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Moerderische Idylle

Moerderische Idylle

Titel: Moerderische Idylle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif GW Persson
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der Rezeption seinen Schlüssel abgab, versäumte er es nicht, seine Ansicht über den Service zum Besten zu geben.
    »Bringt mal Ordnung in eure Wäscherei«, sagte Bäckström. »Und dann muss das Personal ganz allgemein mehr Schwung kriegen, und die Blindfische, die in der Küche arbeiten, könnt ihr feuern.«
    Der Mann an der Rezeption versprach, bis zum nächsten Mal für alles zu sorgen, und wünschte ihm und Rogersson eine angenehme Reise.
     
    80
     
    Stockholm, Montag, 25. August Auf der Heimfahrt streckte Bäckström sich auf dem Rücksitz aus. Rogersson fuhr und kümmerte sich um die schlichten praktischen Aufgaben. Bäckström selbst trank sein Bier, solange es noch kalt war, dann kostete er ein wenig von dem guten Maltwhisky. Ab und zu schob er die Hand in die Jackentasche und ließ die Fingerspitzen über den Inhalt des braunen Umschlags wandern, während er glücklich von den Schlagzeilen träumte, die es bald geben würde. Der Mann, der den Lindamord aufgeklärt hat, dachte Bäckström und seufzte tief vor Wohlbehagen. Kurz vor Nyköping träumte er dann richtig und genoss die wohlverdiente Ruhe des Kriegers, bis Rogersson vor seinem Haus auf Kungsholmen in Stockholm hielt. Wie schon so oft nach erledigtem Auftrag kehrte Kommissar Bäckström von der Zentralmord im Triumph an die Heimatfront zurück.
     
    Deshalb brauchte er am nächsten Morgen eine ganze Weile, um zu begreifen, dass der Scheißlappe hinter dem Schreibtisch offenbar ganz andere Absichten mit ihrer Unterredung verband. Keine Blumen, keinen Kuchen, nicht einmal einen schnöden Kaffee, obwohl es doch erst acht Uhr morgens war und er mitten in der Nacht hatte aufstehen müssen, um noch duschen, Zähne putzen, Halstabletten kaufen und sich eine passende Antwort auf des Chefs tief empfundene Dankesbekundungen für seinen Einsatz ausdenken zu können. Was zum Teufel war hier bloß los? Wo soll es mit der Polizei denn noch enden, überlegte Bäckström.
     
    Johansson interessierte sich nicht die Bohne für den Fall. Den Mord an Linda Wallin, und wie Bäckström mit der guten alten Mischung aus Routine, harter Arbeit, Fingerspitzengefühl und Scharfsinn gegen alle Wahrscheinlichkeit das Puzzle zusammengesetzt hatte. Stattdessen faselte er über eine Menge geheimnisvoller Rechnungen, Barauszahlungen, Pornofilme auf Rogerssons Zimmerrechnung, Überstundenabrechnungen und alles andere zwischen Himmel und Erde, das die vielen Schnecken in seiner Umgebung ausgebuddelt, falsch verstanden und Bäckström in die Schuhe geschoben hatten.
    »Du musst das direkt mit der Finanzabteilung klären«, sagte Johansson mit mürrischer Miene. »Und wenn du mit meiner Sekretärin sprichst, sie hat schon für gleich anschließend einen Termin für dich gemacht.«
    »Bei allem Respekt, Chef, aber ich bin doch Polizist und kein Rechenknecht«, sagte Bäckström. »Und all das andere…«
    »Dazu wollte ich gerade kommen«, fiel Johansson ihm ins Wort und öffnete den nächsten Ordner auf dem großen Schreibtisch. »Es geht um diese Anzeige gegen dich, die vorige Woche eingelaufen ist.«
    »Der Chef denkt sicher an die, wo es keine Geschädigte gibt«, sagte Bäckström listig.
    »Ich wusste gar nicht, dass es mehr als eine Anzeige gibt«, erwiderte Johansson trocken. »Die, die ich in der Hand halte, bezieht sich auf sexuelle Nötigung, und die Geschädigte heißt Carin Ägren. Die Anzeige wurde am Donnerstag erstattet, und die Geschädigte wurde noch am selben Tag vernommen.«
    »Und wieso hab ich die Anzeige noch nicht gesehen«, fragte Bäckström empört.
    »Die einfachste Erklärung ist wohl, dass noch keine Zeit dafür war. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, Bäckström. Ich habe mit denen gesprochen, und sie werden sich noch heute bei dir melden«, sagte Johansson.
    »Was sagt sie denn«, fragte Bäckström und starrte Johansson und das Papier in dessen Hand sauer an.
    »Sie sagt, dass du mit deiner Wurst gewedelt hast«, sagte Johansson. »Die weiteren Details kannst du mit unserem Internermittler besprechen.«
    Was zum Teufel redet der denn da, dachte Bäckström. Mit welcher Wurst?
    Viel mehr gab es nicht zu sagen, erklärte Johansson. Die Finanzabteilung würde mit Bäckström über die Finanzen reden, der Jurist über das Juristische, die Anzeige würde auf die übliche Weise behandelt und Bäckströms direkter Vorgesetzter laufend informiert werden. Bäckström selbst brauche nur eine Entscheidung zu treffen. Ob er Urlaub nehmen, sich

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