Mörderische Lust: Erotischer Thriller (German Edition)
weil sie ihre Ehe ruiniert sah? Wohl kaum. So, wie du die ganze Sache beschrieben hast, ging sie äußerst brutal vor. Sie hat ihn vermutlich mitten im Sexspiel eiskalt aufgeschlitzt. Anschließend die Wohnung in Brand gesetzt. Dabei war es ihr völlig egal, ob Unschuldige - ja sogar Kinder - im Feuer ums Leben hätten kommen können. Und vergessen wir nicht die geplünderten Bankkonten. Also, du wirst mir recht geben, dass das kaum das Werk einer völlig normalen Frau sein kann, die lediglich einen Seitensprung zu vertuschen versucht.“
David nickt wieder zustimmend. Ja, es macht mir wirklich Spaß, mit ihm dieses Katz- und Maus-Spiel zu spielen.
„Also ich kenne mich wirklich nicht mit diesen Dingen aus aber für mich hört sich der Mord an Alex eher wie ein Werk eines berechnenden, kaltblütigen Profis oder einer eiskalten, tiefgründig gestörten Frau an.“
Habe ich tiefgründig gestört gesagt? Bin ich das wirklich? Ich, die liebe Lehrerin Yvonne, die bei allen ihren Schülern und Schülerinnen so beliebt ist. Die Frau, die mit ihrem entzückenden Lächeln jeden verzaubert. Ich? Ich soll eine psychopathische Mörderin sein? Ich doch nicht.
„Es scheint doch einiges dafür zu sprechen, dass es sich um zwei völlig verschiedene Fälle handelt. Wie du zunächst gesagt hast. Ist natürlich zu dumm, dass wir garkeinen Hinweis haben, mit welchen Frauen sich Alex traf. Das Ärgerliche ist, dass die Mörderin anscheinend auch seinen Laptop und elektronischen Terminkalender mitnahm. Vielleicht hätte es hier irgendwelche Hinweise auf private Termine gegeben. Oder, wenn jemand sich daran erinnern würde, Alex mit einer Frau gesehen zu haben. Irgendetwas, ein kleiner Hinweis oder eine vage Beschreibung.“
„Ja, das ist wirklich ärgerlich. Aber da mir fällt gerade etwas ein,“ sage ich und versuche dabei, indem ich geschwind die Augen schließe und mich an die Stirn fasse, den Eindruck zu erwecken, als ob ich mich wieder an etwas besinne, was mir entfallen war, aber noch schwach in Erinnerung geblieben ist. Ich öffne meine Augen wieder und rede weiter.
„Ich hatte dir von dem letzten Mal erzählt, als ich Alex im Sportcenter gesehen habe. Er meinte, ein heißes Date zu haben. Als ich damals vom Sportcenter zum Auto ging, sah ich auf dem Parkplatz eine Frau, die mir bekannt vorkam. Ich konnte aber nicht einordnen woher. Sie stand neben einem Auto und schien auf jemanden zu warten. Das hatte nichts Ungewöhnliches an sich. Ich habe mir auch nicht weiter darüber Gedanken gemacht. Während wir darüber reden, ist mir gekommen, dass ich in der Vergangenheit Alex schon mal mit dieser Frau gesehen habe. Wie gesagt, ich habe die ganze Zeit das Gefühl gehabt, die Frau zu kennen. Ja, mir fällt gerade ein, dass ich weiß, wer die Frau war. Denn ich habe sie erst neulich wieder gesehen.“
„Du weißt, wer die Frau war, mit der Alex sich traf?“
Ich merke sofort die plötzliche Neugier in Davids Stimme.
„Nun, ich habe nicht gesagt, dass sie sich unbedingt an jenem Nachmittag mit Alex traf. Aber ich bin mir inzwischen ganz sicher, dass ich die Frau schon mal mit Alex gesehen habe. Sie trafen sich nach dem Training und der Begrüßung nach zu urteilen, war es mehr als eine flüchtige Bekanntschaft. Die Frau war deine Kollegin Petra.“
Mittwoch, 24. März
1:20 Uhr
Ich bin zehn Minuten früher dran. Besser zu früh als zu spät, denke ich mir. Die Zeit an sich ist schon bescheuert genug und dann auch noch auf einem dunklen Parkplatz. Die Anweisung war klar:
„Mittwoch, 1:30 Uhr. Parkplatz vor dem Taekwon-Do Center. Warte auf ein Zeichen. Keine faulen Tricks.“
Heute kam endlich das Schreiben mit den Anweisungen. Ich frage mich, welchen Zweck das Zusenden von mehreren Briefen haben sollte, statt klar in einem Brief zu sagen, was der Erpresser eigentlich will und wo das Geld übergeben werden soll. Eine gewisse Logik kann ich dahinter sehen, wenn eine Geisel gehalten wird, aber hier? Ich glaube, dass der Erpresser zu viele Krimis angeschaut hat. Einen richtigen Beweis, dass der Erpresser tatsächlich etwas gegen mich in der Hand hat, habe ich nicht. Lediglich den Hinweis, wonach er irgendetwas von mir und Alex weiß. Wie viel er weiß und um wen es sich handelt, da habe ich keine Ahnung. Und was bekomme ich als Gegenleistung, wenn ich die fünfzehntausend Euro übergebe?
Nun, ich werde es in zehn Minuten sehen. Bis dahin bleibt mir nichts anderes übrig, als in meinem Auto zusitzen und auf das besagte
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