich Beate zu Wort und sagte leise, aber bestimmt: »Du glaubst wohl, ich habe nicht gemerkt, was du mit dieser kleinen Schlampe getrieben hast? Und wenn ich das Gleiche mache, dann ist der Teufel los. Alfonso weiß wenigstens, was Frauen wollen.«
    »Gut, dann reiche ich dich an Alfonso weiter. Soll er doch selig werden mit dir.«
    Dann ein fürchterliches Gekreische! Elvira ballte die Fäuste und schrie: »Das ist ja nicht zum Aushalten! Mich interessiert eure Kreuzundquerbumserei nicht. Macht das unter euch aus. Ich will meine Ruhe.«
    Schlagartig waren alle still. Nach einer Minute des Schweigens sagte Hans-Ulrich schließlich: »Du hast Recht, Beate. Ich bin ein blöder Hund. Und ich werde dir keine Vorwürfe machen, dass du es mir heimgezahlt hast.«
    »Ich hatte nicht vor, dir etwas heimzuzahlen. Aber es tut verdammt gut, dich auch mal zu verletzen. Anscheinend geht es dir auch gar nicht um mich, sondern um deine bescheuerte Männerehre. Und eines sollst du wissen: Ich habe mich schlicht und einfach in Alfonso verliebt. Ganz spontan. Und wenn man das Gefühl hat, endlich wieder begehrt zu werden, ist die Versuchung besonders groß. Trotzdem will ich nicht, dass ihr euch meinetwegen gleich wieder entzweit, wo ihr euch doch gerade erst gefunden habt.«
    Das Gespräch endete in Harmonie. Und am Ende machte Alfonso die Runde, um jeden zu umarmen.
     
    Ferdinand hatte inzwischen einen Spaziergang zum Kurpark gemacht. Als er zurückkam, fand er seine vier Gäste plaudernd auf der Terrasse. Nanu, dachte er, so einen freundlichen Umgangston bin ich ja von denen gar nicht gewöhnt. Dann kam Lilly um die Ecke.

Duderstadt

     
    Dass Stefan von seinem neuen

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