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Moerderische Idylle

Moerderische Idylle

Titel: Moerderische Idylle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif GW Persson
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überhaupt nur möglich war.
    »Bitte, sprich«, sagte Jönsson und lächelte so demokratisch, wie er überhaupt nur konnte.
    »Es geht um das, was die im Labor gesagt haben. Dass die DANN des Täters darauf hinweisen könnte, dass wir es mit einem Länder zu tun haben«, sagte Adolfsson.
    »Länder«, wiederholte Jönsson und sah den Fragenden verwundert an.
    »Ja, ich meine, keinen Smäländer«, erklärte Adolfsson. »Einen anderen Länder, wenn ich das mal so sagen darf.«
    »Hab schon verstanden«, sagte Jönsson und sah plötzlich sehr reserviert aus. »Ich glaube, mit dieser Art von Hypothesen sollten wir sehr vorsichtig umgehen. Hier reden wir von Forschung, die noch nicht die gewün… die in den Anfängen steckt, wenn ich das mal so sagen darf«, sagte Jönsson, dem in letzter Sekunde aufgegangen war, was er fast gesagt hätte.
    »Aber ansonsten passt das Profil doch sehr gut zu vielen Ländern, die wir hier in der Stadt haben«, beharrte der junge Adolfsson. »Überaus gut sogar. Frag mich, ich bin ja bei der Ordnung.«
    »Ich glaube, in diesem Punkt kommen wir hier nicht weiter«, sagte Jönsson. »Aber ich würde bei solchen Schlussfolgerungen sehr vorsichtig sein, wie gesagt. Noch weitere Fragen?«
     
    Ziemlich viele, wie sich dann herausstellte. Drei Stunden dauerte es insgesamt. Drei Stunden bis zur Hölle, dachte Bäckström, aber am Ende war dann doch Schluss.
    »Flieg vorsichtig, Pelle«, sagte Bäckström und lächelte so jovial er nur konnte, als Jönsson sich von ihnen verabschiedete. »Und vergiss nicht, deine Kumpels im Archiv zu grüßen.«
    »Danke, Bäckström.« Jönsson nickte kurz und wirkte nicht so belustigt.
    Nach dem Abendessen versammelte Bäckström seine Getreuen abermals auf seinem Zimmer. Rogersson hatte er bereits informiert, und genau wie Bäckström verspürte der die angenehmen Schwingungen, nachdem er Bäckströms Bericht gehört hatte. Adolfsson und von Essen waren ebenfalls dazugebeten worden, weil sie viel von der Arbeit geleistet hatten und es immer von Vorteil war, die Sache direkt aus dem Mund des Gauls zu vernehmen. Eigentlich mussten sie nur noch Lewin und die kleine Svanström in die Sache einweihen, obwohl Bäckström schon im Voraus wusste, was Lewin zu allem sagen würde.
     
    Stimmt’s, oder habe ich recht, dachte Bäckström, als Lewin zehn Minuten vor der abgemachten Zeit bei ihm anklopfte, um unter vier Augen einige Worte mit ihm zu wechseln.
    »Wie kann ich dir behilflich sein, Lewin«, sagte Bäckström und lächelte seinen Gast freundlich an.
    »Ich bin nicht sicher, ob du das kannst, Bäckström«, sagte Lewin. »Ich sage das ja schließlich nicht zum ersten Mal. Es geht einfach nicht, innerhalb einer Ermittlung eigene Ermittlungen anzustellen und sie den meisten Kollegen vorzuenthalten.«
    »Du willst also lieber in der Zeitung darüber lesen«, sagte Bäckström.
    »Was ist das für ein Unsinn«, sagte Lewin. »Du weißt genau, dass ich das nicht will. So wenig wie du oder irgendwer sonst. Aber wenn du mich fragst, was wir zu glauben haben und wie wir uns entscheiden sollten, dann werde ich versuchen, damit zu leben, und mich nicht mit solchen Dingen beschäftigen, mit denen du dich offenbar amüsierst.«
    »Weißt du was«, sagte Bäckström und lächelte seinen Gast freundlich an. »Ich schlage vor, du hörst dir an, was Adolfsson und sein Kumpel und die Kollegen Thoren und Knutsson zu erzählen haben, ehe du dich entschließt.«
    »Was immer das noch ändern kann«, sagte Lewin und zuckte mit den Schultern.
    »Und danach kannst du entscheiden, wie wir weitermachen«, sagte Bäckström.
    »Was du nicht sagst«, sagte Lewin verdutzt.
    »Ja, das sage ich«, sagte Bäckström. Und darauf kannst du jetzt erst mal rumlutschen, dachte er.
     
    Zuerst stellten von Essen und Adolfsson das Ergebnis ihrer Untersuchungen vor.
    »Er ist Lindas letzter bekannter Sexualpartner gewesen, und er hat bei der Vernehmung gelogen«, sagte von Essen. »Nach dem, was er selbst und was auch andere sagen, verlässt er irgendwann zwischen halb vier und vier ohne Begleitung das Hotel. Wenn er sich beeilt, kann er in fünf Minuten zu Hause bei Linda sein, und er hat für diese Nacht kein Alibi angegeben.«
    »Schuhe, Unterhose«, fragte Lewin. »Konnte seine Bekannte darüber etwas sagen?«
    »Da die Ermittlungsleitung diese Details noch nicht bekannt gegeben hat, konnten wir nicht danach fragen«, sagte Adolfsson. »Und solche Dinge hat so ungefähr jeder zweite Schwede um

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